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Popkultur

Pearl Jam: Chris Cornells Tod beeinflusst das neue Album

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An mangelnden Ideen lag es nicht, dass Pearl Jam auf ihrer Welttournee letztes Jahr kein neues Album im Gepäck hatten. Wie Bassist Jeff Ament letztes Jahr in einem Interview erklärte, hatte die Band mit dem vollgepackten Tourplan schlicht und einfach zu wenig Zeit, um ins Studio zu gehen. Jetzt werden die Stimmen um ein neues Pearl Jam Album, das 2019 erscheinen könnte, lauter – und auf gewisse Weise wird Chris Cornell einen Einfluss darauf haben.

von Timo Diers

„Wir machen ein neues Album, wir sind mitten drin“, berichtete Gitarrist Stone Gossard kürzlich gegenüber dem Rolling Stone. „Wir werden uns einfach immer weiter mit den Songs auseinandersetzen, bis wir ein Album fertig bekommen“. Und es sollten eine ganze Menge neuer Stücke sein, mit denen sich Vedder, Gossard und Co. für eine neue Platte beschäftigen können. Immerhin sind seit Lightning Bolt ganze sechs Jahre vergangen.


Hört hier in das Album rein:

Für das volle Vergnügen klickt auf “Listen”.


Doch der überraschende Selbstmord von Chris Cornell hat vieles verändert und deutliche Spuren bei Pearl Jam hinterlassen: „Es wäre super, ins Studio zu gehen oder sogar neue Songs zu schreiben“, kommentiert Jeff Ament im Rolling Stone Interview. „Ich denke, als Chris starb, war es einfach unglaublich schwierig mit all dem klarzukommen. Und dann ist da noch das alltägliche Leben“. Ament sagt, er habe jede Menge Material, das er veröffentlichen möchte. Als Pearl Jam Album oder als Solo-Platte.

Vor einigen Tagen erst trat Ament zusammen mit Gossard und Schlagzeuger Matt Cameron bei I Am The Highway: A Tribute To Chris Cornell auf – einem Gedenk-Konzert für den verstorbenen Soundgarden, Audioslave und Temple Of The Dog Frontmann, bei dem sich auch die Foo Fighters, Metallica und Miley Cyrus die Ehre gaben. Überhaupt sind die Geschichten von Pearl Jam und Chris Cornell eng miteinander verwoben: Zusammen mit Ament, Gossard, Eddie Vedder und dem damals noch für Soundgarden trommelnden Cameron gründete Cornell 1990 Temple Of The Dog, bevor sich die anderen zusammen mit Gitarrist Mike McCready als Pearl Jam zusammentaten.



Cornell hat damals besonders auf die Meinung von Jeff Ament vertraut und ihm regelmäßig um Artwork-Input für Audioslave Platten und Solo-Alben gebeten. „Ich glaube er hat mein Feingefühl für solche Sachen sehr wertgeschätzt“, erzählt der Bassist, der zuletzt die kreative Leitung für das postum erschienene Boxset-Release Chris Cornell übernahm und hierfür verschiedene lebhaft-bunte Wasserfarben Portraits des Sängers anfertigte. „Das Release zu erstellen und durch seine ganze Musik zu gehen war ziemlich schwierig für mich. Das hat mich nur daran erinnert, dass er nicht mehr da ist“.

Nachdem im letzten Mai die neue Pearl Jam Single Can’t Deny Me herauskam – sozusagen als Album-Trostpflaster zur Tour ­– wurde mehr und mehr über eine neue Platte spekuliert. Nach den Kommentaren von Ament und Gossard im Rolling Stone dürften diese Spekulationen wohl kaum abreißen, auch wenn immer noch nicht ganz klar ist, ob es dieses Jahr wirklich soweit sein wird.


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