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Popkultur

Ein Hit, der auf einem Irrtum basiert: „Downtown“ von Petula Clark

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Petula Clark
Foto:: David Redfern/Getty Images

“Things will be great when you’re dooooowntooown!” Mit diesem Versprechen faszinierte die britische Sängerin Petula Clark Mitte der Sechziger eine ganze Generation. Doch der Song basiert auf einem Irrtum. Als ihm die Melodie zu dem Stück einfiel, hielt sich Songschreiber Tony Hatch nämlich gar nicht in Downtown auf.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch einige der größten Hits von Petula Clark anhören:

Ihre ersten Radioauftritte hat Petula Clark als Kinderstar während des Zweiten Weltkriegs. Mehr als sieben Dekaden bleibt sie anschließend erfolgreich. Das liegt zum einen an frühen Hits wie The Little Shoemaker und Sailor; zum anderen gelingt ihr ab 1964 mit Nummern wie I Know A Place und This Is My Song der große Durchbruch in den USA. Mehr als 68 Millionen Platten verkauft sie, spielt in Musicalfilmen mit und erhält sogar den Titel “First Lady Of The British Invasion”. Doch einer ihrer Songs überstrahlt alle anderen und kann selbst heute noch von den allermeisten mitgesungen werden: Downtown.

Downtown: Der Hit basiert auf einem Irrtum

Komponiert hat das Stück der britische Songwriter und Produzent Tony Hatch. Der besucht 1964 zum ersten Mal die Stadt aller Städte New York City – eigentlich, um dort neue Songs für seine Schützlinge zu finden, darunter auch Petula Clark. Doch dann kommt er plötzlich selbst auf eine Idee. “Ich habe in einem Hotel am Central Park übernachtet”, erzählt der Musikmacher in einem Interview mit Retrosellers.com. “Ich bin runter zum Broadway und zum Times Square gelaufen und dachte naiverweise, dass ich in Downtown bin. [Eigentlich befindet er sich in Midtown Manhattan. Downtown ist der Finanzdistrikt des Stadtteils. – Anm. d. Aut.] Die Atmosphäre dort war großartig und der Song fiel mir sehr sehr schnell ein.” Ein Irrtum, also. Ist aber nicht schlimm, denn schließlich entsteht dabei ein Hit.

Auf die Melodie kommt Hatch noch während seines Spaziergangs, wie er berichtet. Der Ort des Geschehens: die Ecke an der 48th Street mit Blick auf den Times Square, als er gerade darauf wartet, dass die Ampel grün wird. “Die Melodie ist mir eingefallen, als ich die Neonreklamen gesehen habe”, erzählt er im Interview mit dem Wall Street Journal. Als er sich wenig später mit Petula Clark trifft, bietet er ihr zunächst drei bis vier andere Songs an, die er in New York von verschiedenen Musikverlegern erworben hat. Doch Clark zeigt sich zurückhaltend. „Sie war nicht sehr beeindruckt“, berichtet Hatch. „Sie fragte mich, ob ich gerade selbst an irgendwas arbeite.“ Und das tat Hatch, wie wir wissen.

Auf den letzten Drücker zum Mega-Hit

Fertig ist Downtown zu jener Zeit noch nicht. Zwar steht die Melodie und auch ein bis zwei Textzeilen hat Hatch bereits komponiert, doch noch in Clarks Wohnung arbeitet er das Stück aus, um es ihr präsentieren zu können. Als er mit dem Wort „Downtown“ herumexperimentiert, steht Clark in der Küche und kocht Tee, doch sie hört Hatchs Versuche und eilt herbei. „Diesen Song möchte ich aufnehmen“, sagt sie. „Mach ihn fertig. Schreib einen guten Text dafür. Schreib ein großartiges Arrangement und wir werden zumindest einen Song haben, auf den wir stolz sein können, auch wenn er kein großer Hit wird.“ Zu einem riesigen Erfolg wird Downtown dann allerdings doch.

Petula Clark

Die Aufnahme des Stücks geht am 16. Oktober 1964 über die Bühne. Noch im Studio schreibt Hatch den Text fertig, was ihm gar nicht mal leicht fällt. „Ich musste eine Verbindung zu den jungen Plattenkäufern hinbekommen“, gibt er im Wall Street Journal zu Protokoll. „Petulas ältere Fans durfte ich aber auch nicht verschrecken. Im Grunde musste ich ein riesiges Orchester wie eine Rockband klingen lassen.“ Gerade noch rechtzeitig stellt er den Song fertig. Einen Monat später erscheint Downtown als Single. Der Spagat scheint Hatch und Clark gelungen zu sein, denn Downtown landet in den USA und Deutschland auf Platz eins der Charts; in Großbritannien reicht es immerhin für Platz zwei.

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