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Popkultur

5 Wahrheiten über Freddie Mercury

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Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt… Einfach, weil wir es können bzw. einfach, weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder einen Künstler und schauen wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind. Zieht eure Kugelsicheren Westen an, der Beschuss mit gängigen Klischees erfolgt diesmal zu einem Künstler, dessen Stimmumfang vergleichbar ist mit einem Opernsänger gereicht hätte: Freddie Mercury.


Ach Freddie, du Königin der Nacht. Hättest du nicht etwas länger unter uns weilen können? Bei anderen toten Musikern genügen ja die Hinterlassenschaften aber dich hätte man schon allzu gerne live in Aktion gesehen. Und wärst du ein bisschen weniger pressescheu gewesen, dann wüsste man wenigstens etwas über dich. Aber so fühlt man sich als Fan so, als müsste man das 1000-Teile-Puzzle von Tante Margit zusammensetzen, wobei Tante Margits Dackel die Hälfte der Puzzleteile aufgegessen und dann auf dem Badezimmerteppich wieder ausgekotzt hat. Es ist eine ganz und gar hilflose Situation.


Hört euch hier das Album The Works an und lest weiter:


 

 Zum Glück gibt es das Internet, das hilft, die wenigen Puzzleteile ausfindig zu machen, die von Freddie Mercury vorhanden sind. Um uns selbst und allen Fans eine Freude zu machen, haben wir  zusammengetragen, was wir finden konnten zu Queen Freddie. Hier kommen fünf (hoffentlich wenig bekannte) Wahrheiten zu Freddie Mercury.


1. Freddie der Briefmarkensammler

Wie sich herausstellt, führte der extrovertierte Showmaster Mercury ein ruhiges Privatleben als Briefmarkensammler. Wäre es nicht Freddie, man würde in schallendes Gelächter ausbrechen. Seine Kollektion ist heute im Besitz des British Postal Museum & Archive und sorgt wahrscheinlich für nicht abreisende Besucherströme in den heiligen Hallen im Londoner Viertel Clerkenwell.


 


Dabei ist es ein großer Glücksfall, dass ein Briefmarkenalbum aus Freddies Kindheit überhaupt noch erhalten ist, gebietet die Religion des Zoroastrismus, der die Familie angehört, die Zerstörung allen Besitzes des Verstorbenen. Besonders wertvoll sollen dem Postal Museum zufolge die Briefmarken aus Sansibar sein, wo Mercury seine ersten Lebensjahre verbrachte. Seine Sammelleidenschaft entdeckte er als kleiner Junge. Dass Mercury, der als Farrokh Bulsara geboren wurde, später Kunst und Graphikdesign studieren sollte, passt zu seinem lebenslangen Interesse für Formen, Farben und Graphiken. Das Postal Museum ersteigerte das Sammelalbum von Mercury zwei Jahre nach dessen Tod, als sein Vater Bomi Bulsara es zum Verkauf anbot. Die Erlöse sollen in den Mercury Phoenix Trust geflossen sein, eine Organisation, die HIV-Infizierte unterstützt.


2. Stimme wie ein Opernsänger

Freddie Mercurys Stimme war so außergewöhnlich, dass sich Forscher in einer im April 2016 veröffentlichten Studie mit ihr beschäftigen. Das Team um den Österreicher Christian Herbst wollte herausfinden, was an Mercurys Stimme so besonders war und warum sie so vielen Menschen gefällt. Das Team untersuchte in Stichproben 23 Alben, an denen Mercury mitgewirkt hat. Auch einige der seltenen Interviews mit Mercury nahmen die Forscher in ihr Sample auf.


Schaut euch hier das offizielle Video zu Bohemian Rhapsody an:


 

Zu guter Letzt wurden endoskopische Aufnahmen im Rachenraum eines Sängers gemacht, der über eine ähnliche Stimme wie Mercury verfügt. Dabei fanden die Forscher heraus, dass Mercury über ein Volumen, Vibrato und einen Stimmumfang verfügte, die einem Opernsänger ähnelt. Ihm standen vier Oktaven zur Verfügung, womit er wohl Mozarts “Königin der Nacht” aus der Zauberflöte hätte singen können, soweit hinaus reichte seine Stimme. Dass sich Mercury für die Oper interessierte, steht außer Frage, er nahm mit der spanischen Sopranistin Montserrat Caballé sogar ein Album auf. Die wiederum sprach von Mercury nur in den höchsten (!) Tönen:

“Seine Technik war erstaunlich. Er hatte keinerlei Probleme mit dem Tempo, sang mit einem prägnanten Gefühl für Rhythmus […] und er konnte mühelos von einem Register ins nächste wechseln.”


3. Zoroastrismus


 

Freddie gehörte der Religion des Zoroastrismus an. Nein, nicht Zorro – der spanische Robin Hood – wird verehrt, sondern der Schöpfergott Ahura Mazda, auch Ohrmazd genannt. Die Religion hat sich zwischen dem sechsten und vierten Jahrhundert vor Christus im iranischen Kulturraum ausgebreitet, heute gibt es weltweit nur noch etwa 120.000 Anhänger. Zur Mythologie gehören neben dem Schöpfergott noch die unsterblichen Heiligen (Amescha Spenta) sowie ein ewiger Widersacher, der böse Dämon Angra Mainyu. Aufgeschrieben stehen die Mythen und Regeln des Zoroastrismus in der heiligen Schrift Avesta. Mercury wurde in eine zoroastristische Familie hineingeboren und auch seine Beerdigung wurde von einem Priester dieser Religion begleitet. Wie wichtig der Glaube Mercury tatsächlich war, ist indes nicht bekannt. Man kann sich jedoch gut vorstellen, dass Mercury Geschichten vom Kampf von Gut gegen Böse mit allerlei märchenhaften Figuren und Ereignissen sehr gut gefallen haben, dass er indes nicht alles allzu wörtlich genommen hat.


4. Der abergläubische Freddie


 


Freddie Mercury hatte nicht nur zu allem eine klare Meinung, sondern war auch ziemlich abergläubisch. Diese Charaktereigenschaften kulminieren in einer Anekdote: Als er in New York in ein Flugzeug Richtung Tokyo steigen sollte und herausfand, dass es mit der Maschine vom Typ DC10 in der Vergangenheit Probleme gegeben hatte, soll er aus seinem extrabreiten Business Class Sessel aufgesprungen sein und laut gerufen haben: “DC death more like!”. Demnach stürmte er sodann aus dem Flugzeug und wartete vierzehn Stunden, bis er einen Sitz in der Economy Class eines anderen Flugzeugs bekommen hatte.


 5. Freddie Mercury – Der Katzenliebhaber

Freddie, die cat lady. Mercury soll des Weiteren eine große Liebe für Katzen gehegt haben. Bis zu zehn von ihnen soll er gleichzeitig gehabt haben. War er auf Tour, passte seine langjährige Freundin Mary Austin auf seine Katzen auf. Oft plagte ihn die Sehnsucht nach seinen Kitties und dann soll er am Telefon oft stundenlang mit seinen tierischen Freunden gesprochen haben, ja, ihnen übers Telefon sogar neue Songs auf dem Klavier vorgespielt haben.


 


 

Einmal Miau stand für: “Find ich ok, kannst du aber besser!”, zwei Miaus hießen: “Freddie, du bist der heißeste Kater im Viertel!”. Mercurys persönlicher Assistent sagte in einem Interview einmal, dem Ausnahmekünstler seien seine Haustiere mindestens genauso wichtig gewesen wie seine Freunde. Für ihn habe es zwischen Tieren und Menschen keinen Unterschied gegeben.


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