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Popkultur

Zeitsprung: Am 20.11.2013 bringt eine Tanzeinlage „Livin’ On A Prayer“ zurück in die Charts.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 20.11.2013.

von Christof Leim

Manchmal muss man einfach: Als bei einem Basketball-Spiel der Boston Celtics der Bon Jovi-Gassenhauer Livin’ On A Prayer läuft, fühlt insbesondere ein Zuschauer im Stadion die Macht des Rock sehr, sehr stark. Ein junger Mann namens Jeremy Fry legt spontan einen Ausdruckstanz hin, der alle Register zieht – Luftgitarre, Kampfgesichter und dramatische Handgesten inklusive. Dabei wird er von den Stadionkameras eingefangen und auf die Leinwände übertragen. Die Besucher gehen steil, und natürlich verbreitet sich das Video im Netz. Das war 2009.

Der Spaß macht eine Weile die Runde, doch als laut Rolling Stone vier Jahre später, am 17. Oktober 2013, eine Seite namens Utrend.tv den Clip erneut hochlädt, explodiert die Sache: Das Filmchen wird plötzlich millionenfach angesehen und geteilt. In der Folge läuft zudem der Song selbst in einer Woche im November über fünf Millionen Mal und wird auch signifikant häufiger runtergeladen. Die Firma Nielsen BDS, die solche Zahlen bestimmt, führt das explizit auf Jeremy Frys Tanzvideo zurück.

Das hat Konsequenzen: Am 20. November 2013 vermeldet Billboard, dass die Nummer erneut in die US-Charts einsteigt und sogar auf Platz 25 landet – nicht schlecht für ein fast 30 Jahre altes Lied. Vermutlich haben viele Zuschauer des kleinen Viralvideos eine alte Liebe wiederentdeckt, denn Livin’ On A Prayer vom Granatenalbum Slippery When Wet stand bereits im Frühjahr 1987 auf Platz eins. Man darf die Nummer ohne Bedenken einen der ganz großen Rocksongs der Achtziger nennen; der Zähler bei Spotify steht im November 2021 bei knapp 1,4 Milliarden (!) Wiedergaben (drei Jahre vorher waren es weniger als ein Viertel), der Videoclip auf YouTube wurde mehr als eine Milliarde (!) mal angesehen.

Wer dieser junge Mann mit den fetten Moves so ist, weiß man allerdings nicht so genau. Viel lässt sich nicht finden im Netz abgesehen von diesem kleinen Interview, das sich hauptsächlich um Sport und seine Lieblingsmannschaft dreht:

Aber natürlich gibt es Nachahmer:

Außerdem gehört Jeremys „Auftritt“ zu den legendärsten Einlagen für die Großleinwand:

Jemand eröffnet sogar eine kleine Tribute-Seite.

Wir sagen: Gut gemacht, Jeremy. Ein guter Song ist ein guter Song ist ein guter Song. Und manchmal ist die Macht des Rock eben sehr stark. Dann muss man einfach.

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