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Popkultur

Blondie: Debbie Harry spricht über Details ihrer lange erwarteten Memoiren

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Die Fachpresse war sich nicht ganz sicher, was sie von der Musik halten sollte, die da 1976 aus Downtown New York heranrollte: Doch Blondie schlugen mit ihrem eigenwilligen Stil genau im richtigen Moment zwischen Punk, Disco und New Wave in der Musikszene auf und sollten schon sehr bald ihr Talent für Hitsingles unter Beweis stellen. Jetzt hat Frontfrau Debbie Harry ihre Memoiren über ihr bewegtes Leben mit Blondie fertiggestellt und erste Details verraten.

von Timo Diers

Face It soll in der zweiten Jahreshälfte 2020 erscheinen und erzählt die Geschichte der Band aus Harrys „eigenen, etwas verzerrten Perspektive“, wie die heute 73-Jährige im Interview mit dem Rolling Stone erzählt. Es sei ein sehr persönliches Buch, das sowohl von ihrem Leben, als auch den Höhen und Tiefen von Blondie erzählt: „Es geht um eine so lange Zeit und da ist so viel zu erzählen, sodass ich die meisten der kleinen Geschichten und Geschehnisse kaum voneinander isolieren konnte“, sagt sie gegenüber dem Rolling Stone. „Es ist ein Überblick davon, wie wir durch diese ganze Zeit gekommen sind, uns zusammengerissen und weitergemacht haben“.


Hört hier in die Blondie-Klassiker rein:

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Debbie Harry gründete 1974 zusammen mit Gitarrist Chris Stein die Band und nach zwei Alben schaffen Blondie 1978 mit dem Song Denis ihren kommerziellen Durchbruch. Wer bis jetzt noch nichts von dem Power-Gespann um die charismatische Frontfrau gehört hat, wird spätestens mit der Nachfolgerplatte Parallel Lines eines Besseren belehrt. Hits wie Picture This und natürlich Heart Of Glass machen Blondie zu weltweiten Superstars. Auch in den folgenden Jahren wird die Band nicht müde, erfolgreiche Hits zu veröffentlichen. Doch irgendwann kriselt es: Spannungen innerhalb der Band, Soloprojekte, Debbies unglückliche Liebesbeziehung zu Chris und eine genetische Erkrankung des Gitarristen führen Anfang der ’80er zur Auflösung der Band. In ihrem Memoire erzählt Harry die Geschichte bis zur Reunion in 1997.

Rückblickend erkennt sie, dass sie immer schon davon besessen war, Musik zu machen: „Das schien die einzige Sache zu sein, die ich machen konnte oder wollte. Es war einfach ein Teil von mir. Und als ich dann Chris getroffen hab, mit seiner kreativen Kraft und seinem naiven Optimismus, hab’ ich keinen richtigen Grund gesehen, aufzuhören. Irgendwann waren wir aus den verschiedensten Gründen aber dazu gezwungen. Doch dann bekamen wir die Chance, weiterzumachen“.



Blondie war immer schon eine ambitionierte Band. Ganz besonders mit Blick auf die Anfangstage und das selbstbetitelte Debüt: „Ich glaube, das hat uns sehr geholfen, immer weiter zu machen. Wir saßen musikalisch noch nicht fest im Sattel und wir haben immer versucht etwas zu machen, das vielleicht über unseren Möglichkeiten lag. Aber es hat uns dazu gezwungen, immer besser zu werden und härter zu arbeiten“.

Gegenüber der Newsweek erklärte sie, dass das Buch aus einer Reihe von Interviews mit Musik-Journalistin Sylvie Simmons entstanden ist: „Ich habe es für eine Weile gehasst. Jetzt liebe ich es. Bald werde ich es wahrscheinlich wieder hassen!“


Titelfoto: Andrew Lipovsky/NBC/NBCU Photo Bank via Getty Images

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