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Popkultur

Lynyrd Skynyrd Gitarrist Ed King stirbt im Alter von 68 Jahren

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Er war es, der Lynyrd Skynyrd zu ihrem größten Hit verhalf und damit mal eben den halben Globus in Südstaaten-Euphorie versetzte: Ed King schnappte sich 1972 die dritte Gitarre in der als trinkfest geltenden Band und schrieb kurz darauf das Riff zu Sweet Home Alabama. Der 1, 2, 3 Einzähler am Anfang des Songs? Genau, das ist Ed. Letzten Mittwoch ist Ed King im Alter von 68 Jahren in Nashville gestorben.

von Timo Diers

Die ehemalige High-School Band aus Jacksonville, Florida ist die musikalische Manifestation des ehrlichen, hart arbeitenden US-Bürgers: Tagsüber malochen, abends das Essen vorgesetzt bekommen und anschließend mit einem Bier vorm Fernseher das Familienoberhaupt markieren – Lynyrd Skynyrd spielten den passenden Soundtrack dazu.


Hör hier in Second Helping mit Ed King rein:

Für das ganze Album klick auf „Listen“.

Ed King, selbst von der liberalen Westküste stammend, traf Ende der 60er auf die fünf haarigen Gitarrenrocker. King war grade mit seiner psychedelic Band Strawberry Alarm Clock auf Support-Tour für Lynyrd Skynyrd, als er die Jungs den Song Need All My Friends in einer Umkleide proben hörte. Angefixt vom entspannten, bodenständigen Südstaatenrock, bot Ed sofort seine Dienste als Gitarrist an. Allerdings brauchte er damals noch ein bisschen von seiner kalifornischen Gelassenheit, denn es soll noch ganze vier Jahre dauern, bis Ronnie Van Zant und Co. ihn zunächst als Ersatz-Bassisten für Leon Wilkeson und schließlich als dritten Gitarristen anheuern.

Aber seine Geduld hielt nicht besonders lange vor – grade auch, da Sänger Ronnie von der explosiven Sorte war. Kurz vor einer Show in Pittsburgh landen Van Zant und Eds Gitarren-Roadie im Knast und kommen erst 10 Minuten vor dem Konzert zur Bühne. Ed muss auf alten Saiten spielen, von dem ihm gleich zwei im Song Free Bird reißen. Für Van Zant Grund genug, Backstage nochmal so richtig auszurasten: „Ich bin der Hippie aus Kalifornien. Ich bin für den Gewalt-Kram nicht zu haben“, erinnert sich King in Stephen Kijaks neuer Dokumentation If I Leave Here Tomorrow: A Film About Lynyrd Skynyrd. „Als Ronnie auf mich losgegangen ist, gingen bei mir die Lampen aus. Ich nahm mein Zeug und bin gegangen“.



Obwohl King schon immer der Außenseiter bei den gerne unter der Konföderierten-Flagge auftretenden Band war (auf dem Albumcover von Pronounced steht er beispielsweise etwas abseits vom Rest der Band), hat er den Sound auf den ersten drei Alben doch entschieden geprägt.

Aber wie nun schon Gitarrist Gary Rossington auf Facebook schrieb, ist King wahrscheinlich grade in bester Gesellschaft im Rock’n’Roll Himmel. Besser hätten wir es auch nicht ausdrücken können…


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