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Popkultur

10 Songs, die jeder Fan von Aretha Franklin kennen sollte

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Titelfoto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Die zehn besten Songs aus Aretha Franklins großartigem Gesamtwerk auszuwählen, ist ein schwieriges Unterfangen. Wir haben es trotzdem versucht und unsere Favoriten für euch zusammengestellt.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch einige der größten Hits von Aretha Franklin anhören:

1. Respect (1967)

R-E-S-P-E-C-T — selten wurden sieben Buchstaben mit so viel Nachdruck gesungen. Dabei hat Komponist Otis Redding beim Schreiben der Nummer gar nicht die Feminismus-Hymne im Sinn, zu der Aretha Franklin((LINK)) den Song später umdeutet. Eigentlich fordert der Sänger in seiner Version des Stücks nämlich ein wenig mehr Respekt für die Männerwelt. Das kann Franklin (zurecht) nicht auf sich sitzen lassen und dreht die Bedeutung durch ihre weltberühmte Interpretation um. Redding bedauert später den Song an Aretha „verloren“ zu haben — allerdings nur mit einem Augenzwinkern.

2. (You Make Me Feel Like) A Natural Woman (1967)

Mit der Soul-Ballade (You Make Me Feel Like) A Natural Woman landet Aretha Franklin 1967 bereits ihren vierten Top-Ten-Hit in den USA. (Das gelingt der Sängerin in jenem Jahr übrigens mit ausnahmslos jeder ihrer fünf Singles.) In England steigt das Stück aus einem traurigen Grund erst gut 50 Jahre später in die Charts ein und zwar eine Woche nach Franklins Tod. Bis heute zählt dieser Song zum wichtigen Standard-Werk des US-amerikanischen Stimmwunders.

3. Chain Of Fools (1967)

„Chain, chain, chain“: Diese dreifache Wiederholung von Aretha Franklin hat beinahe jeder Musikfan schon einmal gehört. Inhaltlich geht es in dem Song aus der Feder von Don Covay um eine Frau, die seit fünf Jahren mit ihrem Freund zusammen ist, dann aber merkt, dass sie nur ein Glied in seiner „Chain Of Fools“ ist, also eine der zahlreichen Frauen, die er betrügt. Ihre Freunde würden bereits darauf drängen, den untreuen Kerl zu verlassen, doch ihre Liebe sei zu stark und ihr Wille zu schwach. Doch eines Tages werde die Kette brechen …

4. I Say A Little Prayer (1968)

Mit I Say A Little Prayer stürmt 1967 zunächst die Sängerin Dionne Warwick die Hitparade der Vereinigten Staaten, bevor sich 1968 auch Aretha Franklin der Nummer annimmt. Beim Verfassen der Lyrics hat Texter Hal David den tobenden Vietnamkrieg im Hinterkopf und schreibt das Stück aus der Perspektive einer Frau, die für ihren eingezogenen Partner betet. So wie ihr dürfte es in der zweiten Hälfte der Sechziger zahlreichen Frauen gegangen sein, weshalb Franklin mit der Single ihren nächsten Top-Ten-Hit landet, genau wie ein Jahr zuvor Dionne Warwick.

5. Think (1968)

Wer den Film The Blues Brothers((LINK)) (1980) mit Dan Aykroyd und John Belushi((LINK)) gesehen hat, erinnert sich sicher auch an diesen Song. In dem Streifen interpretiert Aretha Franklin alias Mrs. Murphy das von ihr mitkomponierte Stück nämlich höchstpersönlich in ihrem Diner, als die Blues Brothers ihren Ehemann Matt Murphy zurück in die Band holen wollen. Ihr Auftritt hinterlässt jede Menge Eindruck — Matt geht allerdings trotzdem mit den beiden Sonnenbrillenträgern im Anzug mit.

6. You Send Me (1968)

Sam Cooke landet mit You Send Me schon Ende der Fünfziger einen Hit, doch als Aretha Franklin den Song Ende der Sechziger noch einmal neu interpretiert, hievt sie die Nummer auf ein stimmliches Level, dem Cooke nur neidisch hinterherschauen kann. Damit unterstreicht sie einmal mehr ihren Status als herausragende Sängerin des 20. Jahrhunderts.

7. Son Of A Preacher Man (1970)

Zugegeben, dieses Lied werden die meisten von uns in der 1968er Interpretation von Dusty Springfield kennen. Schon zu jener Zeit stellt das US-Magazin Cash Box fest, dass man Franklins Einfluss auf Springfield in der Nummer deutlich hören könne. Also nimmt sich die „First Lady Of Soul“ den Song zwei Jahre später auch nochmal vor und zeigt einmal mehr, dass sie vor keiner stimmlichen Herausforderung zurückzuschrecken braucht. Die instrumentale Interpretation gerät bei der Springfield-Version allerdings etwas artikulierter, weshalb Franklin mit ihrem Cover nicht an den Erfolg der britischen Sängerin anknüpfen kann.

8. Day Dreaming (1972)

„Day dreamin’ and I’m thinkin’ of you“, singt Aretha Franklin in diesem Song. Wer damit gemeint ist? Diese Frage stellen sich viele Menschen. Immer wieder kommen Gerüchte um den Temptations-Sänger Dennis Edwards auf. Und tatsächlich: Als Aretha Franklin 1999 in der Oprah Winfrey Show auftritt, bestätigt sie das Gerücht.

9. Sisters Are DoinIt For Themselves (mit Eurythmics) (1985)

Ihre größten Erfolge feiert Aretha Franklin in den Sechzigern, doch auch darüber hinaus bleibt die Sängerin aktiv. So arbeitet sie 1985 zum Beispiel mit dem erfolgreichen britischen Pop-Duo Eurythmics zusammen, das Franklin für ihre feministische Single Sisters Are Doin’ It For Themselves an Bord holt. Zwar wollten die zwei Musiker*innen das Stück eigentlich mit Tina Turner aufnehmen, die ebenfalls eine hervorragende Wahl gewesen wäre. Doch Franklin setzt dem Achtziger-Popsound mit ihrer klassischen Gospelstimme einen wunderschönen Kontrast entgegen, der Sisters Are Doin’ It For Themselves zu etwas ganz Besonderem macht.

10. I Knew You Were Waiting (For Me) (mit George Michael) (1987)

Auch für I Knew You Were Waiting (For Me) arbeitet Franklin mit einem anderen Künstler zusammen, diesmal mit George Michael. Mit dem Duett landen die zwei sowohl in den USA als auch in Großbritannien auf Platz eins der Charts. Das US-amerikanische Magazin Billboard nennt die das Stück „Franklins größte Hot-100-Single aller Zeiten“. Über ihren Kollegen Michael sagt Franklin nach dessen Tod: „Ich habe George zum ersten Mal mit Wham! gehört und mochte es. Sein Sound war sehr einzigartig und anders als alles andere.“ Als sie die Anfrage zur Zusammenarbeit erhalten habe, sei sie sofort bereit gewesen. Außerdem habe sie nach der Aufnahme sofort gewusst, dass es sich bei dem Song um einen Hit handele. „Auf musikalischer Ebene altert das Lied nicht“, erzählt sie im Interview mit Entertainment Weekly. Das gilt auch für das musikalische Vermächtnis von Franklin selbst. Ruhe in Frieden, Aretha!

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Aretha Franklin – Das Leben und die Musik der „First Lady of Soul”

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