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Cheap Trick –Power-Pop-Produktivität

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Von wegen fauler Zauber: Nur ein Jahr nach Bang, Zoom, Crazy… Hello ziehen Cheap Trick bereits am 23. Juni ihr 18. Studioalbum We’re All Alright! aus dem Hut. Unmittelbar an den Vorgänger anknüpfend und erneut von Julian Raymond produziert, präsentiert die Band darauf, was sie seit Mitte der Siebziger zu ihrem Markenzeichen gemacht hat: die perfekte Kombination aus Power Pop und klassischem Rock.


Hört euch hier das Album Bang, Zoom, Crazy… Hello an und lest weiter:


Damit dürfte endgültig klar sein, dass Cheap Tricks Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame 2016 längst nicht das krönende letzte Kapitel einer langen Karriere darstellte. Vielmehr startet man mit (relativ) neuem Schlagzeuger Daxx Nielsen und frischem Plattenvertrag beim Nashville-Label Big Machine (Taylor Swift, Steven Tyler, Brantley Gilbert) mit Vollgas in die angebrochene fünfte Band-Dekade.



Heute als Ikonen des amerikanischen Rock gefeiert, war auch für Cheap Trick aller Anfang nicht einfach. In Japan von Beginn an mit Beatlemania-ähnlicher Bewunderung verehrt, gelang Cheap Trick der heimische ¬– und darauf internationale Erfolg ¬– quasi erst durch die Bühnen-Hintertür: Es war das in Tokyo mitgeschnittene, legendäre Live-Album Cheap Trick At Budokan (1978), welches der Band aus Rockford, Illinois zum endgültigen Durchbruch verhalf.


Cheap-Trick


Die Live-Version von I Want You To Want Me (ursprünglich vom zweiten Album In Color) bescherte Cheap Trick ihren ersten Top-Ten-Hit in den Billboard-Charts. Genauso sollte Surrender (vom dritten Studiowerk Heaven Tonight) fortan zur unsterblichen Teenager-Hymne werden. Konsequent jung geblieben bezieht man sich mit dem Titel des neuen Albums, We’re All Alright!, dann auch direkt auf die Refrain-Zeilen jenes Klassikers. Und auch die musikalischen Anspielungen auf die (eigene) Rock-Vergangenheit gestalten sich ehrfurchtsvoll und augenzwinkernd wie eh und je. Daran ließ schon die Vorabsingle, Long Time Coming, ein Knicks vor den Kinks und dem Siebziger-Glam-Rock von Slade, keinen Zweifel.


Hört euch hier die aktuelle Single Long Time Coming des neuen Albums We’re All Alright! an und lest weiter:


Mit We’re All Alright! zollen Cheap Trick einerseits ihren Idolen von Aerosmith bis The Who Tribut. Andererseits schlagen sie gewohnt ihre ganz eigenen charakteristischen und kompositorischen Kapriolen. Das erprobte Erfolgsrezept aus hart rockenden Riffs, eingängigen Melodien sowie einer gesunden Portion absurden Humors hat sich die Band jedenfalls bis heute bewahrt.



Kein Wunder, dass die prominente Schar an Cheap Trick-Jüngern gleich mehrere Rock-Generationen umfasst: In den Siebzigern unter anderem von KISS zur Vorband gekürt, bekannten sich in den Achtzigern Hard Rocker wie Mötley Crüe-Chef Nikki Sixx oder Guns N’ Roses-Gitarrist Slash zu Cheap Trick. Ebenso reichte ihr Einfluss bis tief in die Alternative Rock-Kreise der Neunziger, in denen sich Bands wie die Smashing Pumpkins oder die Foo Fighters als eingefleischte Fans outeten. We’re All Alright! beweist eindrucksvoll, dass bei Cheap Trick weiterhin alles in bester Ordnung und im Lot ist. Ohne Netz und doppelten Boden.


Hört euch hier unsere essentielle Rock Most Wanted Playlist an:


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