------------

Popkultur

Geezer Butler: Frustration nach Sabbath-Aus

Published on

Von wegen gemütlicher Ruhestand: Wie Geezer Butler jetzt verraten hat, wurde er vom Black-Sabbath-Ende fast in den Wahnsinn getrieben.

von Björn Springorum

Zumindest auf dem Papier hörte es sich ja ganz gut an: Nach 50 Jahren im Dienste des Rock’n’Roll, nach einem halben Jahrhundert als eine der ganz prägenden Figuren des Heavy Metal, nach dem Karriereende der unsterblichen Black Sabbath wollte Geezer Butler einfach mal nichts tun. Ausschlafen, entspannen, abhängen. Endlich keine Tourbusse mehr, keine Hotelzimmer, keine Festivals, keine Termine. Sondern einfach Ruhe! Kam aber irgendwie anders.


Hört hier in Black Sabbaths Lebenswerk rein und lest weiter:

Klickt auf „Listen“ für das volle Programm.


„Nach dem Ende von Sabbath wollte ich einfach meine Ruhe haben“, erinnert er sich gegenüber Billboard an die Zeit nach der letzten Sabbath-Show im Februar 2017. „Ich wollte jeden Tag aufwachen und denken: Großartig, ich habe rein gar nichts zu tun heute!“ Das, so sagt er, war ein Jahr lang auch ganz okay. „Doch nachdem ich 20 Pfund zugelegt und jede verdammte Serie dieser Welt geschaut hatte, bin ich so langsam durchgedreht.“

Butler kann es nicht lassen

Tja, wer 50 Jahre lang Musik gemacht hat, der kann das wohl nicht so ohne Weiteres ablegen. Auch Geezer Butler wurde die Musik nicht los – oder auch: Einmal mit dem Teufel im Bunde, immer mit dem Teufel im Bunde. Als er sich gerade mit dem Gedanken anfreundete, ein Soloalbum zu machen, kam das Schicksal in Form der Band Deadland Ritual um die Ecke – und Butler stieg prompt ein. „Ernsthaft, zu diesem Zeitpunkt hätte ich zu allem ‘Ja’ gesagt“, lacht er. „Wir trafen uns alle in meinem liebsten veganen Restaurant Crossroads auf der Melrose Avenue und quatschten einfach über Musik und unsere Pläne. Irgendwann fragten sie mich, ob ich nicht Bock hätte, mitzuspielen, und ich sagte sofort zu.“



Geezer Butler kann es eben nicht lassen. Anstatt mit 69 den verdienten Ruhestand zu genießen, rockt er lieber neben Guns N’ Roses-Drummer Matt Sorum, Gitarrist Steve Stevens (Billy Idol) und Apocalyptica-Sänger Franky Perez in einer der spannendsten Supergroups der letzten Jahre. Und wenn Butler eines will, dann einen Neustart: „Ich will nicht, dass es zu sehr nach Sabbath klingt“, sagt er zu dem epischen, packenden Blues Rock seiner neuen Band. Live wird es dennoch Material seiner alten Arbeitsstätte zu hören geben. „Allerdings eher obskures Zeug statt Iron Man und Paranoid.“ Sieht ganz so aus, als würde Butler gerade seinen dritten Frühling erleben – und uns mit seinem ikonischen Bassspiel noch eine ganze Weile erhalten bleiben.

Black Sabbath 2013. Foto: Robson Batista [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)]


Headerbild: thewaxgrid [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)]


Das könnte euch auch gefallen:

10 Songs, die jeder Black Sabbath-Fan kennen muss

Die musikalische DNA von Black Sabbath

5 Wahrheiten über Black Sabbath

Don't Miss