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LUKAS NELSON – IRGENDWIE COUNTRY, IRGENDWIE NICHT

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Wer Neil Young als engen Freund an seiner Seite weiss und wessen Vater Country Rock-Ikone Willie Nelson ist, der kann kein wirklich untalentierter Künstler sein. Lukas Nelson besitzt Kontakt wie Gene gleichermaßen. Und der 28-jährige ist zusammen mit seiner Band Promise Of The Real sowie dem aktuellen dritten (namenlosen) Album auf dem besten Weg, in die Fußstapfen des altehrwürdigen Erzeugers zu treten.


Hört euch hier das Lukas Nelson and Promise of the Real Album Promise of the Real an und lest weiter:


„Eigentlich wollte ich Schwimmer, Surfer, Skateboarder oder Fußballer werden“, erinnert sich der in Austin geborene, auf Hawaii aufgewachsene Nelson Junior vergnügt an seine Kindheit, „irgendein Sportler jedenfalls. Doch wer das Willie-Gen in sich trägt, der hat gar keine andere Wahl, als sich mit Musik zu konfrontieren. Deshalb griff ich mit elf Jahren zur Gitarre. Und nach dem Stimmbruch bald darauf erkannte ich, dass ich durchaus ordentlich singen kann. Was blieb mir da für eine andere Berufswahl“, feixt er.


Als Teenager übte Lukas „besessen auf der Klampfe, an manchen Tagen bis zu zehn Stunden“, berichtet er. Als er sich auf dem Instrument kompetent genug fühlte, gründete er mit Bruder Micah die erste semi-professionelle Band, „wir spielten Dutzende von Konzerten in jener Zeit, ich lief mich warm für die Karriere als Musiker.“ Lukas siedelte nach Kalifornien über, schrieb sich 2007 an der altehrwürdigen Loyola Marymount University ein, um Kunst zu studieren. „Aber kurze Zeit später war ich auf einem Neil Young-Konzert, traf dort den Schlagzeuger Anthony LoGerfo, wir waren sofort auf einer Wellenlänge – und beschlossen, eine Band zu gründen.“


Im Herbst 2008 schmiss Nelson Junior die akademische Karriere, um sich fortan komplett der Karriere als Musiker zu widmen. Endlose Tourneen begannen, unter anderem im Vorprogramm von B. B. King oder – na klar – Willie Nelson. „Das war eine aufregende Zeit“, berichtet Lukas, „dabei wurde der Grundstein fürs Leben als professioneller Kreativer gelegt. Schließlich noch 2015 die Kooperation mit Neil Young beim gemeinsamen Album The Prosanto Years. Ab sofort war ich bereit für die Ochsentour als ausgewiesener Rocker. Wobei: Meine Musik ist Country, sagt man ihr gerne nach – irgendwie aber auch nicht. Mein Daddy hat mir vorgemacht, dass man nicht in einer einzigen Schublade zu Hause sein muss, um überzeugend zu sein.“


Produzent von Lukas Nelson & The Promise Of The Real ist der renommierte John Alagia, der bereits mit Koryphäen wie John Mayer oder der Dave Matthews Band gearbeitet hat. Aufgenommen wurde in den altehrwürdigen The Village Studios, beheimatet in Los Angeles. „John ist ein Magier hinter den Reglern, er hat aus jedem unserer Stücke das Äußerste rausgeholt“, schwärmt Lukas. An zwei Songs ist auch Stil-Diva Lady Gaga als Sängerin an Bord. Und beweist dabei, welch außergewöhnliche Stimme sie besitzt, jenseits von Disco und Pop. „Sie ist seit dieser Kooperation eine wirklich gute Freundin geworden und überhaupt keine Zicke, wie die Medien ihr immer wieder nachsagen“, attestiert Nelson Junior. „Vor allem ist sie eine unglaubliche Sängerin, in allen Bereichen, den populäre Klänge hergeben.“


Lukas Nelson ist jedenfalls auf dem allerbesten Weg, ein Vollblut-Crack zu werden, davon ist er überzeugt: „Schon als kleiner Junge“, strahlt er, „hatte ich die Vision, von der Musik leben zu können. Zwar ging ich zur Universität und habe mich für irgendeinen Quatsch eingeschrieben. Aber eigentlich war mir ganz früh klar, was meine Berufung ist. Der gehe ich nun konsequent nach.“ Denn es ist ja so: „Ich möchte mit meinen Liedern einfach nur so viele Menschen wie möglich erreichen“, sagt der Willie Nelson-Spross. „Und all diesen Leuten mitteilen, dass ich kein Country-Typ bin, nicht lediglich der Sohn einer Ikone. Stattdessen spiele ich Country Cosmic-Blues. So würde ich meinen Stil bezeichnen. Ein Sound demnach, der von ganzem – etwas verrücktem – Herzen kommt.“

Lukas-Nelson---Promise-of-the-Real


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