Aushilfsjobs, die Pizza Pie Jury und ein Football-Team: 5 Dinge, die ihr über Jon Bon Jovi noch nicht wusstet

Mehr als 130 Millionen verkaufte Platten, über 2.700 Konzerte in mehr als 50 Ländern und ein jahrzehntelanger Höhenflug: Bon Jovi haben Musikgeschichte geschrieben, dass es kracht. Den Stein ins Rollen gebracht hat Frontmann und Bandleader Jon Bon Jovi. Diese fünf Dinge über den Rockstar wusstet ihr vielleicht noch nicht.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch die größten Hits von Bon Jovi anhören:

1.  Zu Beginn seiner Karriere hat Jon Bon Jovi die Böden im Aufnahmestudio seines Cousins Tony gewischt — und ein Duett mit dem Star-Wars-Roboter R2-D2 eingesungen.

Wie vermutlich viele von uns, findet der junge John Bongiovi zu Schulzeiten deutlich mehr Gefallen an Rockmusik als an Biologie und Literatur. Statt zum Unterricht aufzutauchen, spielt er in Bands, unter anderem mit seinem Cousin Tony Bongiovi. Dem gehört wiederum das Aufnahmestudio The Power Station in Manhattan, wo sich große Künstler*innen wie die Ramones, Aerosmith und Cher die Klinke in die Hand geben. Nach der Schule verdient sich John in der Plattenschmiede ein paar Dollar dazu — allerdings nicht als Tontechniker oder als Musiker, sondern als Reinigungskraft und Kaffeemaschinenbeauftragter. Ein paar Jahre lang wischt er die Böden der Power Station, doch dann ergibt sich eine Möglichkeit: Gemeinsam mit dem Musiker Meco möchte Johns Cousin Tony ein Star-Wars-Weihnachtsalbum aufnehmen. (Drei Jahre zuvor hatten die zwei bereits ein Krieg-der-Sterne-Disco-Medley veröffentlicht und damit einen großen Erfolg gelandet.) Als das Duo den Song We Wish You A Merry Christmas aufnehmen möchte, ein Duett mit Roboter R2-D2, findet sich dafür kein geeigneter Sänger — weshalb Tony kurzerhand seinen Cousin John vorschlägt. „Nach nur ein paar Tönen aus seinem Mund stand für mich fest: Der Junge muss die Nummer singen“, gibt Meco später in einem Interview zu Protokoll. Es handelt sich bei dem Duett mit R2-D2 übrigens die erste professionelle Aufnahme von Bongiovi unter eigenem Namen — allerdings nicht um seine letzte.

2. Eigentlich wollte er seine Band gar nicht Bon Jovi nennen.

„Und als nächstes spielen wir Livin’ On A Prayer von Johnny Electric!“ Fast hätten Radio-DJs Mitte der Achtziger sehr häufig diesen Satz gesagt — oder auch nicht, denn ob Bon Jovi mit dem Namen Johnny Electric ebenfalls zu Weltruhm gelangt wären, sei einmal dahingestellt. Die Idee für den Namen Bon Jovi liefert der Legende nach Bon Jovis Bekannte Pamela Maher (eine Mitarbeiterin von Manager Doc McGhee, die vorschlägt, dass sich die junge Gruppe an anderen Bands mit Doppelnamen orientiert, wie zum Beispiel Van Halen. Spätestens mit dem neuen Bandnamen wird aus John Bongiovi auch Jon Bon Jovi.

3. Vor ihrem Mega-Erfolg Slippery When Wet ließen Bon Jovi die Fans entscheiden, welche Songs auf das Album sollen.

Als Bon Jovi 1986 Demos für ihr drittes Album Slippery When Wet aufnehmen, kommen die Musiker auf eine Idee: Sie lassen ihre Fans entscheiden, welche Songs auf die Platte kommen und welche nicht. „Als wir in einem Studio in New Jersey die Demos zu Slippery aufnahmen, hingen Kids in einer Pizzeria im selben Block ab“, erinnert sich Bon Jovi in einem Spiegel-Interview. „Wir kamen auf die Idee, ihnen unsere neuen Stücke vorzuspielen und uns so eine Meinung von außen einzuholen – ohne diese Kids wäre mancher Song nicht auf dem Album gelandet. Die Lokalpresse hat ein großes Ding daraus gemacht und schrieb über die ‚Pizza Pie Jury’.“ Nun ja … Wenn man den anschließenden Erfolg des Albums berücksichtigt, dürfte die Aktion für die anwesenden Fans durchaus ein großes Ding gewesen sein. Bis heute zählt die Platte zu den 40 bestverkauften Alben aller Zeiten.

4. 2004 gründete er das Arena-Football-Team Philadelphia Soul.

Dass Jon Bon Jovi mehr als genug Geld für zehn Leben hat, dürfte uns allen klar sein. Mit schier unendlichem Reichtum gehen meist auch Investitionsmöglichkeiten einher, von denen Normalsterbliche bloß träumen können. So kauft sich manch ein Rockstar ein bis 50 besonders teure Autos oder auch mal ein Flugzeug. Bon Jovi investierte 2004 in American Football und gründete sein eigenes Team: Philadelphia Soul. Es handelt sich dabei aber nicht etwa um ein NFL-Team, sondern um eine Mannschaft aus der sogenannten Arena Football League (AFL), also einer Hallenfootball-Liga. Um das Franchise bekannter zu machen, trat Bon Jovi in mehreren Werbespots auf, unter anderem an der Seite von Football-Star John Elway. Inzwischen hat Bon Jovi nichts mehr mit der Mannschaft zu tun, versuchte im Jahr 2011 allerdings 15 Prozent des NFL-Teams Atlanta Falcons erwerben. Kostenpunkt: 150 Millionen US-Dollar. 2014 versuchte er, die Buffalo Bills zu kaufen und schaffte es mit seiner Investorengruppe sogar in die letzte Gebotsrunde. Dort war für ihn allerdings Schluss.

5. Entgegen zahlreicher Behauptungen ist er nicht mit Frank Sinatra verwandt.

John Francis Bongiovi Jr. heißt Jon Bon Jovi mit vollem Geburtsnamen. Frank Sinatras Name war eigentlich Francis Albert Sinatra. Könnte der gemeinsame Name Francis einen Hinweis darauf liefern, dass die beiden Musiker verwandt sind? „Ich lach mich tot, das ist totaler Quatsch“, versichert Bon Jovi im Spiegel-Interview. „Mein Mittelname kommt von meinem Vater, John Francis Bongiovi Senior. Bei uns in New Jersey behauptet jeder zweite Italo-Amerikaner, mit Sinatra verwandt zu sein. Bin ich definitiv nicht. Leider.“

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