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Popkultur

Def Jam: Superstars des 21. Jahrhunderts

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Hits, Meilensteine, Erkennungslieder von Generationen, Hip Hop als Lebenseinstellung. Def Jam ist für den Rap und R&B, was Blue Note für den Jazz war oder Motown für den Soul: stilbildend, wegbereitend, federführend. Jeder heutige Rapper möchte im Atemzug mit Helden wie Public Enemy und Jay Z genannt werden, und jede junge Sängerin möchte mit Rihanna und Mariah Carey im Boot sitzen. Im Biotop namens Hip Hop – total auf künstlerischen Wettbewerb aus, überlebensstark, straßensmart, neuheitengeil, mit einem Bein im Ghetto, mit dem anderen in der Chefetage – veränderte sich auch Def Jams Identität über die Jahrzehnte.

 

Def Jam: Die 2000er

 

 
Jede Epoche bringt ihre eigenen Superstars hervor. Aus dem Zusammenwirken von Stimme, Gesicht, Temperament und dem richtigen Song braut sich ein Gewitter zusammen, und dann macht es PANG! Vor “Umbrella” war Rihanna eine dieser Sängerinnen mit so einem Namen wie Amerie, Ciara oder Cassie, bei denen man dachte, sie wollen nur eins: auf den Thron von Beyoncé. Als sie in sein Büro gekommen war, erinnert sich Jay Z, wusste er gleich, dass sie hat, was man als Superstar im 21. Jahrhundert braucht: Intensität, Erfolgshunger, Talent, Selbstbewusstsein. “Umbrella” war der perfekte Song für Rihanna. Ihn schrieben Terius “The Dream” Nash und Christopher “Tricky” Stewart, Songwriter von Mariah Carey oder Beyoncé, und sie boten die Komposition keineswegs nur Rihanna an, sondern auch Mary J. Blige und Britney Spears. Auf der Grammy-Verleihung 2007 knöpft sich Rihanna dann Nash vor und sagt ihm, “Umbrella” wäre ihr Song. Als er anfängt zu kichern, greift sie ihn beim Kinn, drückt zu und wiederholt: “Ich glaube, Du hast mich nicht verstanden. “Umbrella” ist meine Single.” Was für ein Glück für den Pop! Britney Spears wäre als Protagonistin total unglaubwürdig gewesen. Nash gab zu Protokoll, dass er bereits im Studio beim Hören der “…ella-ella-ella-“s wusste, dieser Song würde sein Leben verändern.
 
Kanye Wests synthielastiges, viertes Album “808s & Heartbreak” wurde ein weiterer Meilenstein der Ära. Vom Rapper zum Popstar schaffte West es in nur einem Jahr. Aber erst mit “808s & Heartbreak” wurde er zum Innovator. Der Damm war gebrochen, es folgte eine Flut neuer Electro-Pop-Hip-Hop-Alben – die gar nicht im Gegensatz stand zum lupenreinen Hip Hop von Nas, dem Miami-Rapper Rick Ross, den Roots und Young Jeezy.

“Def Jam wurde aus einer verblüffenden Idee heraus gegründet”, sagte Antonio “L.A.” Reid, der zwischen 2004 und 2011 Def Jams CEO war, und Mariah Careys kolossales Comebackalbum “The Emancipation of Mimi” produzierte. “Einer Idee, größer als die, die sie hatten, größer als alle Chefs und Charts, sogar alle Künstler dieses Labels. Def Jam wird länger da sein als irgendeiner von uns.” Und was war das für eine Idee? “Platten erschaffen, die das transportieren, was ich fühle, wenn ich in einen guten Hip Hop-Club gehe und die DJs es wirklich drauf haben”, so hat es vor dreißig Jahren Rick Rubin formuliert. Mit Frank Ocean, August Alsina, Big Sean, Jhene Aiko und 2 Chainz dominiert Def Jam heute weiter den Hip Hop und R&B. Die Lokomotive kommt nicht zum Stehen.

 

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