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Popkultur

Zeitsprung: Am 27.2.1954 wird Journey-Gitarrist Neal Schon geboren.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 27.2.1954.

von Timon Menge und Christof Leim

Bei Carlos Santana durchläuft er die Lehre zum lateinamerikanisch beeinflussten Rockgitarristen, mit Journey schreibt er Musikgeschichte. Seit über fünf Dekaden zählt Neal Schon zu den versiertesten Instrumentalisten seines Genres. Am 27. Februar feiert  der US-Amerikaner Geburtstag.


Hört hier in Late Nite von Neal Schon rein:

Klickt auf „Listen“ für das gesamte Album.

Alles beginnt auf der Tinker Air Force Base in Oklahoma, wo Neal Joseph Schon am 27. Februar 1954 zur Welt kommt. Seine Eltern stammen von deutschen Einwanderern ab, Papa Matthew bringt ihn früh mit dem Saxophon in Berührung. Später steigt Sohnemann auf die Oboe um, weil sie cooler klingt. (Ja, wir wundern uns auch.) Als sein Vater ihm auch noch die Beatles vorspielt, ist es um den Jungen geschehen. Im Alter von fünf Jahren nimmt Neal Schon zum ersten Mal eine Gitarre in die Hand und macht schnell gewaltige Fortschritte. Mit 15 (!) steigt er in die Band von niemand Geringerem als Carlos Santana ein, mit dem er die Alben Santana III (1971) und Caravanserai (1972) einspielt.


Nach einem kurzen Umweg über die Latin Rock-Combo Azteca gründet Schon im Jahr 1973 eine Gruppe, die fortan Rockgeschichte schreiben soll: Journey. Unter der Schirmherrschaft von Santana-Manager Herbie Herbert gibt sich die neu formierte Band zunächst den Namen Golden Gate Rhythm Section. Der Plan: Die Musiker sollen einspringen, wenn etablierte kalifornische Künstler Unterstützung brauchen, ob im Studio oder auf der Bühne. Das Line-Up: Gregg Rolie spielt Keyboard und singt, Ross Valory schnallt sich den Viersaiter um, George Tickner übernimmt die Rhythmusgitarre, Prairie Prince setzt sich ans Schlagzeug, Neal Schon bleibt bei der Leadgitarre. Das Session-Konzept wirft die Gruppe allerdings schnell über Bord und widmet sich stattdessen dem Progressive Rock.



Als auch diese Herangehensweise nicht zündet und die ersten Veröffentlichungen floppen, bittet Columbia Records die Musiker um einen Stilwechsel. Schon und Co. rekrutieren Robert Fleischman als Frontmann und widmen sich fortan poppigeren Tönen. Als 1977 Sänger Steve Perrry einsteigt, beginnt die legendäre Phase der Gruppe: Journey füllen Stadion um Stadion und entwickeln sich zu einer der größten Rockbands der Achtziger.

Neal Schon und Journey

Gemeinsam mit Journey veröffentlicht Schon stolze 14 Platten. Außerdem erscheinen mehr oder weniger spannende Soloalben, bis 2019 sind es neun an der Zahl. Darüber hinaus widmet er sich unterschiedlichen Musikprojekten, ob mit Keyboarder Jan Hammer, mit Sammy Hagar bei HSAS oder mit Michael Bolton, Paul Rodgers von Bad Company, der Supergroup Bad English, den Rockern Hardline oder Betty Davis. Schon brilliert als Rockgitarrist, doch immer wieder lässt er seine lateinamerikanische Musiksozialisation, ein Ohr für Prog und eine Vorliebe für Jazz durchscheinen.



Für Aufsehen sorgt Schons Hochzeit mit der US-amerikanischen TV- und Modepersönlichkeit Michaele Salahi am 15. Dezember 2013: Die Zeremonie wird als Pay-Per-View-Event im Fernsehen übertragen. Kostenpunkt: 14,95 US-Dollar für drei Stunden.

Pic: Robert Knight/Wiki Commons


Titelfoto: Columbia Records/Promo

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