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„No Time To Die“: So hätte Chris Cornells Version von Billie Eilishs Bond-Song geklungen

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Chris Cornell
Foto: Peter Wafzig/Redferns via Getty Images

Auch Chris Cornell durfte schon einen Bond-Song für Daniel Craig schreiben. Ein YouTube-Profi für Coverversionen denkt jetzt seinen Style und Billie Eilishs No Time To Die zusammen, und es ist einfach nur grandios.

 von Michael Döringer

Corona, Chris, Casino Royale

Der neue 007-Film Keine Zeit zu sterben ist ja dank Corona-Panik nun offiziell verschoben und kommt statt im April erst im November diesen Jahres in die Kinos. Wir haben also noch lange Zeit, um über Bond-Songs zu reden – den von Billie Eilish und ganz allgemein. Wir halten den Bond-Song nach wie vor für eine Königsdisziplin, eine ganz eigene Kategorie der Popmusik. So sah das auch der verstorbene Soundgarden-Frontmann Chris Cornell. Ihm wurde bereits 2006 die Ehre zuteil, den Titelsong zu einem Agentenstreifen made in England beizusteuern. You Know My Name hieß der Song, falls es euch entfallen ist, komponiert für Casino Royale, den ersten Bond-Film mit Daniel Craig in der Hauptrolle.

Die Nummer ist typisch und ungewohnt zugleich für Cornell, aber auch eine klassische 007-Hymne. In einem Interview mit der New York Post kommentierte er damals den Song folgendermaßen:

„Ich wollte den Song im Stil von Tom Jones singen und den Crooner geben. Ich wollte, dass die Leute meine Stimme hören. Live And Let Die ist ein fantastischer Song. Paul McCartney hätte ihn aber nicht geschrieben, wenn dieser Film nicht gewesen wäre. Genau so wollte auch ich einen Song machen, der in seinem eigenen Universum existiert. Ich wusste, dass diese Gelegenheit nie wieder kommen würde, so mit großem Orchester. Also wollte ich einfach Spaß haben.“

Warum gerade er von den Filmemachern ausgewählt wurde, erklärt Cornell auch mit dem damals neuen, kantigen Bond-Darsteller Daniel Craig, der den britischen Gentleman Pierce Brosnan ablöste: „Sie suchten eine passende Stimme zu diesem Typen und wollten einen Sänger, der recht männlich wirkt. Eine introspektive Stimme, die sich nicht scheut, maskulin zu sein.“

Verborgene Parallelen

Besser könnte man das nicht beschreiben. Und wie passend, dass nun mit Billie Eilish eine sehr charaktervolle und junge Künstlerin das Ende von Daniel Craigs Bond-Ära mit ihrem No Time To Die begleitet. In ihrem Song brodelt es, es steckt viel mehr darin, als viele negative Kommentatoren vermuten. Die Qualität ihres Songs hat nun auch YouTuber Anthony Vincent erkannt, ein Experte für Coverversionen und Betreiber des göttlichen YT-Kanals „Ten Second Songs“. Anthony ist ein großes Fan von Cornells You Know My Name, sah die Anknüpfungspunkte der Bond-Songs von Billie und Chris, und fragte sich: Wie klänge das wohl, wenn Chris Cornell No Time To Die interpretiert hätte? Da muss man erst mal drauf kommen. Hier ist die Antwort:

Wir sind hin und weg. Nicht nur wegen Anthony Vincents Imitationstalent, sondern auch weil wir erkennen, wie stark dieser Song eigentlich ist. Falls man das nicht schon vorher gemerkt hat. Man sollte sich eben nie von der Oberfläche ablenken lassen. In No Time To Die steckt nicht nur extrem raffiniertes Songwriting, und das Thema Bond-Song ist perfekt erfüllt. Nein, Billie Eilish zeigt eine unglaubliche künstlerische Größe, die man einfach achten muss. Wer noch hartnäckiger überzeugt werden muss, höre bitte noch mal ihren Auftritt bei den Brit Awards in Begleitung von Johnny Marr und Hans Zimmer:

„No Time To Die“: Billie Eilish macht den erfolgreichsten Bond-Song aller Zeiten

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