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Popkultur

Zeitsprung: Am 16.4.1972 eröffnet das Rainbow Bar & Grill in Hollywood.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 16.4.1972.

von Christof Leim

Wer sich eine Rock’n’Roll-Bar vorstellt, denkt mit hoher Wahrscheinlichkeit an das Rainbow Bar & Grill auf dem Sunset Strip in West Hollywood. Am 16. April 1972 hat der Laden eröffnet – und seitdem Horden von Rockstars und Partyvolk samt allerlei Exzessen beherbergt.

Unter der Adresse 9015 Sunset Boulevard trafen sich Musiker, Filmstars, Groupies, Pornostars und Strippenzieher, nebenan findet man die Konzertläden Roxy and Key Club, nicht weit die Straße runter steht das legendäre Whiskey A-Go-Go. Im Erdgeschoss des Rainbow gibt es heute wie früher das Restaurant, sehr dunkel gehalten und mit vielen Memorabilia an der Wand, daneben eine Freiluft-Bar. Das obere Stockwerk nimmt ein exklusiver Club namens „Over the Rainbow“ ein, mit Bar, Tanzfläche und DJ-Kanzel. Dort versteckt sich sogar ein kleines Räumchen unter dem Dach, das irgendwie einem Baumhäuschen gleicht. Hier hängt ein Schild, das an den Säuferstammtisch erinnert, den Alice Cooper mit Leuten von The Who, den Beatles und den Eagles regelmäßig im Rainbow abhielt. Man nannte sich die Hollywood Vampires und lebte auch entsprechend, heute heißt des Meisters Coverband mit Joe Perry und Johnny Depp so.

Alice Coopers Säuferstammtisch: Die Hollywood Vampires

Berühmte Gäste

Der Komiker John Belushi von den Blues Brothers hat hier sein letztes Mahl verzehrt (Linsensuppe an Tisch 16), Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers erinnert sich in seinem Buch Scar Tissue daran, hier oft mit seinem Vater und Mitglieder von Led Zeppelin oder Kiss gesessen zu haben. Die legendäre Band Rainbow ließ sich der Sage nach von just diesem Etablissement zu ihrem Namen inspirieren. Vor allem aber hat die ganze Achtziger-Partybrigade quasi im Rainbow gewohnt: Guns N’Roses, Mötley Crüe, Poison und so weiter. Die Geschichten darüber, was da unter den Tischen und in den Toiletten abging oder zu sich genommen wurde, sind nach allgemeinem Verständnis nicht übertrieben und garantiert nicht jugendfrei.

Der berühmteste Stammgast war natürlich Lemmy Kilmister höchstselbst, der jeden freien Abend am Ende der Bar an einem Spielautomaten saß. Deshalb hat man ihm auch kürzlich eine Statue im Rainbow gebaut. Seit 1990 wohnte der Motörhead-Boss ganz in der Nähe seiner Stammkneipe. Sein Heimweg betrug etwa 400 Meter – bergab.

Lemmys Stammplatz und die Gedenkstatue im Rainbow

Lemmys Heimweg aus dem Rainbow: 400 Meter, bergab

TV-Stoff

Das Rainbow gehört damit unbedingt zur Rock’n’Roll-Landkarte Kaliforniens und taucht in unzähligen Songs, Musikvideos und Filmen auf, etwa Sunset And Babylon von W.A.S.P., Vampire von L.A. Guns und Rainbow Bar & Grill von Cheech & Chong. Man sieht das Rainbow in den Videos November Rain, Estranged und Don’t Cry von Guns N’ Roses und in Rock Out von Motörhead. Zudem wurden ein paar coole Szenen der Serie Californication hier gedreht.

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Zeitsprung: Am 16.1.1964 öffnet das „Whisky a Go Go“ auf dem Sunset Strip.

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