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Popkultur

Warum John Deacon dem Rampenlicht den Rücken kehrte

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2018 feierte Bohemian Rhapsody in London Premiere: Lila Teppich, Pomp und Blitzlichtgewitter. Alles in bester Queen-Manier also, und Brian May und Roger Taylor genossen es sichtlich, im Mittelpunkt zu stehen. Doch jemand fehlte: John Deacon ist seit über 20 Jahren so ziemlich jeder Bühne oder auch nur ansatzweise öffentlichem Geschehen ferngeblieben. Aber wo steckt der Queen-Bassist heute? Und was macht er den lieben langen Tag?

von Timo Diers

Die erste Frage ist einfach beantwortet: In Putney, im Südwesten von London. Dort steht jedenfalls sein Haus, das er sich damals von seinem ersten Tantiemen-Check kaufte. Seitdem ist er nie mehr umgezogen, da er die Schulpflicht seiner sechs Kinder nicht durcheinanderbringen wollte.

Die Antwort auf die zweite Frage fällt da schon schwerer. Vater sein, Tee trinken und Golf spielen, heißt es an manchen Stellen. Aber so ganz sicher kann man sich da nicht sein. „Er lebt einfach nur ein sehr zurückgezogenes Leben“, verrät Queens Pressesprecher Phil Symes gegenüber der Daily Mail. Beinahe wirkt es, als wüsste er es selbst nicht besser. Was auch immer Deacon in diesem zurückgezogenen Leben macht – er kann es sich leisten. Als Teilhaber von Queen Productions Ltd. wird sein Vermögen auf über 100 Millionen Pfund geschätzt.

Der ausgleichende Ruhepol

Im Daily-Mail-Artikel kommen auch May und Taylor zu Wort: „Es ist seine Entscheidung. Er meldet sich nicht. Aber er war auch schon immer eine zarte Persönlichkeit“, beschreibt der Queen-Gitarrist sein Verhältnis zu Deacon. Andererseits war genau diese Art auch einer der Gründe, warum er überhaupt Teil der Band wurde: „Wir waren so dermaßen übertrieben, dass wir dachten, er würde mit seiner ruhigen Art gut zu uns passen, ohne viel Unruhe zu stiften“, gibt Roger Taylor zu. Vielleicht ist es also kein Zufall, dass Deacon, der Another One Bites The Dust und I Want To Break Free geschrieben hat, selbst von seinen eigenen Nachbar*innen kaum gesehen wird. Eine Zeit lang konnte man John und Ehefrau Veronica wohl bei einem Glas Wein im örtlichen Pub antreffen, aber auch das gehört der Vergangenheit an.

Deacon bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte, dem Freddie Mercury Tribute Konzert am 20. April 1992 in London.  (Foto von Michael Putland/Getty Images)

Freddie Mercurys Tod traf Deacon besonders hart. Er verfiel in Depressionen und trat nach dem tragischen Schicksalsschlag nur noch drei Mal öffentlich auf. Zuletzt 1997 bei der Eröffnungsfeier des Béjart Balletts in Paris, wo er, May und Taylor zusammen mit Elton John The Show Must Go On performten. Kurz darauf nimmt Deacon noch No-One But You auf, ein neuer Song für die Queen Rocks Compilation. Dann verabschiedet er sich endgültig von der Bildfläche – bei der Hall-Of-Fame-Einführung  2001 war er schon nicht mehr dabei.

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