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Popkultur

„Beside Bowie: The Mick Ronson Story“ zeigt David Bowies besten Gitarristen

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Neben Bowie – so heißt der übersetzte Titel einer neuen Doku, die einen Künstler unter die Lupe nimmt, der viel mit dem Übertalent David Bowie zusammen gearbeitet hat und Seite an Seite mit ihm auf der Bühne stand. Man muss das betonen, denn Bowie überstrahlte gerne einmal seine Mitmenschen, nicht böswillig natürlich.

Aber wer sich mit Bowie die Bühne teilte und nicht mit der glamourösen Eleganz und fesselnden Energie eines Ziggy Stardusts aufwarten konnte, der geriet automatisch etwas ins Hintertreffen – auch wenn dieser Jemand kein geringerer als einer der Spiders on Mars war, jener Band, die Bowies große Erfolge zu Beginn seiner Karriere mitverantwortete.

Mick Ronson prägte einige der besten Alben David Bowies mit seinem virtuosen Gitarrenspiel. The Man Who Sold The World, Aladdin Sane, Hunky Dory oder Pin Ups wären ohne den gelernten Mechaniker wohl nicht entstanden.


Sieh dir hier den Trailer zur Doku an und lies weiter:


Kollaboration mit Lou Reed, Bob Dylan oder Freddy Mercury

Diesem Umstand ist der Film Beside Bowie: The Mick Ronson Story gewidmet, der am 6. Juli auf DVD, Blue Ray und inklusive eines Soundtracks erscheint.

Die Doku kann als Retrospektive für Ronson alias „Ronno“ verstanden werden, ein Mann, der mit den namhaftesten Künstlern wie Lou Reed, Bob Dylan, John Mellencamp, Elton John, Freddy Mercury oder Morrissey zusammenarbeitete und zu Unrecht nach seinem viel zu frühen Tod 1993 mit nur 46 Jahren langsam in Vergessenheit gerät.

Als Bowie und er sich kennenlernten, war Ronson noch bei der englischen Stadt Hull angestellt und spielte nur privat Gitarre. Bodenständigkeit und ein gewisses Ordnungsbedürfnis prägten ihn zeit seines Lebens. Bowie musste ihn erst einmal überzeugen, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Kurze Zeit später sollte er von einem namhaften Musikmagazin schon zum zweitbesten Gitarristen des Jahres 1974 gewählt werden, vor ihm nur Eric Clapton.

Nun kommen also einige seiner berühmten Weggefährten zu Wort, natürlich Bowie selbst, aber auch Bowies damalige Frau Angie, Glen Matlock von den Sex Pistols, Lou Reed, Roger Taylor von Queen und andere.

Viel wird in den Interviews gelacht und in Erinnerungen geschwelgt, wenn etwa Angie Bowie davon erzählt, wie Bowie und Ronson sich zum ersten Mal in Frauenkleider warfen und mit Lippenstift und Mascara aufmotzten, oder wenn Lou Reed sich erinnert, er habe Ronson kaum verstanden, weil dieser einen so heftigen Yorkshire-Akzent pflegte. Den bekommen die Zuschauer dann auch selbst zu hören, immer wieder werden alte Interviewsequenzen mit ihm eingewoben.



Soundtrack wartet mit farbiger 180g-Vinyl-Variante auf

David Bowie sagte über seine Zusammenarbeit mit Ronno, man sei das perfekte Rock’n’Roll-Duo gewesen: „Wir waren genau so gut wie Mick (Jagger) und Keith (Richards), oder Axl (Rose) und Slash. Ziggy Stardust und Mick waren die Personifizierung eines sich perfekt ergänzenden Duos.“

Gedreht und geschnitten hat Beside Bowie übrigens kein geringerer als Jon Brewer, der mit größter Vorliebe Musikfilme macht, unter anderem schon BB King: The Life of Riley, Nat King Cole: Afraid of the Dark oder Jimi Hendrix: Guitar Hero. Fans machen eben oft die besten Filme.

Während die Doku die Geschichte von Ronson erzählt, bietet der Soundtrack in idealer Ergänzung einen Querschnitt seines Schaffens. Die Soloarbeiten werden ergänzt durch ein Best-of der Kollaborationen etwa mit Elton John, Michael Chapman, Queen und natürlich mit Bowie. Der Soundtrack erscheint sowohl als CD als auch digital und natürlich als farbige 180g-Vinyl-Wundertüte mit Essay und Begleittext im Booklet – limitiert, versteht sich. Also nichts wie vorbestellen und vorfreuen!



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