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Popkultur

Allman Brothers Band: 5 Wahrheiten über die Southern Rocker

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Foto: GAB Archive/Redferns/Getty Images

Bei der Allman Brothers Band gibt es allerhand Geschichten zu erzählen. Wir haben mal fünf davon zusammengetragen. Mit von der Partie: Eric Clapton, ein Pillenglas, ein mordender Tourmanager und eine scheinbar verfluchte Straßenecke in Georgia.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Live At Fillmore East anhören:

1. Als Duane Allman zum ersten Mal Slide-Gitarre spielt, benutzt er dafür ein Pillenglas.

An seinem 18. Geburtstag erholt sich Duane Allman gerade von einer Verletzung, die er sich bei einem Sturz von einem Pferd zugezogen hat. Bruder Gregg möchte ihm zum Ehrentag eine Freude machen und hinterlässt ihm eine Taj-Mahal-Platte und eine Flasche Coricidin-Pillen auf seiner Veranda. „Etwa zwei Stunden später klingelte mein Telefon“, erzählt Gregg später. Duane hatte die Flasche geleert, das Etikett abgewaschen und sie zum Bottleneck umfunktioniert. „Er war ein Naturtalent“, erinnert sich Gregg in der Dokumentation Muscle Shoals. Irgendwann werden die Coricidin-Flaschen nicht mehr hergestellt, erfreuen sich unter Gitarist*innen allerdings großer Beliebtheit, weshalb Replica-Produkte hergestellt werden.


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2. Eric Clapton hätte Duane Allman gerne in seine Band geholt.

Den Song Layla kennen wir (hoffentlich) alle. Als Eric Clapton das Stück gerade aufnimmt, stattet Duane Allman ihm einen Besuch in Miami ab — und spielt nach stundenlangen Jams einige Spuren für die Nummer ein, unter anderem das Outro. Clapton nennt Allman später in seiner Biografie den „musikalischen Bruder, den ich nie hatte, aber immer haben wollte“ und hätte den jungen Gitarristen am liebsten in seine Band geholt. Doch der widmet sich lieber seiner eigenen Gruppe.

3. Als ein Clubbesitzer die Allman Brothers Band um 500 US-Dollar betrügen möchte, ersticht der Tourmanager der Gruppe ihn.

Als Tourmanager sollte man seinen Musiker*innen den Rücken freihalten, keine Frage. Twiggs Lyndon Jr. nimmt das im April 1970 allerdings deutlich zu ernst und ersticht den Clubbesitzer Angelo Aliotta, der der Allman Brothers Band nur 500 US-Dollar zahlen möchte, statt der vereinbarten 1000. Für die Tat landet Lyndon für 18 Monate im Gefängnis, zur Verhandlung kommt es erst im September 1971. Sein Anwalt setzt auf Unzurechnungsfähigkeit und behauptet, sein Mandant habe kurzzeitig den Verstand verloren, weil es Menschen verrückt mache, mit Rockbands auf Tour zu gehen. Die Strategie erweist sich als erfolgreich: Nach gerade einmal sechs Monaten in einer Psychiatrie kommt Lyndon wieder auf freien Fuß.

4. Mit Ramblin’ Man gelingt der Band nur ein einziger Top-Ten-Erfolg.

Bevor die Allman Brothers Band ihr viertes Album Brothers And Sisters (1973) auf die Öffentlichkeit loslassen, schicken die Southern Rocker eine Single voran, die als ihr größter Erfolg in die Geschichte eingeht. Ramblin’ Man stammt aus der Feder von Gitarrist Dickey Betts, der die Nummer auch singt. Die Inspiration liefert das gleichnamige Stück von Countrylegende Hank Williams. Nach ihrer Veröffentlichung im August 1973 erreicht die Single Platz zwei der Billboard-Charts — und markiert damit den einzigen Top-Ten-Hit der Allman Brothers Band.

5. Duane Allman und Bassist Berry Oakley sterben an beinahe derselben Straßenecke und liegen auf dem Friedhof direkt nebeneinander.

Duane Allman hegt nicht nur eine innige Leidenschaft zur Musik, sondern auch zu Motorrädern. So geht sein Erspartes zunächst für ein Zweirad drauf, während Bruder Gregg sich bereits eine Gitarre zulegt. Als auch Duane das Instrument für sich entdeckt, gibt es Streit und er verkauft seine Maschine wieder, um sich ebenfalls mit einer Klampfe ausstatten zu können. Die Leidenschaft für Geschwindigkeit bleibt ihm trotzdem erhalten. Diese wird ihm am 29. Oktober 1971 allerdings auch zum Verhängnis: Als er in Georgia einem überraschend ausscherenden LKW ausweichen möchte, kostet ihn das Manöver sein Leben. Er wird gerade einmal 24 Jahre alt. Etwa ein Jahr später verunglückt auch Bassist Berry Oakley mit dem Motorrad und zwar fast an der gleichen Stelle. Die Gräber der beiden Musiker befinden sich direkt nebeneinander.

Die letzte Ruhestätte von Duane Allman und Berry Oakley in Macon, Georgia

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