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Popkultur

10 Songs, die jeder Paul-McCartney-Fan kennen muss

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Wäre der Titel „King Of Pop” nicht schon längst und auf immer an Michael Jackson vergeben, dann wäre Paul McCartney für uns der erste Anwärter auf dieses Amt. Höchste Zeit um mal auf sein Werk zurückzublicken – und zwar jenes Werk, das um das Jahr 1969 begann, als sich die Beatles schon im Auflösungszustand befanden. Zehn Songs aus dieser riesigen Masse an Hochkarätern herauszufiltern, ist natürlich unglaublich schwierig – verzeiht uns also, wenn wir nicht ganz einer Meinung sind. Aber wir haben nach bestem Wissen und Gewissen ausgewählt: zehn der besten Songs von Paul McCartney – solo, mit seiner Band Wings oder mit dem ein oder anderen Gast.


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1. Paul McCartney – Maybe I’m Amazed

Viele der stärksten Songs auf Paul McCartneys Solodebüt, wie Junk oder Teddy Boy, schrieb er schon lange Zeit zuvor. Sie waren für zukünftige Beatles-Platten gedacht. Dieser simpel-süße Lovesong entstand im Jahr 1969, kurz bevor John Lennon seinen Ausstieg verkündete. Der Song reflektiert, was in McCartney vorging, als er sah, dass es mit seiner Band, seinem Lebenswerk zu Ende geht – und auch, wie wichtig die Unterstützung seiner frischen Ehefrau Linda während dieser Phase war. Sie heirateten im März 1969, Maybe I’m Amazed markierte den Beginn von Pauls erfolgreicher Post-Beatles-Zeit.

2. Paul McCartney & Linda McCartney – Too Many People

Linda war bereits an den Aufnahmen von McCartney beteiligt, aber nicht wirklich in großem Stil. Für Pauls zweites Studioalbum nach der Beatles-Ära Ram (1970) stand seine Frau zwar gleichberechtigt auf dem Cover, aber größtenteils singt sie nur Harmonien oder Backing-Vocals. Ram entstand zu einer Zeit des Rechtsstreits im Zuge der Beatles-Trennung. McCartney konnte Lennon nun überhaupt nicht mehr gut riechen, wofür Too Many People das beste Zeugnis ist: „That was your first mistake / You took your lucky break and broke it in two” – direkter hätte die Anklage an Lennon kaum sein können.

3. Wings – Hi, Hi, Hi

Pauls Schöpferdrang war Anfang der 1970er nicht zu stoppen. Nachdem er 1971 bereits das erste Album mit seiner neuen Band veröffentlicht hatte, legten Wings 1972 die Single Hi, Hi, Hi nach – eine ungewöhnlich explizit rockende Nummer über Drogen und Sex. So empfanden es zumindest die Herrschaften von der BBC und verbannten den Song aus dem Programm. „Lie on the bed, get you ready for my body gun” – nicht mal der Ex-Beatle kam mit solchen Texten bei den Sittenwächtern davon. McCartney behauptete stur, mit dem „hi” seien doch gar keine Drogen gemeint, sonder ein natürliches High durch Musik und Liebe. Glaubte ihm aber keiner.

4. Wings – Band On The Run

Nicht wenige zweifelten nach dem Ende der Beatles daran, dass McCartney überhaupt das Zeug dazu hat, es auch solo zu etwas zu bringen. Allerspätestens mit dem dritten Wings-Album Band On The Run (1973) waren aber auch die letzten Kritiker*innen überzeugt. Dem Titelsong dieser Platte verpasste er eine so unglaublich große Hookline, wie man sie nicht mal bei den Beatles besonders oft findet. Das Publikum in den USA belohnte Paul dafür mit einer Nummer-Eins-Single.

5. Wings – Live And Let Die

Der Titelsong für den gleichnamigen Bond-Film mit Roger More aus dem Jahr 1973, für dessen Soundtrack übrigens Beatles-Produzent George Martin engagiert worden war, wurde einer von McCartneys größten Hits überhaupt. Bis heute markiert er einen ganz speziellen Moment bei seinen Konzerten, da darf es dann ruhig etwas pompös werden und die Pyrotechnik einsetzen. Fun Fact: Live And Let Die war der erste Bond-Song, der nicht von einer Frau gesungen wurde.

6. Wings – Listen To What The Man Said

Um den Nachfolger von Band On The Run aufzunehmen, machten McCartney und die Wings einen Ausflug nach New Orleans. Der Legende nach wollte ihn John Lennon dort treffen, um wieder zusammen an neuen Songs zu arbeiten. Doch es kam anders – Lennon und Yoko Ono feierten ihre private Reunion, nachdem sie sich 1973 kurzzeitig getrennt hatten. Somit wurde aus der Reunion Lennon-McCartney doch nichts, Paul komponierte in New Orleans alleine – Listen To What The Man Said mit seinen tollen Bläser-Einsprengseln und Disco-Anleihen war einer der schönsten davon.

7. Wings – Beware My Love

Während der Aufnahmen des Wings-Albums At The Speed Of Sound (1976) gab McCartney eine Direktive aus: Es solle alles so hart wie möglich werden. Insgesamt war das auf dieser Platte zwar nicht ganz der Fall, doch immerhin Beware My Love war ein furioser, dramaturgisch aufgebauter Rocker. Paul selbst geht mit seinen Vocals ans Limit, während Jimmy McCulloch mit seinem heftigen Gitarrenspiel den Rest erledigt.

8. Paul McCartney – Coming Up

Auch die 1970er mussten irgendwann vorbeigehen und Paul schlug auf McCartney II (1980) teils kuriose neue Wege ein, mit Hilfe von Bandmaschinen-Experimenten und Synthesizern. Der ungewöhnliche Groove, die merkwürdigen Vocals, alles klar von New Wave inspiriert, stießen bei manch altem Beatles-Fan auf resolute Ablehnung. Einer war jedoch begeistert: Als John Lennon den Song im Radio hörte, ließ er sich direkt das komplette Album besorgen und war angeblich so inspiriert, dass er begann, an seinem Comeback-Album zu arbeiten.

9. Paul McCartney & Michael Jackson – Say Say Say

Ein Hit ist ein Hit. Deshalb wollen wir auf diese Nummer hier natürlich nicht verzichten. Paul und Michael waren ja einst gute Kumpels, bevor sie sich über die Rechte der Beatles-Songs zerstritten, die Jackson 1985 erwarb. Zuvor kollaborierten die beiden bereits für Jacksons Thriller, wo McCartney für This Girl Is Mine zum Duett antrat. Natürlich wurde die smoothe 80s-Nummer Say Say Say ein Megahit. Wie der Rolling Stone so schön schrieb: „Was soll schon schief gehen, wenn der King Of Pop mit einem Mitglied der legendären Jackson 5 ein Lied schreibt?” Kann man so sagen, oder?

10. Paul McCartney – Too Much Rain

Bis heute ist McCartney ungebrochen aktiv und kreativ, auf der Bühne und im Studio. Von seinen neueren Songs haben wir uns für Too Much Rain vom Album Chaos And Creation In The Backyard (2005) entschieden. Vor allem weil wir hier starke Beatles-Schwingungen spüren, und das ist immer gut. Wie würde ein Beatles-Song heute wohl klingen, würden sie noch existieren? Vermutlich komplett anders. Aber Paul hat natürlich viele andere Sound ausprobiert in den letzten Jahren, man denke an das Album New (2013) oder seine aufsehenerregende Kollaboration mit Kanye West. Immer für eine Überraschung gut, der Mann. Wir freuen uns auf alles was noch kommt!

Die musikalische DNA von Paul McCartney

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