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Popkultur

5 Wahrheiten über Mike And The Mechanics

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Mike And The Mechanics

Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt… Einfach weil wir es können bzw. einfach weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder eine*n Künstler*in und schauen, wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind.

Zieht eure kugelsicheren Westen an, der Beschuss mit gängigen Klischees erfolgt diesmal zu einer illustren Gruppe, die mehr Hits hat, als man bei so einem schmissigen Namen schon ganz vorurteilsbelastet annehmen würde: Mike And The Mechanics!

Hört hier die größten Hits von Mike And The Mechanics:

1. Ein stiefmütterliches Nebenprojekt

Womit wir auch gleich beim Thema wären: Mike And The Mechanics sind im Grunde nur eine Nebenbeschäftigung von Mike Rutherford, seines Zeichens international renommierter Gitarren-Gott und Genesis-Gründungsmitglied. Denn wer sowieso schon einen Hit nach dem anderen mit seinen guten Kumpels Phil, Steve, Tony und Peter raushaut, der möchte es im Nebenprojekt vielleicht auch mal etwas ruhiger angehen lassen, oder? Oh nein, weit gefehlt!

Gut, vielleicht stolpert man im Rolling Stone, Musikexpress oder ähnlichen Publikationen nicht grade täglich über die Band, aber bei Songs wie All I Need Is A Miracle oder Over My Shoulder sollte bei den meisten unvorbereiteten Zuhörer*innen ein rhythmisches Kopfnicken verbunden mit einem Déjà-Vu-haften „Das kenne ich doch irgendwo her“ einsetzen. Denn merke: Dort, wo schlichtweg verdammt gute Musiker in einem Proberaum sitzen, da kommen meist auch ebenso verdammt gute Songs bei rum.

Und ihr Erfolg gibt dieser These recht, denn schon mit den ersten beiden Alben Mike And The Mechanics und Living Years festigen der liebe Mike und seine Mechaniker ihren Stand als weltweit erfolgreicher Act in den oberen Rängen.

2. Ende der Neunziger war es mit der Band endgültig vorbei

Jede Band hat Ups und Downs, da sind auch die ganz großen Stars nicht vor gefeit. Und nach einem ziemlich selbstbewussten Auftakt mit Hit-Singles und weltweit gefeierten Tourneen scheint auch das Interesse an Mike And The Mechanics zu schwinden. Fair enough, schließlich legte die Truppe nach Living Years ein paar Jahre Pause ein, nicht zuletzt, damit sich Rutherford und Co. auch wieder um andere Projekte kümmern konnten. Da half auch ein Greatest-Hits-Album nicht viel.

Außerdem musste die Band neben Verkaufszahlen, die gelinde gesagt gar nicht mehr so gut waren, noch einen anderen, um Welten dramatischeren Schlag wegstecken: Im Jahre 2000 verstirbt unerwartet früh Sänger und Keyboarder Paul Young. Danach muss man sich erst einmal wieder sammeln. Und eine Entscheidung treffen: Geht es weiter? Und wenn ja, wie? Außerdem, wer schon einmal das überragende Vergnügen hatte, in einer Schülerband zu spielen, der weiß: Den Drummer auszutauschen ist nicht die ganz große Sache (der sitzt ja eh nur hinten, im Schatten), aber den Sänger? Da wird‘s schon ein Stückchen komplizierter. Dennoch nahmen Rutherford und seine neu formierte Band einige Jahre später neue Alben auf und gehen weiterhin auf Tour.

3. Der ganze Spaß ist Genesis für Arme

Zugegeben, die Wurzeln von Mike Rutherford kann man nie so ganz verleugnen. Auch nicht bei den Mechanics. Aber was diese Band im Kern prägt, und das um Längen mehr als die Herkunft des Namensgebers, ist eine verdammt lange Geschichte. Ohne Spaß, darüber könnte man ohne Probleme ein Buch füllen. Oder einen Film. Oder das Buch verfilmen – je nachdem, was einem an der Stelle mehr zusagt. Aber zurück zum Thema: Nach inzwischen mehr als 35 Jahren Bandgeschichte, erfolgreichen Alben, nicht so erfolgreichen Alben und diversen personellen Umstrukturierungen haben die Jungs einiges zu erzählen. Geschichtlich und musikalisch. Also bitte, Mike and the Mechanics sind ein Original, das aus den grauen Massen der Musikwelt mit Leichtigkeit rauszuhören sein dürfte.

4. Mike verliert auf einem Mechanics-Gig kein einziges Wort

Tatsächlich ist unsere heutige Nummer vier weniger ein leeres Vorurteil als eine Halbwahrheit. Bei den aktuellen Sängern Andrew Roachford und Tim Howar hat Mr. Rutherford auch zwei ziemlich talentierte Burschen an den Mikrofonen, die die Sache mit dem Sprechen und Singen schon ganz wunderbar übernehmen. Soviel zur Wahrheit, kommen wir zur Hälfte: Wer die Jungs mal live erleben durfte, merkt, dass „Mike“ nicht umsonst im Bandnamen steht. Als musikalisches Mastermind bedeutet es im Falle von Rutherford, dass er mit seinen Gitarrensaiten auch die Zügel in der Hand hält. In der Musik braucht es eben nicht nur Worte, um den Ton anzugeben. Und das alles mit diesem gelassenen Grinsen…

5. Um ein Haar wäre Mike ein Marine-Offizier geworden

Um ehrlich zu sein, handelt es sich hier in keiner Weise um ein Vorurteil, noch nicht einmal um eine Halbwahrheit, aber dennoch um ein nicht minder überraschendes Detail im Genesis-/Mechanics-Kosmos. Warum? Ganz einfach: Früher machten die Jungs das, womit schon Papa den Kühlschrank (mehr oder weniger) vollmachte. Im Falle von Mike wäre dies schlicht und einfach die maritime Offizierslaufbahn gewesen. Gut nur, dass Mikes alter Herr nur zu gern beide Augen zugedrückt hat, als Sohnemann jegliche Begegnungen mit Haarschere und Rasierer mied (jede Rebellion braucht nun mal einen authentischen Look) und sich heimlich auf die berüchtigten Londoner Konzerte schlich. Sonst würde jetzt wahrscheinlich niemand hier diesen Text gelesen haben. Und auch niemand demnächst auf ein Mechanics-Konzert gehen, um bei All I Need Is A Miracle vollkommen die Fassung zu verlieren!

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Mike Rutherford wird 70: 6 Fakten aus dem Leben der Genesis-Legende

Popkultur

Aqua-Sängerin Lene Nystrøm wird 50: Was wurde aus dem Barbie Girl?

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Lene Nystrøm
Foto: Sergione Infuso/Corbis via Getty Images

Life in plastic, it’s fantastic: Das sind Songzeilen, denen seit 1997 niemand entgehen kann – so sehr er oder sie es auch versucht. Anlässlich ihres 50. Geburtstags haben wir uns das Leben der Barbie-Girl-Sängerin Lene Nystrøm einmal genauer angesehen!

von Sina Buchwitz

Als Lene Grawford Nystrøm am 2. Oktober 1973 im norwegischen Tønsberg geboren wird, hat von dem Wörtchen Eurodance noch nie jemand gehört. Dennoch entdeckt die Künstlerin früh ihre Leidenschaft fürs Performen und arbeitet zunächst als Model und Barkeeperin. Anfang der Neunziger ist sie außerdem regelmäßig in einer norwegischen TV-Quizshow zu sehen. Dann zieht es die spätere Aqua-Sängerin aufs Wasser.

Mit der Fähre zum Plattenvertrag

Wir schreiben das Jahr 1994. Nystrøm arbeitet als Sängerin auf der Fähre M/S Peter Wessel, die zwischen Norwegen und Dänemark hin und her schippert. Hier trifft sie auf den Musiker René Dif, der auf der Suche nach einer Leadsängerin für seine Band Joyspeed ist. Bisher besteht diese aus Rapper Dif sowie den Produzenten Søren Rasted und Claus Norreen. Um die zuckersüßen Vocals von Nystrøm reicher dauert es nicht lang, bis die Truppe ihren ersten Plattenvertrag eintütet. 1995 erscheint ihre Debütsingle Itsy Bitsy Spider, die sich jedoch nur eine Woche lang am unteren Ende der Charts festkrallen kann.

Es ist vor allem Lenes mädchenhaft anmutender Gesang, der den Bubblegum-Sound der Band komplettiert. So wundert es auch nicht, dass die kommenden Songs den Zuhörer*innen kaugummiartig in den Ohren kleben bleiben: Sowohl Roses Are Red als auch My Oh My fahren in Skandinavien große Erfolge ein. Letzterer wird in Dänemark nach nur sechs Tagen mit Gold zertifiziert. Ein Rekord.

Barbie Girl: Tiefgründige Message trotz Kleinmädchenstimme

Während der Aufnahme ihres später größten Hits kommt es zwischen den Bandmitgliedern zu Diskussionen: Nystrøm findet die Tonart ihres Gesangs deutlich zu hoch. Jahrzehnte später wird sie im Interview mit der skandinavischen Vogue sagen, sie „wurde dazu gezwungen, ihre Kleinmädchenstimme zu nutzen“. Den restlichen Aqua-Mitgliedern gelingt es, ihre Leadsängerin zu überreden.

Obwohl Barbie Girl nur allzu leicht als sarkastische Hasstirade gegen die weltbekannte Mattel-Puppe verstanden werden kann, sei die Intention des Tracks eine ganz andere. Im Interview mit dem Rolling Stone erklärt René Dif: „Die Message ist, dass es okay ist, die Person zu sein, die du bist, und so auszusehen, wie man aussieht, und damit selbstbewusst umzugehen. Man muss nicht unbedingt Schönheitsoperationen vornehmen lassen, um ein besserer Mensch zu sein.“

Goldblonde Barbie-Perücke? Nicht mit Lene Nystrøm!

Diese Philosophie nimmt sich Nystrøm auch beim Musikvideodreh zu Barbie Girl zu Herzen. Zunächst hegt Regisseur Peder Pedersen nämlich die Vision, die Leadsängerin für das Musikvideo zur Barbie zu transformieren. Ein für ihn völlig logischer Schritt. Nicht so für die Norwegerin: „Ich wollte nicht wie Barbie aussehen. Das ist komplett gegen den Sinn des Songs“, erklärt sie in einem Interview.


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Die blonde Perücke kommt nicht zum Einsatz. Dem Erfolg des Songs tut das keinen Abbruch. Er wird trotzdem unsterblich. Nach der Veröffentlichung 1997 gelingt der Band der internationale Durchbruch; in über 35 Ländern erreicht Barbie Girl eine Nummer-eins-Platzierung. Auch privat befindet sich die Künstlerin auf dem Höhenflug: Sie verliebt sich in ihren Bandkollegen Søren Rasted. Die beiden heiraten heimlich in Las Vegas und gründen eine Familie. Für Aqua bedeutet das zunächst das Ende: Im Jahr 2001 trennt sich die Band. Immer wieder gibt es Gerüchte, dass eine fatale Dreiecksbeziehung zwischen Nystrøm, Dif und Rasted für das Zerwürfnis der Gruppe gesorgt habe.

Play With Me: Nystrøms Solokarriere

Lene Nystrøm konzentriert sich zunächst auf ihr Solodebüt. Das Album Play With Me schafft es 2002 in Dänemark jedoch nur für eine Woche auf Platz 30 der Charts. Erfolgreicher hingegen verläuft Nystrøms Karriere als Schauspielerin für verschiedene skandinavische Produktionen. Auch als Songwriterin fasst sie Fuß: So greift sie zum Beispiel der Girlband Girls Aloud unter die Arme und verhilft ihnen zu ihren ersten Charterfolgen. Und schon bald soll es auch für Aqua ein Comeback geben: 2008 startet die Gruppe eine Reunion-Tour.

 

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Auch über 25 Jahre nach der Veröffentlichung ihres Mammut-Songs ziehen Aqua noch immer Eurodance-Fans aus der ganzen Welt zu ihren Konzerten. Die einstigen Querelen scheinen der Vergangenheit anzugehören: In trauter Dreisamkeit stehen Dif, Nystrøm und Rasted bis heute auf der Bühne. Einzig Claus Norreen bleibt der Wiedervereinigung fern.

Neuerlichen Ruhm erreichen Aqua und ihr Barbie Girl 2023, als Greta Gerwigs Popcorn-Kinofilm Barbie die Welt im Sturm erobert. Und wieder einmal gilt: „Life in plastic, it’s fantastic!“

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Pinke Stromgitarren für den Weltfrieden: Barbie And The Rockers

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Popkultur

Zeitsprung: Am 2.10.1995 macht „(What’s The Story) Morning Glory?“ aus Oasis Superstars.

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Foto: Cover

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 2.10.1995.

von Victoria Schaffrath und Christof Leim

Rund um die Veröffentlichung von Oasis’ zweitem Album (What’s The Story) Morning Glory? geht es bei den Britpop-Vorreitern hoch her: Kein verbales Handgemenge, keinen Rausch lässt die Band um die Gallagher-Brüder aus. Und trotzdem schaffen sie es, eine der erfolgreichsten britischen Platten hervorzubringen. Im heutigen Zeitsprung widmen wir uns der Entstehung dieses Klassikers.

Hier könnt ihr (What’s The Story) Morning Glory? hören

Kennt man das Ego der Gebrüder Gallagher, dann weiß man, dass es im Vorfeld zum zweiten Album bei Oasis nicht gerade rosig aussieht. Zwar beschert der Erstling Definitely Maybe erste Chartplatzierungen, der besonders von Noel G. angepeilte Legendenstatus lässt aber auf sich warten. Global verkauft sich das Werk zwar nicht übel, der Erfolg stellt sich zunächst jedoch vor allem auf nationaler Ebene ein. Aber die dortige Konkurrenz schläft nicht.

„Battle of Britpop“: Oasis vs. Blur

Die Kollegen von Blur bereiten den Gallaghers und ihren Kollegen einiges an Kopfzerbrechen. Im „Battle of Britpop“ und im direkten Vergleich der Songs Country House (Blur) und Roll With It (der zweiten Vorabsingle aus Morning Glory), die beide am 14. August 1995 veröffentlicht werden, müssen sich Oasis zunächst geschlagen geben; finden dafür aber wie üblich kreative Gründe. Seitens des Managements heißt es mal, dass es am günstigeren Preis der Blur-Nummer liege, oder gern auch, dass der Strichcode aus rätselhaften Gründen versagt hätte. 

Als Bandleader Noel dazu Stellung nehmen möchte, wählt er nicht die weisesten Worte: „Ich hoffe, Blur bekommen AIDS und sterben.“ Das muss er selbstverständlich zurücknehmen; 2011 stellt er klar: „Ich hätte ihnen besser eine üble Erkältung gewünscht.“ Aber das PR-Desaster lässt sich nicht mehr abwenden. Die Spannungen zwischen den Rivalen spiegeln sich zudem auch innerhalb der Band.

Besetzungswechsel & Drogeneskapaden

Schon während der ersten US-Tour zieht Liam Noel ein Tamburin über, Noel wiederum befindet sich auf direktem Weg in die Drogen-induzierte Psychose. Dass der Rest der Besetzung ungefähr so oft wechselt wie die Reiseroute, wundert also nicht. Zum Glück bleibt den Gallaghers aber dieses verdammte Talent.

Man ahnt: Es darf gerne noch kommerzieller sein. Zum Glück hat Songwriter Noel anderen Stücken etwas fettere Refrains und ein bisschen mehr Gefühl verpasst, von Produzent Owen Morris stammt außerdem erneut ein perfekter Neunziger-Sound. Gäste gibt es auch: So kann man den „Modfather“ Paul Weller beispielsweise am Sechssaiter und im Hintergrundgesang auf Champagne Supernova wahrnehmen. Innerhalb von 15 Tagen hatten Oasis die Platte im Kasten. Was die Arbeitsmoral angeht, kann man Kain und Abel 2.0 nichts nachsagen.

Geradewegs in die Pop-Stratosphäre

Als Oasis ihr Werk am 2. Oktober 1995 veröffentlichen, müssen sie noch eine kurze Schrecksekunde aushalten: Bei der Kritik kommt der Langspieler nämlich nicht wirklich an, man nennt ihn „banal“ und einen „Lückenfüller“. Zum Glück teilt die Öffentlichkeit diese Meinung nicht und macht (What’s The Story) Morning Glory? zum durchschlagenden Erfolg. Singles wie Wonderwall, Don’t Look Back In Anger und Champagne Supernova können auch heute noch wirklich alle mitsingen, die schon mal ein Radio benutzt haben. Im Vereinigten Königreich mausert sich das Album zum bestverkauften der Dekade und erhält unglaubliche 15 Platin-Auszeichnungen, während auch weltweit die Kassen klingeln. Wer waren noch gleich Blur?

Üblicherweise folgt zu diesem Zeitpunkt die Ehre eines MTV Unplugged, das Liam aber schwänzt und zu allem Überfluss auch noch sabotiert. Bei den MTV Video Music Awards 1996 kann man dann live beobachten, wie der singende Gallagher ordentlich abdreht: Rüde Gesten in Richtung seines Bruders, und feine Ohren meinen gar, die Supernova befinde sich nun „up your bum“. Es wundert also nicht, dass die Geschichte von Oasis 2009 mit einem Gerichtsverfahren endet.

Zeitsprung: Am 28.8.2009 steigt Noel Gallagher endgültig aus & Oasis lösen sich auf.

 

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Popkultur

Zeitsprung: Am 1.10.1985 wird Madonnas Filmdebüt gegen ihren Willen veröffentlicht.

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Madonna Ende der Siebziger in New York - Foto: Michael McDonnell/Archive Photos/Getty Images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 1.10.1985.

von Sina Buchwitz und Christof Leim

Viele Popstars wagen im Laufe ihrer Karriere einen Ausflug in die „benachbarte“ Film- und Fernsehwelt. Pop-Urgestein Madonna bildet da keine Ausnahme: Sie spielt zwischen 1985 und 2002 in 18 Spielfilmen mal größere, mal kleinere Rollen mit ebenso variierendem Erfolg. Ihr Debüt in A Certain Sacrifice von 1979 bringt ihr 100 Dollar – und dem Regisseur ein „Fuck You“. 

Hier könnt ihr das Album Like A Virgin anhören:

Mitte der Achtziger brennt sich Madonna für immer in die Netzhaut der Popkultur: In Brautkleid und Bustier singt die Meisterin der Provokation erst bei den MTV Awards Like A Virgin und schockt damit die konservativen USA, um wenig später im Musikvideo zu Material Girl im Marilyn Monroe-Look einmal mehr zu beweisen, dass Männer in ihrer Welt höchstens die zweite Geige spielen. Im Frühjahr 1985 geht Madonna mit dem Album Like A Virgin auf Tour und festigt ihren Status als neue Stil- und Musikikone. Die Platte verkauft sich weltweit über 14 Millionen Mal. Zur gleichen Zeit feiert sie ihr Debüt auf der Kinoleinwand mit Desperately Seeking Susan (hierzulande: Susan… verzweifelt gesucht).

Ein kleines Stück vom Glück

Nun möchte auch jemand anders ein Stück von Madonnas Ruhm abhaben und veröffentlicht am 1. Oktober 1985 Madonnas eigentliches Filmdebüt. Das hatte sie bereits 1979 gedreht, bis dato war es aber nie an die Öffentlichkeit gelangt. Und das unterscheidet sich deutlich vom Hochglanz-Hollywood-Streifen Desperately Seeking Susan: In der bizarren Low-Budget-Produktion A Certain Sacrifice spielt Madonna die Rolle der Bruna, einer New Yorkerin, die mit ihren drei „Liebessklaven“ auf der Lower East Side lebt. Als die Figur sich unerwartet in einen jungen Mann verliebt und mit ihrer Clique brechen will, wird sie vergewaltigt. Ein brutaler Ritualmord ist die Folge.

Mit nur 20.000 Dollar produziert Regisseur Stephen Jon Lewicki die 60-minütige Geschichte und zeigt sich vom Einsatz seiner Hauptdarstellerin begeistert. Die hatte sich mit einem dreiseitigen, handgeschriebenen Brief beworben, obwohl nicht mal eine Gage ausgeschrieben war. Letztlich erhält sie als einzige Schauspielerin 100 Dollar, um ihre Miete zahlen zu können.

„Fuck You“, Lewicki!

Sechs Jahre später ist die ursprüngliche Begeisterung für den Film verflogen: Neben einer Vergewaltigungsszene sind es vor allem die Oben-Ohne-Sequenzen, die Pop-Ikone Madonna Sorge bereiten. Über die geplante Veröffentlichung zeigt sie sich entsprechend erbost und versucht, diese zu stoppen. Bei einer privaten Vorführung in Lewickis Apartment reagiert sie schockiert auf das Ergebnis, brüllt „Fick dich!“ und stürmt aus der Wohnung. Im Anschluss verklagt sie Lewicki.

Das Filmposter zu „A Certain Sacrifice

Am 2. August 1985 verliert Madonna den Rechtsstreit jedoch, und der Streifen darf veröffentlicht werden. Nach einigen Filmvorführungen in New York wird A Certain Sacrifice auf Videokassette vertrieben. Die Reaktionen sind überwiegend positiv. So schreibt die New York Post: „Madonna ist sexy wie die Hölle.“ Erwartungsgemäß geistert er heute mit verschiedenen Coverartworks auch durch das Netz. Ihrer Karriere tut die Entblößung keinen Abbruch, im Gegenteil. Nur zwei Jahre später wird sie mit ihrer Who’s That Girl World Tour zur erfolgreichsten Popsängerin der Achtziger

Zeitsprung: Am 21.10.1992 veröffentlicht Madonna ihr Buch „Sex“ — samt Skandal.

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