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Popkultur

The Supremes – 50 Jahre Baby Love

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Vor gut 50 Jahren erging es den Supremes nicht besonders gut: In den frühen 60ern veröffentlichte das Frauentrio zahlreiche Singles bei Motown Records – ohne je wirklich einen Erfolg zu landen. Sogar den Namen „No-Hit-Supremes“ hatten sie sich schon eingefangen. Aber den Lästermäulern im Hitsville sollten schon bald die Sticheleien im Hals stecken bleiben, denn es vergeht kein Jahr mehr, bis Diana Ross, Mary Wilson und Florence Ballard die richtig großen Erfolge einfahren.

 

Nur gut, dass Motown Chef Berry Gordy an die drei Frauen glaubte und sie mit dem Produzententeam Holland-Dozier-Holland zusammenbrachte. Der erste Song, der aus dieser neuen Zusammensetzung entstand war ein zuckersüßer, viel zu kitschiger Track, den die Supremes erst gar nicht aufnehmen wollten: Where Did Our Love Go. Und es wurde der erste von 5 Hits hintereinander!
Aber das wichtigste daran war, dass man nun ein Erfolgsrezept für das sonst Hit-lose Trio hatte. Baby Love war der zweite Song aus diesem Rezept, der ganz genau so wie Where Did Our Love Go zu einem großen Hit der Band und von Motown wurde. Er folgt dem für das Label typische Schema: Sehr süß, im Upbeat Feel und traurigem Text über eine zerbrochene Liebesgeschichte und ist damit genau das, was die Leute früher hören wollten.

 

Wie auch die meisten anderen Songs wurde Baby Love von den Funk Brothers eingespielt. James Jamerson am Bass, Hank Cosby mit dem Tenor Saxophon und Pistol Allen am Schlagzeug. Der charakteristische Beat des Songs sind im Übrigen Leute, die auf den Boden stampfen. Holland-Dozier-Holland haben sich einfach jeden geschnappt, den sie grade finden konnten, um bei der Aufnahme mitzuhelfen.

 

Aber der Song hat noch eine weitaus bedeutendere Wirkung – mit ihren Auftritt in der Ed Sullivan Show waren sie für das damalige amerikanische Fernsehpublikum fast schon so etwas wie eine Attraktion, denn Schwarze sah man sonst nur als Diener verkleidet in der Flimmerkiste. Nicht als kosmopolitische, elegant gekleidete, hübsche Frauen, die obendrein noch einen Song sangen, der bald in jeder guten amerikanischen Stube zu hören sein würde. Whoopi Goldberg und Oprah Winfrey erinnern sich später daran, wie bedeutend dieser Auftritt für sie war. Davor haben Schwarze kaum gewagt von Erfolg zu träumen. Die Supremes bewiesen das Gegenteil.

 

Heute vor 50 Jahren wurde mit Baby Love ein Meilenstein der Popmusik veröffentlicht.

 

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