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Rock And Roll Hall Of Fame: Diese Künstler*innen ehrt man 2020

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T. Rex
Foto: Michael Putland/Getty Images

Sechs ungleiche Rekrut*innen und ein paar überraschende „Loser“: Am 02.05. öffnet die Rock And Roll Hall Of Fame wieder ihre heiligen Hallen und verleiht ausgewählten Musiker*innen eine besondere Ehre. Schauen wir doch einmal, wer es dieses Jahr auf das Treppchen schafft und wem der umstrittene Platz versagt bleibt.

von Victoria Schaffrath

Für viele Bands und Solokünstler*innen stellt es eine der größten Ehren im Musikbusiness dar, wiederum andere tun sie als unnütze Institution ab: Auch dieses Jahr verteilt die Rock And Roll Hall Of Fame wieder Ehrenplätze zwischen Musiker*innen wie Elvis Presley, den Supremes, Black Sabbath oder Bonnie Raitt. Kurzum: Menschen, die die Entwicklung des Rock zu seiner heutigen Version erst möglich machten.

„These are the champions“

2020 dürfen sich sechs äußerst diverse Acts über eine Parzelle in der Ehrenhalle freuen: Neben T. Rex, den Doobie Brothers und Depeche Mode kann man ab Mai auch die Nine Inch Nails, Whitney Houston und The Notorious B.I.G. im amerikanischen Cleveland bestaunen. Die Manager Irving Azoff und Jon Landau erhalten zudem den Ahmet Ertegun Award für Nichtmusiker. Der Mix aus Glam Rock, Pop, Industrial und Hip-Hop verspricht eine unterhaltsame Zeremonie.

Traditionell gibt es sowohl emotionale Laudationes von Protegés und Kolleg*innen als auch Reden der neuen Mitglieder. Diese bieten außerdem eine Auswahl ihrer größten Hits dar; verstorbene Rekrut*innen ehrt man meist mit Auftritten befreundeter Talente.

Genre-Größen gehen leer aus

Keinen akuten Grund zum Feiern gibt es für denjenigen, die zwar zur Wahl standen, jedoch im gut gehüteten Auswahlprozess nicht genug Stimmen erhielten. Auch dieses Jahr trifft es Genre-Größen wie Judas Priest, Kraftwerk, Motörhead, Soundgarden und Thin Lizzy. Man könnte sich fragen, ob da eventuell Namen in den Siegertopf gelangt sind, deren Rock-Credentials im Vergleich etwas dünner ausfallen. Neu ist diese Kritik keinesfalls.

Ehemalige Mitglieder der Jury berichteten von wegweisenden Musiker*innen, die „großen Namen zuliebe“ erst spät in die Hall Of Fame gelangten, das Komitee hält die Kriterien der Wahl seit jeher bewusst „intransparent“. Der Anteil weiblicher Namen liegt irgendwo um die traurige Marke 8,5 % und Preisträger*innen wähle man angeblich nach Auswirkung auf die Ticketverkäufe der Zeremonie aus.

Dubioser Auswahlprozess

Dass zahlreiche Rockstars daher nicht besonders viel auf die Institution geben, überrascht nicht. Maureen Tucker von Velvet Underground benannte das Museum einst in „Hall Of Lame“ um, die Sex Pistols fanden harsche Worte wie „Pissefleck“. Gestern meldete sich mit Judas-Priest-Gitarrist Richie Faulkner dann auch einer derjenigen, die dieses Jahr leer ausgehen. Er schreibt der Hall Of Fame „keinerlei Glaubwürdigkeit“ zu und hinterfragt gar die Auszählung.

NIN-Kopf Trent Reznor freut sich immerhin über die Ehrung, auch wenn er zuvor eher zu den Kritikern zählte: „Ich bin total aus dem Häuschen. Wenn ich sehe, wie die Nine Inch Nails ankommen, sieht es immer ein wenig danach aus, als würden wir durch’s Raster fallen. Ich bin also positiv überrascht, diese Auszeichnung zu bekommen. Ich erlaube mir zumindest für einen Moment, mich deswegen gut zu fühlen.“

Wohlverdiente Anerkennung

Auch von Depeche Mode gibt es ein positives Statement, Doobie-Brothers-Sänger Patrick Simmons hofft währenddessen, dass auch ehemalige Bandmitglieder die wohlverdiente Anerkennung teilen können. Würdigung hin oder her: Wir freuen uns schon auf die Aufzeichnung und ungeahnte Kollaborationen.

Hey Rock and Roll Hall of Fame! Ihr habt da wen vergessen…

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