Popkultur
„Give peace a chance“: Die stärksten Lieder gegen den Vietnamkrieg
Vor genau 50 Jahren wurde in Paris ein Friedensvertrag unterzeichnet, der das langsame Ende des Vietnamkriegs einläuten sollte. Diese zehn Songs werden auf ewig an das sinnlose Gemetzel im Indopazifik erinnern.
von Björn Springorum
Bis März 1973 waren fast alle US-amerikanischen Truppen aus Vietnam abgezogen. Dennoch dauerte es noch bis 1975, bis auch die letzten Amerikaner das versehrte Land verlassen und ein grausamer, sinnloser, bestialischer Krieg langsam zu Ende geht. Die zehn Jahre davor waren in den USA beherrscht von immer lauteren und massiveren Protesten und Kundgebungen gegen den Krieg – der Aufstieg der Gegenkultur und ihrer unsterblichen Songs. Diese Lieder werden uns für immer an den Vietnamkrieg denken lassen. Und uns in Zukunft hoffentlich bessere Entscheidungen treffen lassen.
1. Barry McGuire – Eve Of Destruction (1965)
„The Eastern world, it is explodin’ – Violence flarin’, bullets loadin’ – You’re old enough to kill but not for votin’“ singt Barry McGuire 1965 im aufgewühlten Eve Of Destruction. Er findet klare Worte, was ihm prompt einen Bann vieler Radiosender einbringt. Der Erfolg des Songs kann davon nicht aufgehalten werden: Im September 1965 ist Eve Of Destruction an der Spitze der US-Charts angekommen.
2. Phil Ochs – I Ain’t Marching Anymore (1965)
Auch der texanische Protestsänger Phil Ochs versteckt sich nicht hinter Metaphern: In I Ain’t Marching Anymore (1965) rechnet er mit der blutigen Geschichte der Vereinigten Staaten ab und singt mit ernster Stimme: „It’s always the old to lead us to the wars – Always the young to fall – Now look at all we’ve won with the saber and the gun – Tell me, is it worth it all?“ Das kriegt Bob Dylan auch nicht besser hin.
3. Tom Paxton – Lyndon Johnson Told The Nation (1965)
Eine politische Folk-Moritat reiht sich ebenfalls 1965 von Tom Paxton ins Antikriegsgeschehen ein: Zu melancholischen Klängen erinnert er daran, dass Präsident Lyndon B. Johnson stets beteuerte, nicht in den Krieg eingreifen zu wollen – im besten „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“-Style. „Lyndon Johnson told the nation – Have no fear of escalation – I am trying everyone to please – Though it isn’t really war – We’re sending fifty thousand more – To help save Vietnam from the Vietnamese“ singt er voller verzweifeltem Zynismus. Da muss man schon mal schlucken.
4. Joan Baez – Saigon Bride (1967)
1967 vertont Joan Baez ein Gedicht von Nina Duschek und macht mit fragiler Trauer auf die Sinnlosigkeit des Krieges aufmerksam: „How many dead men will it take – To build a dike that will not break? How many children must we kill – Before we make the waves stand still?“
5. Country Joe & The Fish – Feel Like I’m Fixin’ To Die (1967)
Einen ganz anderen Ansatz wählen Country Joe & the Fish in ihrem ikonischen Woodstock-Evergreen Feel Like I’m Fixin’ To Die. Beschwingte Hillbilly-Stimmung statt elegischer Wandergitarre, dazu ein aberwitziger, bizarrer, trotziger Text zum Mitträllern, der die Rekrutierungsmethoden der US-Armee aufs Korn nimmt: „And its 1, 2,3 what are we fighting for? Don’t ask me I don’t give a damn – The next stop is Vietnam – And it’s 5, 6, 7 open up the pearly gates – Well there ain’t no time to wonder why – WHOOPEE we’re all gonna die.“ Vielleicht der größte aller Anti-Vietnam-Songs.
6. Richie Havens – Handsome Johnny (1967)
Noch ein unvergessener Woodstock-Moment: Handsome Johnny von Richie Havens wird zu einem Meilenstein der Gegenkultur, zum Soundtrack eines Landes, das den Krieg immer weniger unterstützen kann.
7. Creedence Clearwater Revival – Fortunate Son (1969)
Fortunate Son ist nicht nur einer der besten Rock-Songs aller Zeiten. Sondern auch einer der wichtigsten: Geschrieben nach der Hochzeit von David Eisenhower und Julie Nixon handelt der Song von denen, die nicht in den Krieg müssen, weil sie mit einem Silberlöffel in der Hand geboren werden und dem Einzug durch Macht, Geld und Einfluss entgehen dürfen. Ein großer Moment.
8. John Lennon – Give Peace A Chance (1969)
Die überwältigende Anzahl der Protestsongs aus der Zeit des Vietnamkriegs kommt natürlich aus den USA. Mit Give Peace A Chance steuert aber auch John Lennon ein wichtiges Kapitel zum Antikriegskanon dieser Zeit bei. Aufgenommen in einem Take in Montreal, fünf Monate später von einer halben Million Kehlen bei einem Protestmarsch gesungen. Lennon hat auch als Engländer den richtigen Ton getroffen.
9. Edwin Starr – War (1970)
Edwin Starr bringt es 1970 mit Funk, Disco und Bläsern auf den Punk: „War, huh yeah – What is it good for? Absolutely nothing, oh hoh, oh.” Mehr muss man wirklich nicht dazu sagen. Außer vielleicht: ursprünglich wird der Song für The Temptations geschrieben, die ihn dann aber lieber doch nicht anfassen, um keine Fans zu verärgern. Glück für Edwin Starr: Die Nummer wird zu einer der erfolgreichsten des Jahres.
10. Jimmy Cliff – Vietnam (1969)
Auch die Reggae-Welt rechnet mit dem Krieg ab. 1969 veröffentlicht Jimmy Cliff das schlicht Vietnam betitelte Stück, nach Ansicht Bob Dylans „der beste Protestsong, der jemals geschrieben wurde“. Cliff erzählt in der ersten Strophe von einem Soldaten, der einen Brief nach Hause schickt – und in der zweiten von einem Telegramm, das den Tod des Soldaten übermittelt.
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Protest in zwei Minuten: Die erste The-Clash-Single „White Riot“

Popkultur
Review: „Das ist los“ von Herbert Grönemeyer ist genau das Album, das wir jetzt brauchen
Herbert Grönemeyer schenkt uns auf Das ist los sinnstiftende Lieder über die Liebe und den Zusammenhalt. Ob er die Gesellschaft damit kitten kann, ist fraglich. Doch alleine der Versuch verdient Hochachtung.
von Björn Springorum
Hier könnt ihr Das ist los hören:
Herbert Grönemeyer veröffentlicht keine Alben. Herbert Grönemeyer veröffentlicht Bestandsaufnahmen. Seines Lebens, aber auch von unser aller Leben. Immer wenn eine neue Platte von Deutschlands größtem und erfolgreichsten Künstler erscheint, so wirkt es, kommt sie genau zur rechten Zeit. Seine Lieder sind Salben für die Wunden, die wir uns seit seinem letzten Album zugezogen haben, zumeist stille und zurückhaltende Gebäude, in denen wir Schutz suchen können.
„Hoffnung ist gerade so schwer zu finden“ lautet dann auch der erste Satz des Albums. Er stammt natürlich aus der Lead-Single Deine Hand, mit der Grönemeyer schon vor einigen Monaten begeistern konnte. Eine einfühlsame Ode an Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt – wie viele seiner Songs sowohl im Mikrokosmos als auch im Makrokosmos zu sehen. Es geht um tatsächliche Partnerschaft, aber auch um den universellen Zusammenhalt. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir das als Gesellschaft dringend nötig haben.
Nur ein Gutmensch?
Fünf Jahre nach Tumult ist die Welt noch viel tumultartiger geworden. Da braucht es große Künstler, die mit Ruhe, Reflexion und Besonnenheit aufarbeiten, was da eigentlich mit uns und der Welt passiert ist in diesen irren letzten Jahren. Sicher kann man das abtun, verunglimpfen als onkelnde Ratschläge vom alten weißen Mann, als Motivationscoach mit nasaler Stimme. Damit macht man es sich aber zu einfach. Grönemeyer polarisiert, und das schon sehr lange. Die einen echauffieren sich darüber, dass er ja gar nicht singen (geschweige denn tanzen) kann, die anderen halten ihn für einen aufdringlichen Gutmenschen mit Moralkomplex und biederen Thesen. Gutmensch – wie so ein Wort überhaupt zu einer Beleidigung werden konnte, sagt ja auch sehr viel.
Manchmal spielt er seinen Kritiker*innen in die Karten auf diesem Album. Der Titelsong zum Beispiel erinnert eher an Bierzelt oder Schlagerfestival – trotz seines cleveren, defragmentierten Textes, der den Informations-Overkill der heutigen Zeit versinnbildlichen soll. Doch die großen Momente gehören eh den Balladen, das ist bei Grönemeyer schon lange so. Tau zum Beispiel, ein Lied, umrankt von Trauerflor. Der Rest ist mal flott und tanzbar, mal umgarnt von Vintage-Elekronik, mal elegisch mit Streichern.
Songs, die Mut zuflüstern
Um Tod, Verlust und Trauer geht es auch auf Das ist los. Aber nicht als Fixpunkt, sondern als Unausweichlichkeiten des Lebens. Überwiegend möchte Grönemeyer uns stärken, uns Mut zuflüstern, uns als Ganzes wieder zusammenbringen. Man darf sich fragen, wieso ihm das so wichtig ist, warum er denkt, dass ausgerechnet er als Messias zu uns singt. Man darf sich aber auch fragen, warum es sonst niemand tut. Das ist los zeigt uns, dass wir nicht aufgeben sollten, nicht verzagen sollten, nicht den Ist-Zustand beibehalten sollten. Stattdessen sollen wir „Raus in den Sturm“, wie es im dringlichen Genie heißt, rein ins Leben, in die Verantwortung.
Diejenigen, die ihn bisher schon als Gutmenschen abkanzelten, werden sich darauf stürzen und ihn in der Luft zerreißen. Dabei sind es gerade diejenigen, die hier mal genau hinhören sollten. Das ist los ist nicht das beste Grönemeyer-Album, wahrscheinlich nicht mal Top fünf. Es ist aber mal wieder mal genau das Album, was wir jetzt brauchen. Und allein dafür gebührt im Hochachtung.
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Popkultur
Zeitsprung: Am 24.3.1986 triumphieren Van Halen mit neuem Sänger und „5150“.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 24.3.1986.
von Christof Leim
Einen geborenen Frontmann wie David Lee Roth zu ersetzen, ist nicht einfach. Doch Van Halen machen aus der misslichen Lage Gold und Platin: Gleich das erste Album mit Sammy Hagar wird zum Nummer-Eins-Erfolg. Dabei eskalierte ein Streit im Studio so sehr, dass ein alter Kollege sogar die Bänder zerstören wollte. Dies ist die Geschichte von 5150. Und wir haben sogar einen unveröffentlichten Song ausgegraben.
Hier könnt ihr 5150 hören:
Nach dem sechsten Album 1984 geht es nicht mehr weiter: Van Halen haben sich mit David Lee Roth so zerstritten, dass sich der Sänger und überlebensgroße „Showman“ in Richtung Solokarriere verabschiedet. Einen Ersatz allerdings können Eddie Van Halen, sein Bruder Alex und Michael Anthony partout nicht finden. Die Sängerin Patty Smyth von der Band Scandal (nicht zu verwechseln mit der Punkikone Patti Smith) lehnt ab, mit der späteren Mr. Big-Stimme Eric Martin und dem australischen Musiker Jimmy Barnes kommen die Kalifornier ebensowenig zusammen. Irgendwann beginnt das Label, Druck zu machen, und fordert sogar eine Namensänderung, was Alex und Eddie Anfang 1986 in aller Form ablehnen. David Lee Roth feiert währenddessen Erfolge mit seiner Cover-EP Crazy From The Heat (1985). Keine schönen Zeiten im Van Halen-Lager also.
Tipp aus der Werkstatt
Doch dann hilft der Zufall: Als Eddie seinen Luxusschlitten – je nach Quelle ein Ferrari oder ein Lamborghini, aber wir wollen da nicht kleinlich sein – reparieren lässt, empfiehlt ihm der Automechaniker den ehemaligen Montrose-Sänger Sammy Hager, der sich mittlerweile mit Hits wie I Can’t Drive 55 und One Way To Rock als Solokünstler etabliert hat. Die Idee ist gut: Als Eddie und Sammy sich treffen, stimmt die Chemie sofort. Hagar verfügt klar über die bessere, vielseitigere Stimme im Vergleich zu „Diamond Dave“ und spielt hervorragend Gitarre, was neue Möglichkeiten für die Liveshow eröffnet. Schlagzeuger Alex Van Halen vergleicht das allgemeine Bandgefühl nach Hagars Eintritt damit, einen Porsche zu fahren nach jahrelanger Schleicherei in einem Volkswagen. Gitarrengott Eddie schlägt in die gleiche Kerbe: „Ich habe noch nie so eine Inspiration erlebt wie an diesem ersten Tag. Wir haben losgespielt, Sammy hat gesungen – und es hat einfach geklickt. Magisch.“
Im November 1985 startet das Quartett die Arbeit an einem neuen Album, im Februar 1986 ist das Ding im Kasten, nur einen Monat vor der Veröffentlichung. Weil Roth den Van-Halen-Stammproduzenten Ted Templeman bei seinem Abgang mitgenommen hatte, übernimmt der langjährige Toningenieur Donn Landee den Job. Doch Sammy fühlt sich damit unwohl: Er wünscht sich eine „richtige“ Besetzung für den Produktionsjob und vor allem eine neutrale Stimme, kein angestammtes Mitglied des inneren Zirkels. Also wird der platindekorierte Foreigner-Gitarrist Mick Jones angeheuert, um das Steuer zu übernehmen.
Eine harte Drohung
Das geht Landee so dermaßen gegen den Strich, dass er sich – kein Witz – im Studio einschließt und damit droht, die bereits gemachten Aufnahmen zu zerstören. Plötzlich fühlt sich die Atmosphäre sehr, sehr angespannt an, doch kurz vor der Explosion kann die Zündschnur gekappt werden. Landee rückt die Bänder raus, alle Unklarheiten werden beseitigt, und tatsächlich verläuft der Rest der Aufnahmen zur Zufriedenheit aller. Das fertige Album mit neun Songs (ja, damals brauchte man nicht 15 Nummern und ein halbes Dutzend Bonustracks) taufen Van Halen auf den Namen 5150, ausgesprochen „fifty one fifty“. So heißt auch Eddies Studio, benannt nachdem dem kalifornischen Polizeicode für eine geistig gestörte Person.
Das Material klingt runder und musikalischer als die Songs mit „Diamond Dave“, auch mehr nach Mainstream und weniger gewagt, aber – und hier liegt der springende Punkt – ohne jeden Zweifel zu 100 Prozent nach Van Halen. Es finden sich ein paar mehr Love-Songs und Balladen als früher, dazu ein paar ganz dicke Ohrwürmer, allen voran natürlich Why Can’t This Be Love.
Ohrwurm und erste Single von 5150: Why Can’t This Be Love
Start-Ziel-Sieg
5150 marschiert nach der Veröffentlichung am 24. März 1986 ohne Umschweife auf Platz eins der US-Charts, was Van Halen bisher noch nie hinbekommen hatten. (1984 schaffte es bis auf Platz zwei.) Satte fünf Singles werden ausgekoppelt – von insgesamt neun Songs. Das ist schon nicht so richtig schlecht. Die Tracks kennen wir alle: Why Can’t This Be Love, Dreams, Love Walks In, Best Of Both Worlds und Summer Nights . Der Rolling Stone kommentiert damals: „Die Welt gehört Van Halen, ob mit oder ohne David Lee Roth. 5150 gleicht einem bombastischen Feuerwerk einer Band auf dem Höhepunkt ihrer Fähigkeiten.“
Vier der fünf (!) Singleauskopplungen von 5150
Die nächsten zehn Jahre laufen bestens für Van Halen: Jedes (!) der folgenden Alben wird ebenfalls eine Nummer eins in den USA: OU812 (1988), For Unlawful Carnal Knowledge (1991) und Balance (1995). (Die ausführliche Geschichte der letzten Van Halen-Platte mit Sammy, findet ihr hier.)
Bonustrack!
Für die Van Halen-Freaks und Komplettisten haben wir noch ein Schätzchen: Ursprünglich sollte als fünfter Titel auf der zweiten Seite noch der Song I Want Some Action erscheinen, doch der wird nicht veröffentlicht, zumindest nicht offiziell. Zum 30. Geburtstag der Platte stellen Van Halen den Track dann ins Netz. Und hier ist er:
Vorher führte I Want Some Action ein lustiges Schattendasein: Eddie benutzt Teile der Komposition für das bluesige Instrumental Stompin’ 8H, das er 1987 bei Saturday Night Live spielt. Außerdem überlässt er die Nummer seinem Kumpel Steve Lukather, der sie 1989 auf seinem ersten Soloalbum Lukather unter dem Titel Twist The Knife verbrät, nachzuhören hier. Doch das Hauptriff gefällt Eddie so gut, dass er es selbst 1998 nochmal für den Song Dirty Water Dog auf dem Rohrkrepierer-Album Van Halen III (mit Extreme-Sänger Gary Cherone) wiederbelebt.
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Zeitsprung: Am 14.7.1984 steht Eddie Van Halen mit Michael Jackson auf der Bühne.
Popkultur
10 Songs von Chaka Khan, die man kennen sollte
„Ain’t nobody / Loves me better / Makes me happy / Makes me feel this way“ — Diese Textzeilen hat wohl jeder schon einmal gehört, zumindest im Radio. Sie stammen aus dem Stück Ain’t Nobody von Chaka Kahn, einem unserer zehn Lieblingssongs der „Queen Of Funk“. Die anderen neun verraten wir euch jetzt!
von Timon Menge
Hier könnt ihr euch einige der besten Songs von Chaka Khan anhören:
70 Millionen verkaufte Alben, 10 Grammys und gleich mehrere Hits für die Ewigkeit: In ihren 50 Karrierejahren hat Chaka Khan ganz schön was auf die Beine gestellt, ob mit ihrer Band Rufus oder als Solokünstlerin. Zur Welt kam sie am 23. März 1953 in Chicago. Ihr bürgerlicher Name: Yvette Marie Stevens. Widmen wir uns dem Werk einer Ausnahmesängerin, die Funk, Soul und R&B prägte und mit inzwischen 70 Jahren immer noch im Geschäft ist. Diese zehn Songs von Chaka Khan solltet ihr auf jeden Fall kennen!
1. I’m EveryWoman
Mit I’m Every Woman meldete sich Chaka Khan im September 1978 zum Dienst, denn es handelt sich bei dem Stück um die erste Single von ihrem Debütalbum Chaka (1978). Funfact: In den Neunzigern diente der Song als Titelmusik der bekannten Nachmittags-Talkshow Britt in Sat.1 — allerdings in einer Cover-Version von Whitney Houston.
2. What Cha’ Gonna Do For Me
Den Titeltrack ihres dritten Albums veröffentlichte Chaka Khan im Februar 1981 als Single und landete damit nach I’m Every Woman zum zweiten Mal in den US-amerikanischen Top 100. Die musikalischen Ursprünge des späteren Neunziger-R&B springen einen hier förmlich an.
3. We Can Work It Out
Falls ihr euch schon immer gefragt habt, wie die Beatles im Funk-Gewand klingen würden, liefert Chaka Khan mit ihrer Version des Lennon-McCartney-Songs We Can Work It Out die Antwort auf diese Frage. Tatsächlich klingt die Nummer als sei sie nie anders gedacht gewesen. Cool!
4. Fate
Auch das Stück Fate ist auf Chaka Khans drittem Album What Cha’ Gonna Do For Me zu finden. Khan zeigt sich darin von ihrer Disco-lastigen Seite, genau wie sie es bereits in den Siebzigern getan hatte. Als Single wurde Fate nie veröffentlicht, ist aber trotzdem auf vielen Genre-Samplern zu finden.
5. Ain’t Nobody
Ain’t Nobody nahm Chaka Khan mit ihrer Band Rufus auf. Komponiert hat die Nummer Rufus-Keyboarder David „Hawk“ Wolinski, der dafür zwar einen Synthesizer-Loop verwendete, den Song aber später von Rufus-Drumer John „JR“ Robinson eintrommeln ließ. Bis heute gilt Ain’t Nobody als Chaka Khans größter Hit.
6. I Feel For You
Während Ain’t Nobody heute als Chaka Khans größter Hit gilt, feierte sie mit I Feel For You ihre größten Chart-Erfolge. In gleich sieben Ländern knackte sie mit der Single die Top 5. Das gelang Khan vorher und nachher nie wieder. Außerdem handelt es sich bei I Feel For You um ihren einzigen Song, dem eine Goldveredelung zuteil wurde.
7. This Is My Night
Nach dem Titeltrack handelt es sich bei This Is My Night um die zweite Single-Auskopplung aus dem sechsten Chaka-Khan-Album I Feel For You. In der zwölften Staffel der Serie RuPaul’s Drag Race wurde das Stück zum Gegenstand eines sogenannten „Lip Sync Battles“ zwischen zwei Teilnehmer*innen. Show-Host RuPaul gab dabei den Juror.
8. Through The Fire
Mit der Ballade Through The Fire legte Chaka Khan 1985 noch eine weitere Single von ihrem sechsten Studioalbum I Feel For You (1984) vor. Auch hier ein Funfact: Mit einem Sample aus Through The Fire gelang Rapper Kanye West 2004 der große Durchbruch. Der Name seines Songs: Through The Wire.
9. Love Of A Lifetime (1986)
As 80s as it gets — So oder so ähnlich könnte man die Chaka-Khan-Single Love Of A Lifetime beschreiben. Vor allem das Musikvideo entführt euch geradewegs in die bunteste aller Dekaden, was nicht zuletzt daran liegt, dass der Clip in einem Freizeitpark auf Long Island aufgenommen wurde.
10. Like Sugar (2018)
Like Sugar erschien 26 Jahre nach Love Of A Lifetime, doch von ihrer Qualität hat Chaka Khan nichts eingebüßt. Im Gegenteil: Der Song strahlt nicht nur jede Menge Lebensfreude aus, sondern stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass es Sounds gibt, die einfach nicht altern. Auch hier solltet ihr euch das Musikvideo nicht entgehen lassen!
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