------------

Popkultur

The Gift: 75 Jahre John Cale und sein Beitrag zur Musikwelt

Published on

John Cale ist einer der echten Querdenker der Musikwelt und einer der einflussreichsten Köpfe des Rock’n’Roll. Er ist ein Gründungsmitglied der legendären Kultband The Velvet Underground und seine über 60 Jahre dauernde Karriere hat ihre Spuren in so unterschiedlichen Genres wie Klassik und Avantgarde hinterlassen.

 

Als renommierter und innovativer Produzent hat er mit Künstlern wie Nick Drake, The Stooges, Patti Smith, Squeeze und Siouxsie & The Banshees gearbeitet. Gleichzeitig brachte seine bemerkenswerte Solokarriere 30 Alben hervor. Anlässlich seines 75. Geburtstags hat uDiscover Music fünf fantastische John Cale Songs herausgepickt, die man einfach gehört haben muss.

 


The Velvet Underground: ‘The Black Angel’s Death Song’ (The Velvet Underground And Nico, 1967)

Lou Reed war der Hauptsongwriter von The Velvet Underground, aber der Einfluss, den der unkonventionelle John Cale auf den Sound ihres legendären Debüts The Velvet Underground & Nico (1967) hatte, ist nicht zu unterschätzen. Cale spielte nicht nur Bass und Orgel, sondern auch die elektrische Viola auf ‘Venus In Furs’ und auf dem ungewöhnlichen, dumpf-dröhnenden ‘Black Angel’s Death Song’. Unter dem Eindruck von Cales frühen Arbeiten mit den Avantgarde-Komponisten La Monte Young und John Cage zerriss ‘Black Angel’s Death Song’ das komplette Regelwerk der Rockmusik in der Luft.


The Velvet Underground: ‘The Gift’ (White Light/White Heat, 1968)

‘The Gift’ ist der vielleicht herausragendste Track auf ihrem zweiten und extrem rohen und experimentellen Album White Light/White Heat. Das kompromisslose, wilde, Drone Rock Instrumental legt ein absolut hypnotisches Fundament für Cales Stimme, die eine packende, Unglaubliche Geschichten-artige Story über Waldo Jeffers’ unglückliche Fernbeziehung mit seiner College-Liebe Marsha Bronson widergibt. Wer sie einmal gehört hat, kriegt sie nicht mehr aus dem Kopf.


John Cale: ‘Child’s Christmas In Wales’ (Paris 1919, 1973)

Nach seinem Ausstieg bei The Velvet Underground produzierte Cale u. A. Nicos Album The Marble Index und das selbstbetitelte Debüt der Stooges. Danach startete er seine Solokarriere. Sein 1973 für Reprise eingespieltes, orchesterlastiges Barock-Pop Meisterwerk Paris 1919 beginnt mit diesem sehnsüchtigen und ungewöhnlich nostalgischen Track, der Gerüchten zufolge auf dem gleichnamigen Gedicht seines Landsmannes, des walisischen Dichters Dylan Thomas von 1952 beruht.


John Cale: Fear Is A Man’s Best Friend (Fear, 1974)

Das 1974 erschiene, düstere und unheilvolle Fear war die erste Platte einer außergewöhnlichen LP-Trilogie, die innerhalb von knapp über einem Jahr bei Island herauskam. Das Album ist ein Highlight, wenn nicht sogar der Höhepunkt, von Cales Solokarriere. Der unfassbar originelle Albumopener ‘Fear Is A Man’s Best Friend’ ist genauso atmosphärisch und dicht wie die Musik von Velvet Underground und taumelt von auf Klaviertasten transportierter Paranoia in eine überwältigende, psychotische Kakophonie und endet mit geradezu manischen, ‘19th Nervous Breakdown’-artigen Basslinien und heftigem Beckenscheppern.


John Cale: ‘Mr Wilson’ (Slow Dazzle, 1975)

Abgesehen von einem nicht zu leugnenden, leicht bedrohlichen Unterton war Slow Dazzle, der leider viel zu wenig gewürdigte Nachfolger von Fear, eine tendenziell etwas glattere und weniger dunkle Platte. Der Höhepunkt des Albums ist und bleibt das lebhafte ‘Mr Wilson’ mit seinen beeindruckenden Akkordwechseln und dem wunderbar bösen Mittelteil, mit dem Cale Brian Wilson von den Beach Boys, einem Künstler, der ihn selbst stark beeinflusst hat, Anerkennung zollt.


Das interessiert dich bestimmt auch:

45 Jahre Velvet Underground – Ein Aufbruch

Andy Warhol – Zwischen Pop-Art Ikone und Schüchternheit

 

Don't Miss