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Popkultur

Dios „Holy Diver“ wird 40: „Es war Magie“

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Ronnie James Dio HEADER
Foto: Chris Walter/Getty Images

Mit Holy Diver veröffentlichte Ronnie James Dio am 25. Mai 1983 nicht nur sein erstes Soloalbum — sondern einen Meilenstein des Heavy Metal.

 von Markus Brandstetter

Hier könnt ihr euch Holy Diver anhören:

Wir schreiben das Jahr 1983. Ronnie James Dio war gerade bei Black Sabbath ausgestiegen, wo drei Jahre lang den Gesangsposten von Gründungsmitglied Ozzy Osbourne übernommen hatte — und startete seine Solokarriere. Endlich, denn Dio war durch seine fantastische Arbeit in mehreren Bands — Rainbow, Sabbath, in den 1960ern Elf, als grandioser Sänger bekannt und eine Solokarriere war eigentlich überfällig. Den damaligen Sabbath-Drummer Vinnie Appice nahm er sich gleich mit in sein neues Leben als Solokünstler. Das Line-up komplettierten der Bassist Jimmy Bain von Rainbow sowie ein junger Gitarrist namens Vivian Campbell, der später zu Def Leppard stoßen sollte. Gemeinsam ging man in die legendären Sound City Studios im kalifornischen Van Nuys.

Songs waren für Black Sabbath geplant

Den Titelsong (genau wie Don’t Talk To Strangers) hatte Dio während seiner Zeit bei Black Sabbath geschrieben — und eigentlich für die Band geplant, erzählte Dios Witwe Wendy Dio gegenüber Loudwire.  „Als er Sabbath verließ, hatten wir einen Solovertrag für ihn, und er nahm diese Songs auf, stellte die Band zusammen, schrieb weitere Songs, und es kam heraus. Alle waren begeistert von der Resonanz, die wir bekamen, und davon, wie großartig das Album war und wie es die Zeit überdauert hat“, erinnert sie sich.

Ronnie James Dio hatte eine Vision — und bei der kannte er keinerlei Kompromisse. „Ronnie hat immer das getan, was er tun wollte. Dio eilte der Ruf eines Kontrollfreaks voraus — zumindest bezeichnete ihn der Black-Sabbath-Gitarrist Tony Iommi als solchen. Dio pokerte hoch: „Er hat nie darauf gehört, was die Plattenfirma oder jemand anderes wollte. Er hat sich bei der Produktion des Albums immer an seine Vorgaben gehalten. Er hoffte, es würde erfolgreich werden. Keiner von uns wusste, wie erfolgreich es werden würde.“ Der Enthusiasmus war groß, Ronnie sei „ganz entfesselt gewesen“ und habe zum ersten Mal in seinem Leben tun können, was er wollte.

Vinnie Appice: „Eine wirklich gute Zeit“

„Als wir das Album gemacht haben, sind wir abends gegen 19 Uhr in die Sound City Studios gegangen, um zu proben, und haben eine Menge Gras geraucht“, erinnerte sich Vinnie Appcie in einem Interview mit VWMusic.  Es war jeden Abend eine kleine Party, und es war eine wirklich gute Zeit. Wir haben uns jeden Abend darauf gefreut, dorthin zu gehen, und diese gute Energie spiegelte sich auch im Songwriting und in der Zusammenstellung guter Songs wider“, so der Drummer.

Appice schwärmt von den Aufnahmen: „Es war einfach eine großartige Zeit, in der alle so viel Spaß hatten, und wie Ronnie sagen würde: ‚Es war Magie‘. Diese Magie, mit der wir hineingegangen sind, hat ein tolles Album ergeben. Und als wir dann im Studio mit dem Abmischen begannen, drehte sich mein Schlagzeuger zu mir und sagte: ‚Heilige Scheiße. Das wird Platin werden‘, und ich sagte: ‚Ja, klar.‘ Ehrlich gesagt, hatten wir keine Ahnung. Wir dachten einfach, wir würden eine gute Platte machen — und dann kam sie heraus und war einfach unglaublich. Es hat uns wirklich verblüfft, wie es in der Rockgeschichte so wichtig wurde. Selbst heute noch ist dieses Album so etwas wie der Grundstein des Rock.“


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Klassiker der Rockmusik

Die Rechnung ging voll auf: Holy Diver war ein Volltreffer und das Quartett ein tolles Songwriting-Team. Da wäre der Opener Stand Up And Shout, ein Kracher, den Dio gemeinsam mit Bain geschrieben hatte.„You’ve got desire / So let it out / You’ve got the power / Stand up and shout, shout“ singt Dio. Die Refrains sind eingängig, Dios Vocals phänomenal und auch die Gitarrenarbeit hervorragend. Weiter geht es mit Holy Diver, das Dio im Alleingang verfasste. Mit Don’t Talk To Strangers gibt es auch eine Ballade.  Insgesamt enthält Holy Diver neun Songs, den Abschluss macht das schleppend-hymnische Shame On The Night.

Mit Holy Diver legte Dio einen großartigen Start seiner Solokarriere hin — und schuf einen Klassiker des Heavy Metals.

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