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Popkultur

10 Songs, die jeder Pink-Floyd-Fan kennen muss

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Die größte Band aller Zeiten? Pink Floyd zählen da definitiv zu den ganz heißen Kandidaten. Alben wie The Wall oder The Dark Side Of The Moon gehören nicht nur in jede gutsortierte Plattensammlung, Pink Floyd haben auch wie kaum eine andere Band den Sound des 20. Jahrhunderts bestimmt. Wann immer es um ausufernd-komplexe und intelligente Rocksongs und Konzeptalben geht, sind die Briten die erste Referenz.

Von Generation zu Generation werden ihre Platten weitergereicht und sorgen immer wieder für musikalische Erweckungsmomente. Bei einer Band, deren Werk viel mehr auf schlüssigen Alben als auf Hit-Singles beruht, fällt eine solche Auswahl zwar enorm schwer, aber wir versuchen es trotzdem: Zehn wichtige Songs, die ein wenig Ordnung ins Floyd-Universum bringen.

1. See Emily Play (1967)

Pink Floyd stehen für einen ganz spezifischen Sound, doch ihre frühen Singles erkunden stilistisch auch andere Gefilde. See Emily Play war ihr erster größerer Hit im Vereinigten Königreich, eine großartige Psychedelic-Pop-Nummer aus der Feder des damaligen Frontmanns Syd Barrett. Barrett selbst fand das Lied allerdings viel zu poppig und die Band ließ schon bald derart gewöhnliche Songstrukturen hinter sich.

2. Interstellar Overdrive (1967)

Space Rock ist ein Subgenre, das gerne und nicht ohne Grund auf Pink Floyd zurückgeführt wird. Auf ihrem Debütalbum The Piper At The Gates Of Dawn finden sich gleich zwei Nummern, die uns nicht nur dem Namen nach ins All entführen: Astronomy Domine und Interstellar Overdrive. Letzteres ist der experimentelle Höhepunkt des Albums, ein fast zehnminütiger instrumentaler Freak-Out, der die Hörer wahrhaftig in andere Dimensionen schleuderte. So etwas war in der Rockmusik also möglich? Oh ja, und es war erst der Anfang.

3. Set The Controls For The Heart Of The Sun (1968)

Während der Aufnahmen zu ihrem zweiten Album A Saucerful Of Secrets von August 1967 bis Mai 1968 änderte sich die Besetzung von Pink Floyd: Syd Barrett musste aufgrund seiner psychischen Probleme die Band verlassen und wurde durch David Gilmour an Gitarre und Gesang ersetzt. A Saucerful Of Secrets ist damit das einzige Floyd-Album, auf dem alle wichtigen Bandmitglieder vertreten sind, und Set The Controls For The Heart Of The Sun ist das einzige Stück überhaupt, auf dem sowohl Barrett als auch Gilmour spielen. Der Song dokumentiert sozusagen den Übergang der Band in ihre nächste, höchst erfolgreiche Phase.

4. Atom Heart Mother (1970)

Mit Atom Heart Mother gelang den Briten ihr erstes Nummer-Eins-Album in ihrer Heimat. Ummagumma (1969) gab bereits die Stoßrichtung vor, und nun verschmolzen Pink Floyd endgültig ihren Psychedelic-Ansatz mit Progressive-Formen: Die Atom Heart Mother Suite nimmt die komplette erste Seite des Albums ein, über 23 Minuten höchst ambitionierte, quasi-sinfonische Klangkunst. Während sich viele andere Prog-Bands dieser Zeit in ihrem Gedudel verloren, klingen Pink Floyd hier von vorne bis hinten majestätisch und dennoch fokussiert.

5. Echoes (1971)

Ein Jahr später führten sie diesen Ansatz auf dem Album Meddle genau so erfolgreich fort. Echoes ist ein weiterer 23-Minüter, vielleicht nicht das bekannteste Stück von Pink Floyd, aber dennoch ein totaler Klassiker. Im Zentrum steht ein großes Riff, später taucht man in einen Ambient-Teil mit Walgesängen ab, bevor man wieder zum Hauptmotiv zurückkehrt. Das sind die musikalischen Reisen, die Pink Floyd auf alle Zeiten einflussreich und inspirierend machen.

6. Time (1973)

The Dark Side Of The Moon ist eines der größten Alben der Musikgeschichte, dem dürfte jeder zustimmen. Vom ikonischen Artwork bis zu den Texten ist diese Platte absolute Perfektion, und musikalisch vielleicht das stärkste zusammenhängende, konzeptionell durchdachteste Werk der Band überhaupt. Roger Waters hatte längst die Führungsrolle in der Band übernommen, alle Songs auf Dark Side und das Gesamtkonzept der Platte stammten von ihm. Während Money die erfolgreiche Single zum Album war, brachte Time die epischen Weiten von Dark Side am schönsten auf den Punkt. Ein echtes Meisterwerk.

7. Shine On You Crazy Diamond 1-5 (1975)

Shine On You Crazy Diamond ist ein Tribut an Syd Barrett, den ursprünglichen Kopf von Pink Floyd. Obwohl 1975 schon einige Jahre nicht mehr Teil der Band, war sein Geist immer noch präsent, er begleitete und führte seine alten Kollegen quasi auf all ihren Wegen. Nach Dark Side war Wish You Were Here das zweite Konzeptalbum, das komplett von Roger Waters geschrieben wurde, und mit den zwei Teilen von Shine On You Crazy Diamond, die das Album eröffnen und schließen, erinnerte er sich nicht nur an seinen alten Freund, sondern thematisierte auch die psychische Erkrankung, die Syd Barrett ein Leben lang begleitete. Emotional tief berührend und ein musikalisches Feuerwerk dazu.

8. Dogs (1977)

Animals, der Nachfolger von Wish You Were Here, war ein weiteres Konzeptalbum, das unter anderem Bezüge zu George Orwells Werk Farm der Tiere herstellte. Das Album polarisiert Fans bis heute – für manche ist es zu pompös und aufgebläht, zu sehr selbstverliebter Prog-Rock ohne den besonderen Twist früherer Floyd-Alben. Doch viele Fans schwören auch auf die Platte, besonders auf Dogs, das fast die gesamte erste Seite des Albums einnimmt. In Sachen Komplexität ist es eines der anspruchsvollsten Stücke der Band.

9. Hey You (1979)

Im Jahr 1979 erschien The Wall, das letzte Studioalbum von Pink Floyd in der klassischen Besetzung Roger Waters, David Gilmour, Rick Wright und Nick Mason. Keyboarder Wright wurde von Waters während der Produktion der Platte aus der Band geschmissen, und nach The Final Cut (1983) verließ auch Waters im Streit die Band. So oder so ist The Wall eine epochale Angelegenheit und nach Dark Side das kommerziell erfolgreichste Album der Band. Die als Rockoper konzeptionierte Platte hat neben dem Megahit Another Brick In The Wall Pt. 2 viele weitere Highlights zu bieten, etwa die Ballade Hey You.

10. Learning To Fly (1987)

Nach Waters Ausstieg und den folgenden Querelen und Namenstreitigkeiten hätte wohl jeder gedacht, dass Pink Floyd nun Geschichte wären. Doch mit A Momentary Lapse Of Reason (1987) bewies sich David Gilmour als neuer Bandleader. Mit Learning To Fly gelang ihm ein zeitloser Hit, der durchaus an den alten Sound der Band anknüpfte. Somit widerlegte Gilmour die Behauptungen von Roger Waters, dass es ohne ihn keine Pink Floyd geben könne. Doch zugegeben: Die wirklich großen Alben, die Pink Floyd zur Legende machen, gehen auf Roger Waters Konto. Ehre, wem Ehre gebührt.

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