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Popkultur

Zeitsprung: Am 10.4.1959 kommt Brian Setzer von den Stray Cats zur Welt

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Titelfoto: Marcos C./Wiki Commons

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 10.4.1959.

von Christof Leim und Timon Menge

 

Mit den Stray Cats haucht er dem Rockabilly neues Leben ein, als Kopf des Brian Setzer Orchestra verhilft er dem Swing zu einem Revival. Meist im Gepäck: die Halbakustische. Am 10. April feiert Brian Setzer seinen Geburtstag. Werfen wir einen Blick auf seine beispiellose Karriere.

Hört hier in die besten Songs der Stray Cats rein: :

Der stürmische Ritt beginnt etwa eine Stunde östlich von New York City: Am 10. April 1959 kommt Brian Robert Setzer in der Kleinstadt Massapequa zur Welt. Sein erstes Instrument: das Euphonium, ein der Tuba ähnliches Blechblasinstrument. Schon früh spielt er in Jazzbands und besucht Konzerte im legendären Village Vanguard in Greenwich Village. Mit zunehmendem Alter entdeckt der junge Musiker auch härtere Genres wie Rock, Punk und natürlich Rockabilly. Gemeinsam mit seinem Bruder Gary gründet er die Band Bloodless Pharaohs & The Tomcats. Als Gary die Gruppe verlässt und Lee Rocker sowie Slim Jim Phantom einsteigen, benennen sich die Tomcats um.

Als Stray Cats verhelfen die drei Musiker dem Rockabilly Anfang der Achtziger zu einem zweiten Frühling — inklusive Pomadenfrisur und exzentrischer Outfits. Weil sie glauben, dass sich ihre Musik in Europa besser verkauft, versetzt das Trio sämtliche Instrumente, um Flugtickets nach London bezahlen zu können. Nach einigen Monaten lernen sie dort Dave Edmunds kennen, gemeinsam produzieren er und die Stray Cats das gleichnamige Debüt (1981), das mit Stray Cat Strut und Rock This Town auch gleich zwei ihrer bekanntesten Stücke enthält.

„Stray Cats“ (1981) und „Gonna Ball“ (1982) erschienen exklusiv in Europa — in den USA wird das beste Material noch einmal auf „Built For Speed“ (1982) veröffentlicht.

Das zweite Album Gonna Ball (1982) verkauft sich weniger gut, für die Musiker geht es zurück in die USA. Dort veröffentlichen sie die besten Songs ihrer ersten beiden Alben unter dem Namen Built For Speed (1982) noch einmal — und erreichen Platinstatus. Nach einigen erfolgreichen Jahren lösen sich die Stray Cats 1984 wieder auf. Nur zwei Jahre später kommt es zu einer Reunion, die bis 1992 andauert. Seit 2003 finden unregelmäßig Konzerte in Originalbesetzung statt.

Brian Setzer (Mitte) mit den Stray Cats nach ihrer ersten Reunion zu Beginn der Neunziger – Pic: Masao Nakagami/Wiki Commons

Als die Stray Cats 1984 zum ersten Mal getrennte Wege gehen, musiziert Setzer alleine weiter und arbeitet für andere Künstler wie die Honeydrippers von Led-Zeppelin-Frontikone Robert Plant. Das erste Setzer-Soloalbum The Knife Feels Like Justice erscheint 1986, darauf widmet er sich eher dem R&B. Der ganz große Wurf gelingt ihm, als er 1990 das Brian Setzer Orchestra gründet, das bis heute aktiv bleibt. Mit einer kompletten Big Band im Rücken lässt er hier den Swing wieder aufleben, veröffentlicht ein erfolgreiches Album nach dem anderen und spielt anlässlich eines japanischen Staatsbesuchs sogar im Weißen Haus. Die Weihnachtszeit kostet die Gruppe regelmäßig besonders aus, ob durch entsprechende Veröffentlichungen, festliche Tourneen oder bei der alljährlichen Feier zur Erleuchtung des weltbekannten Weihnachtsbaums am Rockefeller Center in New York City.

Nur eines der zahlreichen extravaganten Outfits aus Brian Setzers Kleiderschrank – Pic: Neal Preston/Promo

Bis heute fungiert Brian Setzer als Fenster in eine vermeintlich leichtere Zeit, als die Autos groß, die Gitarren laut und die Frisuren in Beton gegossen waren. Ob Rock’n’Roll, Swing, R&B, Rockabilly oder Surf Rock: Was in den Fünfzigern und Sechzigern angesagt war, befördert er mithilfe seiner bunten Auswahl an überwiegend halbakustischen Gitarren in die Gegenwart. Hoffen wir, dass er noch lange so weitermacht. Happy Birthday!

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