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“Bohemian Rhapsody” ist ein Killer Queen Biopic – wir verraten dir, warum

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Als das Biopic Bohemian Rhapsody noch in der Produktionsphase war, veröffentlichte der offizielle Queen-Archivar Greg Brooks einen begeisterten Zwischenbericht und erklärte, die Produzenten von 20th Century Fox hätten “ein Queen-Universum geschaffen, das so überzeugend ist, dass es einem fast Angst machen kann.”

von Tim Peacock

Jetzt ist der langersehnte Film endlich in den Kinos und wir können Brooks’ Begeisterung komplett nachvollziehen. Die Optik ist phänomenal und dank der großen Sorgfalt und Liebe zum Detail ist es manchmal wirklich schwer zu unterscheiden, ob Bohemian Rhapsody das echte Leben ist, oder nur Fantasie – um es mal mit der ersten Textzeile des Songs zu sagen.



So charismatisch wie Freddie selbst war

Der Film ist etwas über zwei Stunden lang, aber die Zeit vergeht wie im Fluge und es gibt nicht einen langweiligen Moment. Bohemian Rhapsody ist genauso charmant und so charismatisch, wie Freddie Mercury selbst war. Die Geschichte beginnt, als der legendäre Frontmann 1970 den Sänger Tim Staffell in der Vorgängerband von Queen ersetzte und geht bis zum Juli 1985 und ihrem atemberaubenden Auftritt bei Live Aid. Im Mittelpunkt des Biopics steht die Person Freddie Mercury, aber Fans werden sich sicherlich auch über die Szenen freuen, die einen Einblick in die Arbeit der Band geben – insbesondere in den Entstehungsprozess zeitloser Queen-Klassiker wie We Will Rock You, Another One Bites The Dust und natürlich des unvergleichlichen Bohemian Rhapsody.

Ursprünglich sollte Sacha Baron Cohen die Hauptrolle spielen, aber es ist fast nicht vorstellbar, dass der Verwandlungskünstler aus Borat/Ali G Rami Maleks Verkörperung von Freddie Mercury hätte übertreffen können. Malek gab kürzlich zu bedenken: “Man will Freddie ja nicht imitieren, sondern wirklich seine Beweggründe verstehen.” Und genau das hat der vielseitige Schauspieler getan: Er verkörpert die Extravaganz und das Selbstbewusstsein von Freddie Mercury, der Kultfigur, aber auch die Verletzlichkeit der Privatperson. Mit dieser bemerkenswerten Leistung wird Malek zum Oscar-Anwärter.


Freddie oder Rami? Manchmal ist es wirklich schwer zu sagen. Credit: Alex Bailey


Auch die Nebendarsteller sind großartig. Besonders Gwilym Lee verblüfft als der freundliche und doch zielstrebige Brian May. Der aus der Serie EastEnders bekannte Ben Hardy spielt den raubeinigen und leidenschaftlichen Roger Taylor und Joe Mazzello den ruhigen Pragmatiker John Deacon. Es gibt auch viel Leichtigkeit und lustige Momente in der Gruppe, beispielsweise während der Studioaufnahmen zu Bohemian Rhapsody, als ein leicht überforderter Roger Taylor auf Freddies wiederholte Anweisung, den Falsett-Part extrem hoch zu singen, antwortet: “Wenn ich noch höher gehe, hab ich meine Nüsse im Hals!”



Bunt, menschlich und überlebensgroß

Wenn es um Mercurys komplexes Privatleben geht, wird Bohemian Rhapsody etwas düsterer. Aber auch wenn der Film Themen wie Freddies Sexualität, die Beziehung zu seinem umstrittenen persönlichen Manager Paul Prenter (gespielt von Allen Leech) und schließlich auch seine AIDS-Diagnose streift, ist er nie sensationslüstern. Was noch positiv auffällt ist, dass das Biopic der tiefen und lebenslangen Freundschaft Mercurys zu Mary Austin (gespielt von Lucy Boynton) und dem gespaltenen Verhältnis zu seinem Vater viel Aufmerksamkeit widmet und sie mit großer Sensibilität behandelt.



Die Krönung des Films ist ohne Frage die finale Szene, für die Queens energiegeladener Auftritt bei Live Aid in voller Länge reproduziert wurde. Es war ein spektakuläres Comeback, dem eine relativ lange Schaffenspause voranging, in der Freddie Mercury in Deutschland sein Soloalbum Mr Bad Guy aufnahm. Live Aid gilt als einer der Schlüsselmomente in Queens Karriere und hier kann man ihn in all seiner Herrlichkeit miterleben. Die nachgestellte Performance vor dem zum Zerbersten gefüllten Wembley Stadium ist so perfekt, dass man fast nicht glauben mag, dass Malek und seine Kollegen zu den vier Songs nur die Lippen bewegen. Es ist ein absolutes Glanzstück der Filmkunst.

Bohemian Rhapsody wird Euch garantiert umhauen. Wie alle wirklich großen Geschichten ist dieser Film auf seiner Reise zwischen Euphorie und Tragödie bunt, menschlich und überlebensgroß. Und er macht eines völlig klar: Freddie Mercury und Queen werden für immer die Champions sein und das aus gutem Grund.



Ihr könnt nicht genug von Queen kriegen? Hört hier in unsere Bohemian Rhapsody-Playlist rein:


Mit dem Soundtrack zum Film, den größten Hits und spannenden Coverversionen. Klickt auf “Listen” für das volle Vergnügen.


 Headerbild-Credit: Courtesy of 20th Century Fox

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