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Popkultur

Deutschrap – Die unkultivierte Sprachrevolution

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Kultiviert, gut angezogen und alles in allem brav und höflich. Eine Beschreibung, die man sich für eine Musikrichtung getrost sparen konnte: Deutschrap. Und zwar der um die Jahrhundertwende. Im Jahr 2015 hat sich Deutschrap diversifiziert, neu aufgestellt, ist auf seine Art salonfähig und schockiert unterm Strich auch weniger Eltern. Aber vielleicht haben sich die aber inzwischen auch einfach daran gewöhnt.
Anfang der 2000er hatte man es jedenfalls mit so richtigen Rüpeln zu tun. Andererseits hat dieser Schrecken eines jeden gepflegten deutschen Mittelstandes, der da so durch die Jugendzimmer gepoltert ist, ganz nebenbei gezeigt, wie gut die deutsche Sprache in der Popkultur funktioniert. Dabei sah es vorher noch ganz anders aus. Hier sind vier Acts, die aus dem Deutschrap nicht mehr wegzudenken sind:

 

SIDO – Der Typ mit der Maske
Inzwischen gar nicht mehr rüpelig hat der Berliner Rapper früher mit verchromter Totenkopfmaske und nicht besonders stubenreinen Texten auf sich aufmerksam gemacht. Heute singt er von der Liebe, früher von seinem Block und Fuffies im Club. Hört selbst:

 

Absolute Beginner – Die Pioniere im Deutschrap
Hier mussten Eizi Eiz, Denyo und DJ Mad feststellen, dass man mit deutschen Texten weiter kommt, als mit englischen. Richtig los ging es bei den Absoluten Beginnern (die heute übrigens einfach nur Beginner heißen) schon richtig früh – im Jahre 1998 – mit dem Album Bambule. Kein Wunder, die Platte ist nämlich wirklich ziemlich gut!

 

Samy Deluxe – Stubenreiner als man vermuten mag
Bekannt wurde auch er erst durch seine deutschen Texte – nicht durch seine englischen. Seine Kindheit in Hamburg prägt sein Songwriting bis heute. Außerdem wäre er ohne die norddeutsche Musiker-Community vielleicht gar nicht bekannt geworden. Denn erst mit einem Feature zusammen mit den Absoluten Beginnern nahm die Karriere bei Samy Fahrt auf.

 

K.I.Z. – Sexismus und Selbstironie
Diese illustren Herren sind an dieser Stelle eher die Spätzünder: Erst 2007 kam ihr erstes „richtiges“ Album Hahnenkampf. Dabei machten die vier Musiker schon einige Jahre vorher mit Support-Tourneen, MTV-Features, viel Sexismus und einer ordentlichen Portion Selbstironie auf sich aufmerksam. Ein ganz besonderes Stück aus der deutschen Musiksammlung, das man auf keinen Fall verpassen sollte:


 

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