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Popkultur

Zeitsprung: Am 21.4.1998 erscheint „Walking Into Clarksdale“ von Page/Plant.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 21.4.1998.

von Christof Leim

Das Vermächtnis von Led Zeppelin wirft einen großen Schatten. Deshalb dauert es fast 20 Jahre, bis Jimmy Page und Robert Plant wieder ein Album mit neuer Musik schreiben und veröffentlichen. Walking Into Clarksdale erscheint am 21. April 1998, fast 18 Jahre nach dem Tod von Schlagzeuger John Bonham, der das Ende von Led Zeppelin besiegelte.

Dieser kreativen Reunion geht eine langsame Annäherung im Jahr 1993 voraus, als Page und Plant eingeladen werden, eine Ausgabe der Serie MTV Unplugged aufzuzeichnen. Die beiden Veteranen sagen zu, kochen aber nicht nur ihre ruhmreiche Vergangenheit wieder auf: Das Album No Quarter: Jimmy Page And Robert Plant Unledded von 1994 enthält zwar größtenteils Led-Zeppelin-Songs, doch die klingen nicht nur wegen des Unplugged-Gewandes anders als früher.

Der Blick weiter nach vorne

Zusätzlich zu einer Rockband spielen viele marokkanische und ägyptische Instrumente mit. Es gibt auch vier frische Stücke, allesamt geprägt von Einflüssen aus dem mittleren Osten: City Don’t Cry, Yallah (The Truth Explodes), Wonderful One und Wah Wah. Hier zeigt sich, dass Page und Plant es noch draufhaben und weiter Neuland betreten. Das kommt an, die Scheibe verkauft sich bestens, eine erfolgreiche Reuniontour folgt.

Doch auf ein ganzes Album mit neuem Material dieser beiden begnadeten Songwriter warten die Fans noch. Page und Plant nutzen den gewonnen Schwung und spielen in nur 35 Tagen in den Abbey Road Studios in London Walking Into Clarksdale ein. Produzent Steve Albini mischt das Ganze anschließend über einen Zeitraum von fünf Monaten ab. Das Album erscheint am 21. April 1998, sein Titel bezieht sich auf eine Stadt im Mississippi-Gebiet, der Heimat des Delta-Blues. Die zwölf Songs plus einem Bonustrack für Japan schreiben Jimmy Page und Robert Plant mit dem Bassisten Charlie Jones und dem Drummer Michael Lee, beide Mitglieder von Plants Soloband. Lee hatte vorher bei den Little Angels und The Cult gespielt , 2008 verstirbt er mit nur 39 Jahren. Jones gehört heute zur Begleitband des Elektroniktrios Goldfrapp.

Es zündet noch

Musikalisch geht Walking Into Clarksdale nicht auf Nummer Sicher: Die Kompositionen klingen sperrig und ruppig, sie verlassen sich kein Stück auf bewährte Led-Zeppelin-Motive, der Weltmusik-Einfluss macht sich nur noch hintergründig bemerkbar. Das trifft einen Nerv: In den USA schafft es das Werk auf Anhieb auf Platz acht, in Großbritannien auf Platz drei, in Deutschland auf 13. Die Single Most High erreicht sogar die Spitze der Billboard Mainstream Rock Tracks und erhält 1999 den Grammy für die „Best Hard Rock Performance“. Das Stück Please Read The Letter fährt sogar einen zweiten Grammy ein: Plant und Alison Kraus legen es 2007 für das Album Raising Sand neu auf, für das die Jury 2009 den Titel „Record Of The Year“ zücken.

Nach der Veröffentlichung geht es erneut auf Welttour durch große Hallen, die Setlist besteht dabei hauptsächlich aus Led-Zeppelin-Gassenhauern. Darauf hat Plant aber dauerhaft keine Lust, und so trennen sich die Wege beiden Helden wieder. 2007 stehen sie nochmal als Led Zeppelin auf der Bühne (die Geschichte dazu findet ihr hier), weitere gemeinsame Aktivitäten sind nicht abzusehen.

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