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Popkultur

Zeitsprung: Am 13.10.1978 kommt das AC/DC-Livealbum „If You Want Blood You’ve Got It“.

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AC/DC If You Want Blood You've Got It Cover

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 13.10.1978.

von Timon Menge und Christof Leim

Ende der Siebziger gehört es in der Musikwelt zum guten Ton, Songs auf Livealben in die Länge zu ziehen. Mit If You Want Blood You’ve Got It drehen AC/DC den Spieß um und reduzieren ihre ohnehin unverblümte Rockmusik mit Vollgas auf das Allernötigste und Allerbeste. Am 13. Oktober 1978 erscheint das legendäre Livealbum in Europa.

Hört hier in If You Want Blood You’ve Got It rein:

In den Jahren 1978 und 1979 befinden sich AC/DC auf dem richtigen Weg: Ihr fünftes Album Powerage verkauft sich hervorragend, mit Highway To Hell steht der große Durchbruch bevor. Dazwischen veröffentlichen die Australier If You Want Blood You’ve Got It ihre erste Liveplatte und schwimmen erfolgreich gegen den Strom.

Keinen Bock auf Greatest Hits

Zu jener Zeit liegen Konzertmitschnitte hoch im Kurs. Ob das megaerfolgreiche Frampton Comes Alive!, Cheap Trick At Budokan oder Alive! von Kiss: Das Prinzip funktioniert funktioniert, und AC/DC möchten dabei sein. Eigentlich soll eine Greatest-Hits-Sammlung namens 12 Of The Best veröffentlicht werden, doch die Musiker halten nichts von solchen Compilations. Stattdessen kehren die Young-Brüder und Bon Scott mit ihrer Gang in ihr Geburtsland Schottland zurück und bannen am 30. April 1978 die Show im Apollo Theatre von Glasgow auf Band. Dass ein wenig Lokalpatriotismus immer zieht, beweisen die Musiker, als sie die Zugabe in schottischen Fußballtrikots spielen.

Auf wessen Mist der markante Name der Platte gewachsen ist, verrät das Buch AC/DC: Maximum Rock & Roll: So habe eine Musikjournalist Bon Scott beim Day On The Green-Festival 1978 gefragt, was man von der Band erwarten könne. Bon habe schlicht geantwortet: „Blut“ – „Blood“. Und weil der Titel sind so großartig ist, veröffentlichten die Kollegen ein Jahr später auf Highway To Hell noch einen Song gleichen Namens. Einen besonderen Hingucker bietet auch das Splatterfilm-inspirierte Cover auf dem Angus Young hinterrücks von seiner E-Gitarre aufgespießt wird. Dreht man das Album um, schließt sich der Kreis und zeigt Young tot auf dem Boden liegend. Die Fotos schießt Atlantic Records-Fotograf Jim Houghton vor einem Konzert in Boston, die Idee stammt von Bob Defrin, dem Art Director der Plattenschmiede.

Stück für Stück

Als If You Want Blood You’ve Got It im Herbst 1978 erscheint, geschieht das wie in den meisten Fällen bei AC/DC Stück für Stück: In Europa steht das Album ab dem 13. Oktober in den Regalen, in den USA am 21. November und in Australien am 27. November. Auf der Scheibe zeigen sich AC/DC mit aller puren, unverfälschten Rock’n’Roll-Macht: Heiß im Sound, heiß in der Performance, immer volles Programm auf die Zwölf mit einem Groove, der Planeten aus der Bahn werfen kann. Das klingt ein gutes Stück härter als auf den Studioalben, und man hört förmlich, wie laut, wie brachial, wie großartig AC/DC an dem Abend geklungen haben müssen.

Noch heute zählt If You Want Blood You’ve Got It zu den stärksten Liveveröffentlichungen in der Geschichte des Viervierteltaktes. So landete die Scheibe nicht nur auf dem zweiten Platz zwei des Classic Rock-Leserpolls 50 Greatest Live Albums Ever, sondern begeistert auch die Presse, wie zum Beispiel Ultimate Classic Rock: „Es mag sein, dass andere Livealben mehr Songs enthalten, mehr Top-40-Hits oder mehr Spielereien mit dem Publikum. Doch nur wenige können mit der puren Begeisterung und der unbekümmerten Hingabe mithalten, die AC/DC auf dieser fantastischen Konzertaufnahme festgehalten haben.“

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