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Popkultur

10 Songs, die jeder Udo-Lindenberg-Fan kennen muss

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Udo Lindenberg

Unser Udo! Er ist der einzig wahre Deutschrocker und ein wahres Stehaufmännchen der deutschen Musiklandschaft. Es gab so viele Momente, da hatten sie Udo Lindenberg schon abgeschrieben – die Kritiker*innen, die Öffentlichkeit und sogar die Fans. Doch er hat sich immer wieder aufgerappelt, hat durchgehalten und alle wieder von Neuem überzeugt. Udo ist nicht nur eine Legende mit zahllosen Klassikern im Repertoire, er ist mit einigen hervorragenden Alben in der letzten Zeit auch wieder gefragt wie lange nicht. Höchste Eisenbahn, eine Liste mit zehn wichtigen Udo-Songs zusammenzustellen. Und die geht so:

1. Horizont (1987)

In der recht tristen Musical-Landschaft gibt es eine löbliche Ausnahme: Hinterm Horizont, das Udo-Musical, das seit 2011 aufgeführt wird und eine DDR-Lovestory anhand von Lindenberg-Songs erzählt. Der Song, der der Show seinen Namen gab, ist einer von Udos ganz großen Hits, hatte aber ursprünglich nichts mit einer Ost-West-Beziehung zu tun: Udo schrieb den Song für seine enge Freundin und „Privat-Sekretärin“ Gabi Blitz, die 1986 viel zu jung aus ihrem schnellen und exzessiven Leben schied. So oder so: ein wunderschönes Lied, ob auf die Freundschaft oder die Liebe.

2. Sonderzug nach Pankow (1983)

Aber wir bleiben erst mal im Osten. Diesen Song muss man wohl nicht mehr groß vorstellen, obwohl man ihn eigentlich selten irgendwo hört. Mit seinem dünnen Beat und Saxofon-Gedudel ist der Sonderzug nach Pankow ja auch wirklich eine herrliche 80s-Klamotte, die ihrem revolutionären Inhalt eigentlich gar nicht gerecht wird. Aber so ist Udo eben: Die großen Themen mit maximal schrägem Humor rüberbringen, bloß keine ungelenken großen Gesten. Die großen Gefühle meisterte Udo wiederum mit ganz ruhigen Tönen.

3. Alles klar auf der Andrea Doria (1973)

Es dauerte ein paar Bandstationen und zwei, drei Alben, bis der Lindenberg-Zug so richtig ins Rollen kam. Andrea Doria und das dazugehörige Album waren Udos Durchbruch, nachdem er zuvor erfolglos auf Englisch gesungen hatte und mehr oder weniger erfolgreich als Schlagzeuger unterwegs war (er spielte mit dem großen Klaus Doldinger unter anderem den Tatort-Song ein). Aber jetzt hatte Udo seine Rolle gefunden: Er wurde zum ersten deutschen Rockstar, in einer Zeit, als die einen Schlager und die anderen hippiemäßigen Krautrock machten.

4. Sie brauchen keinen Führer (1984)

Wie schon Ali aus dem Jahr 1981 war dieser Song ein schlagfertiges Statement von Lindenberg gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Traurig aber wahr: Der Song ist heute vielleicht noch aktueller als damals. Früher waren es türkische Zuwanderer, denen der Hass entgegenschlug, heute alle Geflüchteten aus Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten und sowieso jeder, der ein bisschen so aussieht. Es fehlt ein wenig an Typen wie Udo, die ihre Musik so kompromisslos gegen diese Zustände richten.

5. Cowboy-Rocker (1974)

Dieser Song ist wahrscheinlich der Höhepunkt der auch sonst genialen Platte Ball Pompös, dem zweiten Album, das Udo mit dem Panikorchester einspielte. Die Musik darauf war extrem verspielt und gefühlvoll, die Texte waren fesselnde Geschichten und wahre Mini-Epen. Cowboy-Rocker ist eine Romanze aus einer anderen Zeit, die junge Menschen höchstens noch in alten BRD-Filmen entdecken können. Hier ist alles mit drin: Ein Charles-Bronson-Western, die Motorrad-Gang, ein unglücklich verliebter Teenie und ein tragisches Ende zwischen leidenschaftlichen Gitarrensoli. Muss man hören!

6. Ein Herz kann man nicht reparieren (1991)

Man hört es diesem Klassiker natürlich sofort an, dass Udo hier ohne das Panikorchester unterwegs war, aber auch einen eher flachen Pop-Rock-Sound meistert Udo mit ebenso dünner Stimme bravourös. Was macht diesen Song dann eigentlich besonders? Es sind die flapsigen Sätze, die liebevollen Worte, die kitschigen Zeilen. In seinen besten Momenten entwickelte Udo seine Magie wie aus dem Stegreif, und das konnte ihm niemand so schnell nachmachen.

7. Hoch im Norden (1972)

Udo, der alte Hamburger Jung. Von wegen! Der gebürtige Westfale zog erst im Jahr 1968 in die Hafenstadt und begann bald, seine Herkunft ordentlich zu verklären. In Hoch im Norden schwärmt er von einer Kindheit hinter den Deichen, die er sich im Nachhinein zusammenträumte. Aber Udo nahm es mit historischen Details ja nie so genau, also was soll’s. In Norddeutschland landete er mit dieser Nordsee-Hymne jedenfalls einen ordentlichen Hit.

8. Straßen-Fieber (1981)

Udo, der Rocker. Vor den Aufnahmen zum Album Udopia (1981) verbrachte Udo einige Zeit in New York City und ließ sich dort von der Atmosphäre der Metropole inspirieren, wie man in Straßen-Fieber deutlich hört. Auch die Punkrock-Welle hat hier ihre Spuren hinterlassen und Udo zu einigen seiner energetischsten Songs geführt.

9. Cello (1973)

Romantik und Vergänglichkeit, das gehörte bei Udo immer zusammen. Cello war einer der Songs, die ihm Anfang der 1970er-Jahre zum kommerziellen Durchbruch verhalfen. Und auch wenn der Song heute genau so alt klingt, wie er ist, gehört er doch zu Udos ganz großen Momenten. Zum Schmunzeln, aber auch unglaublich berührend.

10. Nina (1976)

Romantische Zugabe: Wir lieben Udo ja für seine große Klappe, für seine steilen Ansagen, für seine frechen Auftritte. Aber wie schon bei Cello gesagt: Seine sanfte, tiefgründige Ader geriet dadurch in der Öffentlichkeit oft schnell in Vergessenheit. Für Nina haben manche Kritiker*innen Udo sogar Bob-Dylan-haftigkeit bescheinigt, und wenn wir diese sanft gezupfte Gitarre und den fast tragischen Text so hören, können wir dem nur zustimmen. Deshalb: Möge diese Liste ein Anlass für alle Udo-Liebhaber*innen sein, sich noch mal tief in seiner vielen Alben zu hören.

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