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„Master Of Puppets“ von Metallica: Die ganze Geschichte des Meisterwerks

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Ein Gigant von einem Album: Master Of Puppets von Metallica steht seit Dekaden in der Ehrengalerie des Metal ganz weit vorne. Hier stimmt alles: Energie, Melodien, Songs, Riffs. Dabei waren die vier Protagonisten gerade mal um die 22 und hatten keinen Schimmer davon, dass sie gerade Geschichte schreiben. Am 3. März 1986 erschien die Platte. Ein Blick zurück auf ein Meisterstück.

von Christof Leim

Als Metallica im Sommer 1985 mit den Arbeiten an ihrem dritten Album beginnen, stehen die Zeichen auf Sturm: Nur zwei Jahre zuvor haben die vier Jungspunde mit Kill ‘Em All den Grundstein für den Thrash Metal gelegt. Ride The Lightning manifestiert 1984 den Status und setzt den Blinker nach links. Die präzise Wüterei des Debüts hatten James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett und Cliff Burton da schon um mehr Dynamik und epische Melodien erweitert – ein Quantensprung, der vor allem Burton zu verdanken ist. Der Bassist, der klassischen Musikunterricht genossen hatte und gerne „Bach ist Gott!“ proklamierte, hatte der Band die Welt der Harmonien und tiefergehenden Kompositionen nähergebracht. Seit Kill ‘Em All haben sich alle Musiker weiterentwickelt, Ulrich nimmt Schlagzeugunterricht, Hammett Gitarrenunterricht bei Großmeister Joe Satriani. Dank der ersten Erfolge von Ride The Lightning hat zudem das Majorlabel Elektra die Band unter Vertrag genommen, mit Q-Prime kümmert sich eine große Managementfirma um die strategischen Belange. Insgesamt sind Metallica also verdammt gut aufgestellt und werden in der Szene schon als Thronanwärter für die nächste Generation gehandelt. Und jetzt wollen sie es wissen…

In der Garage

Das Songwriting beginnt im Mai 1985: Hetfield und Ulrich bauen in der Garage des gemeinsam bewohnten Hauses in El Cerrito aus stapelweise Riffideen Songstrukturen zusammen. Erst später kommen Hammett und Burton hinzu, Demos werden ganz einfach mit einem Ghettoblaster aufgezeichnet. „Mit 22 hat man eine besondere Impulsivität, einen besonderen Funken“, erklärt der Drummer gegenüber dem Rolling-StoneMagazin. „Wir haben das Material in ungefähr acht Wochen geschrieben. Was zum Teufel haben wir im Sommer 1985 angestellt, dass wir in der Zeit so eine Platte von der ersten bis zur letzten Note aus dem Boden stampfen können?“ Als Produzenten wünschen Metallica sich Martin Birch, der ihre Helden Iron Maiden und Deep Purple betreut hatte, auch Geddy Lee von Rush ist im Gespräch. Schlussendlich landen sie aber erneut bei dem Dänen Flemming Rasmussen, mit dem sie schon Ride The Lightning eingespielt hatten. Nochmal ins kalte Skandinavien wollen sie zunächst nicht, finden aber kein bezahlbares amerikanisches Studio, das den großen, lebendigen Sound liefern kann, der ihnen vorschwebt. Also geht es erneut ins Sweet Silence Studio nach Kopenhagen.

Frieren in Dänemark

Als die Sessions am 1. September 1985 starten, sind alle Stücke bis auf Orion und The Thing That Should Not Be komplett fertig, Burton vermutlich auch, weil er den Flug verpasst und zwei Tage zu spät kommt. Dass Metallica dank größeren Budgets mehr Zeit als früher zur Verfügung steht, passt gut zu dem gestiegenen Perfektionismus der Musiker. Zudem müssen sie diesmal nicht auf Sofas schlafen, sondern dürfen ins Hotel. Dabei teilt sich Hetfield ein Zimmer mit Ulrich, Burton mit Hammett. In den nächsten vier Monaten arbeitet das Quartett hart: kaum Partys, aber auch kaum Pausen und nur wenige freie Tage. Die Vier werden von Rasmussens Frau Pernille bekocht, beginnen gegen 19 Uhr mit der Arbeit und kommen morgens rechtzeitig zum Frühstück ins Hotel. Irgendwann fordert die Nachtarbeit ihren Tribut: Metallica schleppen Sonnenlampen ins Studio, weil Licht- und Vitamin-D-Mangel die Stimmung drückt.

Zum Warmwerden spielen sie Coversongs ein: Green Hell von Burtons Lieblingen The Misfits und The Prince von Diamond Head, einem der größten Metallica-Einflüsse. (Beide Stücke werden Jahre später erneut mit Jason Newsted am Bass aufgenommen und veröffentlicht.) Ein drittes Cover namens The Money Will Roll Right In, im Original von der kalifornischen Punkband Fang, wird nicht fertiggestellt. Eine unvollendete Version gehört zum Bonusmaterial der remasterten Neuauflage von Master Of Puppets.

Was den Klang angeht, haben Band und Produzent klare Vorstellungen: Groß. Breit. Stark. Dabei spielt Präzision eine wichtige Rolle, weswegen Hetfield, dessen rechte Hand für ihren atomuhrgenauen Anschlag legendär ist, alle Rhythmusgitarren einspielt. Für die Drums schwört Ulrich auf den großen Aufnahmeraum des Studios – und die Black-Beauty-Snare von Ludwig. Weil Rick Allen von Def Leppard eine solche spielt und beide Bands vom gleichen Management betreut werden, greift Ulrich zum Telefon. Erst ein Dreivierteljahr vorher hatte Allen seinen linken Arm bei einem Autounfall verloren, also fragt Lars: „Rick braucht die Snare gerade nicht. Könnt ihr die schicken?“ Am nächsten Tag steht das gute Stück im Studio. Wer aufmerksam die Dankesliste im Booklet der Platte liest, wird deshalb „Bow to Black Beauty“ hinter Allens Namen entdecken.

Zu allem technischen Ehrgeiz passt das Songmaterial: Die Arrangements sind komplex, voller Takt- und Tempowechsel und generell von mehr musikalischer Tiefe, gleichzeitig aber nicht zu unhandlich. Das heißt: Gewaltige Gitarren, komplett auf den Punkt, komplett in die Fresse, dazu ein eigenständiger Bass und auskomponierte Soli, die gleichermaßen Feuer und Melodie bieten. Vor allem aber hat Hetfield, der bis vor Jahren eigentlich nur noch Gitarre spielen wollte, am Gesang große Fortschritte gemacht. Auch Ulrich sprüht vor Ideen und bietet an den Drums neben halsbrecherischen Geschwindigkeiten massenhaft markante Fills und Grooves. Es gehört zur Metal-Folklore, dem Dänen unzureichende instrumentale Fähigkeiten zu unterstellen. Master Of Puppets klingt ganz, ganz anders. Die 21 bis 23 Jahre alten Musiker legen generell eine Virtuosität an den Tag, die man ihnen nicht zugetraut hätte. Das beschränkt sich nicht auf – erlernbare – technische Kabinettstückchen, sondern geht tiefer.

Acht Songs für die Ewigkeit

Das Album beginnt majestätisch mit Battery: Eine klassisch anmutende Kadenz auf der Konzertgitarre wird von mehrstimmigen Melodien umspielt und erzeugt so ein bedrohliches Szenario, das von den E-Gitarren aufgegriffen wird. Wäre dieses Intro Architektur, so könnte man ohne Probleme eine der großangelegten Szenen von Der Herr der Ringe darin spielen lassen. Die Idee zu dieser Passage kommt Hetfield, als er im Fernsehen das klassische Stück Pavane von Gabriel Fauré hört und aus Langeweile mitklimpert. Im rasanten, galoppierenden Strophenriff zeigt er dann, wo im Thrash Metal der Gitarrenhammer hängt: Galopp, Off-Beats, Höllentempo – und live singt der Mann sogar dazu. Textlich spielt Battery auf einen Club an, in dem die frühe Thrash-Szene von San Francisco regelmäßig verkehrte, nämlich auf das „Old Waldorf“ in der Battery Street. Dass der Titel zudem nach „assault & battery“ (deutsch: Körperverletzung) klingt, stört nicht, denn grundsätzlich geht es um Kraft, Stärke, Dampfablassen.

Es folgt das Magnum Opus: Master Of Puppets, ein 8:38 Minuten langes Machtwerk, 220 bpm schnell. Wie so oft bei Metallica entschwebt das Stück zur Mitte „in ein verdammtes anderes Universum“ (Lars Ulrich): Schön gepickte Akkorde auf der unverzerrten Gitarre, ein hochmelodisches Solo von Hetfield und zweistimmige Harmonien nebst geschickter Steigerung, die ohne Burton vermutlich nicht denkbar gewesen wären. Der Text nimmt die die Sicht einer Droge ein, die den Menschen kontrolliert statt anders herum. Zu Master Of Puppets haben kompositorisch alle vier Mitglieder beigetragen, man darf die Nummer durchaus als den essenziellen Metallica-Song bezeichnen. Hier ist nichts zuviel, nichts abgedroschen, nichts lasch. Deshalb gibt es bis heute kein Stück, das die Band öfter live gespielt hat.

The Thing That Should Not Be fällt aus dem Rahmen, denn die Truppe nimmt den Fuß vom Gas und stimmt die Gitarren runter. Das klingt verdammt heavy und passt zur dem von H.P. Lovecrafts Gruselgeschichte Schatten über Innsmouth (1936) inspirierten Text über ein Monster in der Tiefe. Die obligatorische Ballade der Platte Welcome Home (Sanitarium) beginnt wie schon Fade To Black (1984) und später One (1988) mit einem clean gezupften Intro. Im ersten Solo greift Hammett dieses Thema auf und lässt Melodien vom Stapel, die zwar eingängig, aber nicht ausgelutscht klingen. Im Mittelteil zeigt sich, dass Metallica bei aller kompositorischen Versiertheit nicht in verkopfte Prog-Manierismen verfallen, sondern wissen, wo der Barthel den Mosh holt – in dicken, geradlinigen Headbanger-Riffs nämlich. Das heißt: Schnelle Achtel, alles von oben angeschlagen, dann Abfahrt zu einem wieselflinken Solo und einem epischen Outro. Hetfield lässt sich hier vom Film Einer flog über das Kuckucksnest inspirieren und schreibt aus der Perspektive einer Person in einer psychiatrischen Anstalt. Damit reiht sich auch Sanitarium in die Grundthemen der Platte ein: Manipulation, Abhängigkeit und Macht. Musikalisch haben sich Metallica, wie von Hetfield später angedeutet, vermutlich durch den Song Rainbow Warrior von Bleak House inspirieren lassen, einer obskuren Kapelle aus der New Wave of British Heavy Metal (NWoBHM).

Auch bei Tom Sawyer von Rush muss ein Metallica-Fan an den richtigen Stellen grinsen. In Disposable Heroes regiert wieder der pure Thrash: Bei diesem acht Minuten langen Parforceritt mit schnellen Galoppriffs, Soli und vielen Wechseln bekommen die Musiker keine Pause. Inhaltlich prangert Hetfield die menschenverschlingende Maschinerie des Krieges an, was im Metal der Mittachtziger ein durchaus gängiges Thema darstellt.

Das gilt ebenso für Fernsehprediger und fanatische Christen, wie sie Leper Messiah aufs Korn nimmt. Den Titel haben Metallica sich vom David-Bowie-Song Ziggy Stardust ausgeliehen. Das Stück dazu bleibt im mittleren Tempobereich, gerät vertrackt und sehr riffhaltig. Mit dem Instrumental Orion folgt Cliff Burtons Meisterstück: Aus einem dröhnenden Bassmotiv und einem stampfenden, unkonventionellen Riff baut sich unterstrichen von perfekt inszenierten Soli eine spannungsvolle Atmosphäre auf. Nach fast vier Minuten kehrt Stille ein, der Bass spielt getragene Arpeggios, und die Gitarren lassen wundervolle zweistimmige Melodien erklingen, die sich in cleveren Variationen steigern und von einem herrlichen Solo auf dem Bass gekrönt werden.

Damage Inc. beginnt mit rückwärts aufgenommen Bassakkorden, die an den Choral Komm süßer Tod von Johann Sebastian Bach angelehnt sind, dann kommt die grobe Kelle. Im Text geht es ganz grundlegend um Gewalt und Kaputtmachen, und so klingt die Nummer auch. Mit 5:08 Minuten ist Damage Inc. der kürzeste Track auf Master Of Puppets, was nur zeigt: Hier steckt eine Menge Musik drin.

Fast keine bösen Worte

Die Aufnahmen enden am 23. Dezember 1985, im Januar darauf beginnt der deutschstämmige Michael Wagener (Accept, Skid Row, Ozzy) in Kalifornien mit dem Mix. Das ikonische Cover-Artwork mit den weißen Kreuzen vor blutrotem Himmel konzipieren Metallica zusammen mit ihrem Manager Peter Mensch. Es wird von Don Brautigam gezeichnet, der im Folgejahr auch Among The Living von Anthrax malen sollte. Das Original wurde 2008 bei einer Auktion in New York City für 28.000 US-Dollar verkauft. Ursprünglich hatte Hetfield die Idee, eine Puppe in der Gosse zu zeigen, umgeben von Spritzen, doch das wird rasch verworfen.

Weil Mitte der Achtziger die unselige PMRC-Vereinigung mit Aufklebern vor böser Sprache   in Musik warnt, lassen Metallica ihrerseits einen Sticker anbringen: „Der einzige Track, den sie besser nicht spielen sollten, ist Damage Inc., weil darin das berüchtigte F-Wort vorkommt. Ansonsten gibt es auf dieser Platte nirgends Scheiße, Fuck, Pisse, Fotze, Motherfucker oder Schwanzlutscher.“

Nur Musik zählt

Das Foto im Innenteil schießt Fotolegende Ross Halfin, es zeigt die Herren in ihrem Wohnzimmer voller Pappbecher, Junk-Food, Bierflaschen – und Musik. Man sieht Platten und Poster von Iron Maiden, Deep Purple und den Misfits. Auf der Rückseite stehen die vier nebeneinander in all ihrer zerrupften Herrlichkeit: Cliff mit Jeansjacke und Schlaghose, was Mitte der Achtziger als fürchterlich uncool galt, Hetfield böse guckend mit Lederjacke. Interessanterweise trägt Kirk ein rotes Shirt der Rockfabrik Ludwigsburg, Lars unter dem Hemd ein U2-Leibchen (War). Groß in Pose geworfen hat sich damals niemand, geschminkt und frisiert schon gar nicht. Aus dem Bett, in die Klamotten, in den Proberaum, auf die Bühne, vor die Kamera. Hauptsache, es ist noch Bier da. Denn schlussendlich zählt nur die Musik. „Wir waren ja noch fast Kids“, erklärt Lars Ulrich drei Dekaden später. „Wir waren Teil einer Bewegung, hatten aber keinen Schimmer von den Möglichkeiten. Musiker aus New York und L.A. wollten immer reich werden und Mädels abgreifen. An solche Ambitionen kann ich mich nicht erinnern. Wir haben einfach Musik gemacht und Bier getrunken. Auf Fotos aus dieser Zeit sehe ich eine Reinheit. Wir waren alle Musikfans, alles drehte sich um Musik, 24 Stunden am Tag, ohne irgendwelche versteckten Motive.“

Der Einschlag

Master Of Puppets erscheint am 3. März 1986 und versetzt die Szene in Aufruhr. Ein Video wollen Metallica weiterhin nicht drehen, für Radioeinsätze ist das Material zu komplex, also geht es auf die Straße. Satte fünf Monate touren Metallica in den USA als Support von Ozzy Osbourne und spielen zum ersten Mal in Arenen. Weil der „Prince of Darkness“ für die Jungspunde damals nach wie vor ein Held ist, jammen sie bei Soundchecks ständig Sabbath-Klassiker, was Ozzy fälschlicherweise als Spott auffasst. Da die Herr Osbourne zudem „trocken“ gehalten werden soll, werden die trinkfreudigen Metallica-Buben (Spitzname: „Alcoholica“) dazu verdonnert, Abstand von ihrem Idol zu halten. Die Tour zeigt Wirkung, das Mainstream-Metal-Publikum in den USA nimmt Notiz von der Band, die bis dahin noch im Underground verhaftet ist. Die Verkäufe des Albums steigen kontinuierlich, die allgemeine Stimmung lautet: „Aufbruch!“, Metallica sind eindeutig das ganz, ganz heiße Ding der Stunde. Sogar Johnny Cash (ja, der Johnny Cash) fragt irgendwann für eines seiner Kinder nach einem Autogramm.

Am 26. Juli 1986 endet der Höhenflug beinahe: Hetfield bricht sich beim Skateboarden das linke Handgelenk und kann mehrere Wochen nicht Gitarre spielen. Eine Show müssen Metallica absagen, danach verdonnern sie Kirks Techniker John Marshall, James’ Parts zu übernehmen. Die wilde Reise geht also weiter. Aufnahmen mit Marshall an der Gitarre, bei denen Hetfield „nur“ singt, finden sich ebenfalls im Bonusmaterial zum Remaster von Master Of Puppets. Die Platte erreicht Platz 29 in den US-amerikanischen Billboard-Charts und wird als erstes Thrash-Album mit Platin veredelt. In Deutschland schafft das Werk Platz 31. Vor der letzten Show der Ozzy-Tour am 3. August 1986, Hetfields 23. Geburtstag, verkündet das Management, dass sich die Metallica-Jungs jetzt Häuser kaufen könnten. Zwischendurch geht‘s mit Armored Saint auf kurze Headliner-Tour in den USA, im Herbst mit den alten Kumpels von Anthrax nach Europa. Der Siegeszug scheint unaufhaltsam – bis Cliff Burton ums Leben kommt.

Der Unfall

Ende September rollt der Tourbus durch die eiskalte schwedische Nacht Richtung Kopenhagen. Zuvor hatten Metallica eine ausverkaufte Show in Stockholm gespielt, bei der Hetfield sogar zum erstem Mal seit zwei Monaten wieder selbst die Gitarre bedienen konnte. Vor der Abfahrt hatten Cliff und Kirk über ihre Schlafplätze diskutiert und das Los entscheiden lassen. Cliff zieht das Pik-As und darf sich Kirks Bett aussuchen. Band und Crew liegen im Tiefschlaf, als der Bus ins Schlingern gerät. Der Fahrer steuert gegen, vielleicht zu rabiat. Der Bus kippt auf die Seite, der Bassist wird aus dem Fenster neben seiner Koje geschleudert und unter dem Fahrzeug begraben.

Unfallstelle, an der Cliff starb

Das ist die Unfallstelle, an der Cliff Burton 1986 starb. Foto von Thuen (Eigene Arbeit) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Cliff Burton, Bassist und spiritueller Anführer von Metallica, stirbt am Morgen des 27. September 1986 in der Nähe des schwedischen Kleinstädtchens Ljungby. Er wurde 24 Jahre alt. Später gibt der Fahrer an, wegen Eis auf der Fahrbahn die Kontrolle verloren zu haben, ebenso ist ein Sekundenschlaf denkbar. Vollständig aufgeklärt wird der Fall nie.

Sprung zur Weltherrschaft

Der Schock sitzt tief. Die schlimme Nachricht verbreitet sich rasch in der Szene, auch ohne Internet. Metallica beschließen angespornt von Cliffs Eltern weiterzumachen und testen an die 50 Bassisten. Das Rennen macht der 23-jährige Jason Newsted von der Band Flotsam & Jetsam. Die Aufnahmen seiner Audition können die Fans zum ersten Mal im Deluxe-Boxset von Master Of Puppets hören. Schon sechs Wochen nach Cliffs Tod, am 8. November 1986, stehen Metallica mit ihrem neuen Mitglied wieder auf der Bühne im kalifornischen Reseda, anschließend geht es zum ersten Mal nach Japan.

Jason Curtis Newsted

Jason Curtis Newsted. Foto von Karina Metalfield (eigene Arbeit) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte: Metallica werden im Laufe der nächsten Jahre endgültig zur größten Metal-Band des Planeten. Das Album hat da schon längst seinen Platz in der ewigen Ruhmeshalle der harten Musik sicher. Denn Master Of Puppets hat nichts von seiner Wirkung verloren – wie ein guter Freund, der nicht altert. Und mal ganz ehrlich: Für ein Metal-Werk, bei dem kreative Kraft, klangliche Macht, Intensität, Inhalte, Tiefgang, Innovation und Virtuosität derart perfekt zusammenkommen, muss man lange suchen. Master Of Puppets ist schlicht: ein Meisterstück.

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5 (+1) Wahrheiten über Metallicas „Master Of Puppets“


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