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Popkultur

10 Artworks von Andy Warhol, die Musikgeschichte geschrieben haben

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Foto: Evening Standard/Getty Images

Wann immer von Popart gesprochen wird, fällt zwingend ein Name: Andy Warhol. Der Wahl-New-Yorker hat allerdings nicht nur die Welt der Kunstmuseen aufgemischt, sondern auch die Musikgeschichte. Wir haben zehn Pop-Artworks aus dem Pinsel des Ausnahmetalents zusammengestellt.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch The Velvet Underground & Nico anhören:

1. Carlos Chávez A Program Of Mexican Music (1949)

Expert*innen sind sich relativ einig, dass es sich hierbei um das erste Musik-Artwork von Andy Warhol handeln muss. 1949 war der angehende Welt-Star gerade einmal 21 Jahre alt. Sein Entwurf für A Program Of Mexican Music von Carlos Chávez wirkt noch sehr konservativ, doch das sollte sich im Verlauf von Warhols Karriere drastisch ändern …

2. Thelonious Monk – Monk (1956)

Einfach und doch ausdrucksstark: Für das Album Monk von Thelonious Monk schuf Andy Warhol ein simples, aber einzigartiges Cover, das nicht nur Monks eigenwillige Musik widerspiegelt, sondern auch dessen Stilbewusstsein. Die Handschrift auf der Platte stammt von niemand geringerem als Julia Warhola, also von Andy Warhols Mutter. In musikalischer Hinsicht handelt es sich bei Monk um eine Sammlung von einigen Aufnahmen, die der Jazz-Musiker zwischen 1953 und 1954 für das Label Prestige einspielte. Dort arbeitete Mitte der Fünfziger ein freiberuflicher Grafikdesigner namens Reid Miles, der großer Warhol-Fan war und deshalb gerne mit dem Künstler zusammenarbeitete. Später heuerte Miles bei der legendären Jazz-Plattenschmiede Blue Note an und schuf dort legendäre Artworks, doch das ist eine andere Geschichte …

3. The Velvet Underground – The Velvet Underground & Nico (1967)

Ohne diese Platte kommt kein Text über Andy Warhol aus, denn die ikonische Banane vom Velvet-Underground-Album hat wirklich jeder schon einmal gesehen. „Peel Slowly And See“ steht am oberen Ende der exotischen Frucht — ein Hinweis darauf, dass man die Banane tatsächlich „schälen“ kann, indem man eine gelbe Folie abzieht. Darunter befindet sich nicht etwa das übliche gelbe Fruchtfleisch, sondern eine rosafarbene Prachtbanane. Ein Schelm, wer da Doppeldeutigkeit unterstellt.

4. The Rolling Stones – Sticky Fingers (1971)

In der Geschichte der Rockmusik-Artworks gibt es einen berühmten Hintern (Born In The USA von Bruce Springsteen) und einen berühmten Schritt (Sticky Fingers von den Rolling Stones). Für das Stones-Album legte Warhol Hand an, nachdem er eine vierjährige Plattencover-Pause eingelegt hatte. Der Clou: Bei den ersten Pressungen handelte es sich um einen echten Reisverschluss, der in das Papp-Artwork eingearbeitet wurde. Später wurde diese Variante zu aufwändig.

5. Paul Anka – The Painter (1976)

Die hartgesottenen Rocker*innen unter uns werden mit Paul Anka nicht allzu viel anfangen können, doch der Mann hat Musikgeschichte geschrieben, daran besteht kein Zweifel. Warum sonst sollte ein international erfolgreicher Künstler wie Andy Warhol ein Plattencover für den US-amerikanischen Sänger entwerfen? Mit dem Warhol-Porträt auf The Painter ging Anka zusätzlich zur Pop-Geschichte auch noch in die Popart-Geschichte ein.

6. The Rolling Stones – Love You Live (1977)

Für die Stones entwirft Warhol im Lauf seiner Karriere noch weitere Cover, wie zum Beispiel für die EP Brown Sugar / Bitch / Let It Rock von 1971:

Um das letzte Warhol-Artwork für die Briten handelt es sich bei dem Cover zur Live-Platte Love You Live. Stones-Frontmann Mick Jagger fand allerdings, dass Warhols Bild nicht reichte und ergänzte seinen Entwurf um handschriftlichen Text. Das ließ sich weltweit angesehener Künstler wie Warhol natürlich nicht bieten und beendete die Zusammenarbeit mit einer der größten Rockbands aller Zeiten. Dumm gelaufen.

7. Billy Squier – Emotions In Motion (1982)

Auch Billy Squier darf sich unter die Rockstars gesellen, die von Andy Warhol als Kunstwerk verewigt wurden. Außerdem könnt ihr euch auf Emotions In Motion über gleich zwei Queen-Mitglieder als Gaststars freuen: Freddie Mercury und Roger Taylor sind beim Titeltrack als Hintergrundsänger zu hören.

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8. Diana Ross – Silk Electric (1982)

Geheimnisvoll, erhaben, voller Kraft: Auf dem Artwork zu Diana Ross’ Album Silk Electric fing Andy Warhol die Aura der Soul-Diva perfekt ein. Kommerziell betrachtet bleibt die Platte nach Ross’ krachender Karriere zwar trotz der Hit-Single Muscles hinter den Erwartungen zurück, doch allein das Plattencover verleiht dieser Veröffentlichung eine Menge Würde.

9. John Lennon – Menlove Ave (1986)

Bei Menlove Ave handelt es sich um die zweite posthume John-Lennon-Veröffentlichung und wie könnte man dem viel zu früh verstorbenen Beatle besser gedenken, als mit einem Porträt des wohl berühmtesten Popart-Künstlers der Welt? Zu Lebzeiten pflegten die beiden Künstler eine innige Freundschaft und es erscheint nur passend, dass es sich bei einem von Warhols letzten Plattencovern um ein Bildnis seines guten Kumpels Lennon handelt.

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10. Aretha Franklin – Aretha (1986)

Die „First Lady Of Soul“ noch royaler erscheinen lassen, als sie es ohnehin bereits ist? Für einen Ausnahmekünstler wie Andy Warhol stellt das kein Problem dar. Bei dieser Veröffentlichung handelte es sich zwar bereits um das dritte Aretha-Franklin-Album mit dem Titel Aretha, doch ein besonderes Cover sollte her. Ein Artwork, das heraussticht und die Soul-Sängerin von der Konkurrenz abhebt. Das ist Warhol ganz gut gelungen, oder?

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