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Popkultur

5 Songs, die jeder Fan von Lou Reed kennen sollte

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Lou Reed
Titelfoto: Gijsbert Hanekroot/Redferns/Getty Images

Musiker, Exzentriker, New Yorker: Lou Reed hatte viele Persönlichkeiten, die im Lauf der Jahrzehnte Einfluss auf seine Songs nahmen. Wir haben fünf Stücke von Reed ausgesucht, die ihr auf jeden Fall kennen solltet.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch einige der größten Hits von Lou Reed anhören:

1. Walk On The Wild Side (1972)

Nur wenige Monate nach seinem Debüt gelingt Lou Reed mit Album Nummer zwei der internationale Durchbruch. Dümpelte seine erste Platte noch am unteren Ende der US-Charts vor sich hin, erreicht er mit Transformer die Top 30 in den USA, Kanada, Australien, Großbritannien und den Niederlanden. In Frankreich stürmt die Veröffentlichung sogar auf den ersten Platz. Mehrfach kassiert er Gold und Platin, was nicht zuletzt an der erfolgreichen ersten Single-Auskopplung Walk On The Wild Side liegt. In diesem Song beschäftigt sich Reed mit der exzentrischen Kunstwelt seiner Heimatstadt New York City, zu der unter anderem Popart-Legende Andy Warhol zählt. Dabei streift Reed auch Themen, die zu Beginn der Siebziger eigentlich noch tabu waren, wie zum Beispiel Transgender, männliche Prostitution und Oralsex.

2. Perfect Day (1972)

Die Produktion von Lou Reeds zweiter Platte übernehmen David Bowie und sein Bandkollege Mick Ronson, der während der Produktion zahlreiche Instrumente einspielt. Damit schließt sich ein Kreis, denn Reed nahm mit The Velvet Underground großen Einfluss auf Bowie und Ronson. Perfect Day schreibt Reed nach einem Tag im New Yorker Central Park mit seiner damals noch Verlobten Bettye Kronstadt; später heiraten die zwei. Das Stück wird oft als verklärende Rückschau auf Reeds Heroinsucht gesehen, weshalb der Song 1996 auch auf dem Soundtrack des britischen Drogendramas Trainspotting landet. Reed beschreibt diese mögliche Interpretation zu Lebzeiten allerdings als „lächerlich“. Im Jahr 2000 verrät er in einem Interview: „Nein. Du sprichst gerade mit dem Autoren, mit der Person, die das Stück geschrieben hat. Das ist nicht wahr. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, vor allem … Was immer du für perfekt hältst. Aber für diesen Mann bedeutet ein perfekter Tag das Mädchen, Sangria im Park und dann geht man nach Hause; ein perfekter Tag, ganz einfach. Ich habe es genau so gemeint, wie ich es gesagt habe.“

3. Coney Island Baby (1975)

Beim Titeltrack von Reeds fünftem Album handelt es sich um eine Liebeserklärung an seine damalige Partnerin Rachel Humphreys. Der Musiker erwähnt sie im Text sogar namentlich, als er singt „I’d like to send this one out to Lou and Rachel, and all the kids at P.S. 192.“ Hinter dem Kürzel P.S. 192 verbirgt sich die Schule in Brooklyn, die Reed als Kind besuchte, bevor seine Familie in die wohlhabendere Gegend Long Island umsiedelte. 1979 kommentiert er die Lyrics in einem Interview folgendermaßen: „Wenn ich sage ‚I’m a Coney Island baby‘, meine ich damit, dass ich nicht einen Zentimeter zurückgewichen bin.“  Generell soll das Album Coney Island Baby nicht nur eine Ode an seine Partnerin sein, sondern auch an den Ort Coney Island, der während Reeds Kindheit eine Art große Kirmes mit Riesenrädern und Zuckerwatte war. Nach dem Zweiten Weltkrieg verkam der Küstenort Stück für Stück. Erst ab der Jahrtausendwende wurde das Naherholungsgebiet wieder attraktiver.

4. Dirty Blvd. (1988)

In Dirty Blvd. von seinem 15. Album New York (1989) beschäftigt sich Lou Reed mit dem Unterschied zwischen Arm und Reich in seiner Heimatstadt New York City. So erzählt er im Text von einem Protagonisten namens Pedro, der in einem Viertel aufwächst, in dem es zu den größten Zielen gehört, als Dealer auf dem Dirty Blvd. arbeiten zu können. Pedros Wunsch am Ende des Songs: „I want to fly from dirty boulevard.“ Mit New York gelang Reed Ende der Achtziger noch einmal ein großer Erfolg und das Album gilt als eins seiner Besten. Laut Musiker James McMurtry sagte John Mellencamp einmal über die Platte: „Das klingt, als hätte es ein Achtklässer produziert, aber ich mag es.“

5. This Magic Moment (1997)

Wenn ihr den David-Lynch-Film Lost Highway gesehen habt, kommt euch diese Nummer vermutlich bekannt vor, denn This Magic Moment gehört zum Soundtrack des Streifens. Die Handlung: Saxofonist Fred Madison wird des Mordes an seiner Frau beschuldigt. In der Todeszelle verwandelt er sich aus unerklärlichen Gründen in einen jungen Mann namens Pete Dayton, dessen Leben völlig anders aussieht als das von Fred. Als Pete aus der Haft entlassen wird, begegnet er Fred — anschließend geraten die beiden in einen Strudel aus Intrigen, bei dem ein Gangsterboss seine Finger im Spiel hat. Wer könnte bessere Musik für so eine düstere Handlung aufnehmen als Lou Reed? Komponiert wurde das Stück bereits in den Fünfzigern von zwei Herren namens Doc Pomus und Mort Shuman.

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