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Popkultur

Alle EM-Songs in der Übersicht: Der Soundtrack zum Fußballfest

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EM-Publikum
Foto: Getty Images

Zu den ganz großen Fußballturnieren gehört immer auch die richtige musikalische Untermalung. Seit 1992 gibt es zu jeder Europameisterschaft einen Song. Wir haben sie für euch zusammengesucht! Außerdem mussten wir auch ein Lied in die Liste aufnehmen, das offiziell nicht dazu gehört …

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch alle bisherigen EM-Songs anhören:

1. Towe Jaarnek & Peter Jöback – More Than A Game (Schweden 1992)

Der Startschuss für die musikalische Untermalung der Fußball-Europameisterschaft fällt 1992 mit diesem Song aus den Federn von Peter Jöback und Lasse Holm. Für die Single-Veröffentlichung nimmt Jöback die Nummer mit Sängerin Towe Jaarnek als Duett auf, inhaltlich geht es unter anderem darum, wie es ist, Teil einer Fußballmannschaft zu sein. Besonders große Erfolge gelingen mit der Soundtrack-Premiere noch nicht: In der schwedischen Heimat reicht es lediglich zu Platz 30.

2. Simply Red – We’re In This Together (England 1996)

Als Simply Red am 9. Oktober 1995 ihr fünftes Studioalbum Life veröffentlichen, wissen sie vermutlich noch nicht, dass ein Song auf der Platte im Folgejahr besonders viel Aufmerksamkeit bekommen wird. Das letzte Stück We’re In This Together wird nämlich als Titelsong der Fußball-Europameisterschaft in England ausgewählt, die unter dem Motto „Football Comes Home“ stattfindet. Den ganz großen Hit landen aber andere …

3. The Lightning Seeds – Three Lions (England 1996 – inoffiziell)

Three Lions war 1996 zwar nicht der offizielle Song zur Europameisterschaft in England, hat We’re In This Together aber um ein Vielfaches übertroffen, was den Erfolg der Single betrifft. So erreicht die Nummer mit dem Text von den beiden Comedians David Baddiel und Frank Skinner 1996 europaweit hohe Chartpositionen, in der britischen Heimat gelingt sogar Platz eins. Inhaltlich geht es in dem Song nicht etwa um die großen Erfolge der Gegenwart, sondern vielmehr darum, dass die englische Bevölkerung seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im Jahr 1966 (der wegen des Wembley-Tors eigentlich keiner war), Turnier für Turnier auf den Titel hofft, aber jedes Mal enttäuscht wird. Das gilt auch für 1996, als ausgerechnet Erzfeind Deutschland den Titel gewinnt. Dennoch: Three Lions ist seitdem quasi die Hymne des britischen Fußballs. (You’ll Never Walk Alone natürlich auch.)

4. E-Type – Campione 2000 (Niederlande & Belgien 2000)

Hartgesottene Rocker*innen werden sich bei Campione 2000 von E-Type vermutlich eher die Ohren zuhalten. Aber welches Genre könnte besser zur Europameisterschaft passen als Eurodance? Das sehen die Fußballfans wohl genauso, denn der Song gehört immer noch zum Standard-Fußballrepertoire. Der Refrain der Single basiert übrigens auf dem berühmten niederländischen Lied Oranje Boven.

5. Nelly Furtado – Força (Portugal 2004)

Für die EM 2004 in Portugal übernimmt die kanadische Sängerin Nelly Furtado das musikalische Ruder. Aufgewachsen bei Eltern, die von den Azoren stammen, hat Furtado einen ganz besonderen Draht zu Portugal, was sie auch in einem Statement zum EM-Song bestätigt: „Als ich in Portugal auf Tour war, haben sich die Leute oft mit ‚Força‘ von mir verabschiedet, einem portugiesischen Slang-Wort. Übersetzt bedeutet das sowas wie ‚Weiter geht’s‘ oder ‚Gib Gas‘. Der Begriff wird auch mit Sport assoziiert, besonders mit Fußball. Ich habe das Ganze dann um die weibliche Sichtweise des Gefühls erweitert, das man hat, wenn man seiner Lieblingsmannschaft zuschaut. Wenn man das mit der eigenen Nationalität verbindet, wird es ziemlich intensiv. Es ist also ein fröhlicher Song, ein Ausbruch von Energie.“

6. Enrique Iglesias – Can You Hear Me (Österreich & Schweiz 2008)

Enrique Iglesias kommt zwar gebürtig aus Spanien, feiert aber auch in Übersee große Erfolge als Popstar. Genau diesen Umstand nennt Philippe Margraff, der Commercial Director der EM 2008, als einen der Gründe, warum sich Iglesias besonders als offizieller Sänger des Turniers eignet: „Er ist ein internationaler Star, leidenschaftlicher Fußball-Fan und hat europäische Wurzeln.“

7. Oceana – Endless Summer (Polen & Ukraine 2012)

2012 steuert Oceana Mahlmann aus Deutschland den offiziellen Soundtrack zur EM in Polen und der Ukraine bei. Ihr Song Endless Summer basiert zum Teil auf Mr. Saxobeat von Alexandra Stan sowie auf Blaue Moschee von Die Vögel. In einem Interview mit der Welt gab Oceana zu Protokoll, dass es ihr beim Auswahlprozess in die Karten gespielt habe, dass man sie in Osteuropa bereits kenne: „Natürlich gehört zu allem auch immer eine Portion Glück. Die Konkurrenz war natürlich groß. Ich hatte viele Auftritte vor diesen ganzen wichtigen UEFA-Menschen und Fußball-Leuten. Ich denke aber auch, dass mir sehr zugute kam, dass ich in Polen und in der Ukraine bereits sehr bekannt bin.“ Tatsächlich gelingen ihr vor allem in Osteuropa die großen Erfolge, wie zum Beispiel der erste Platz der Single-Charts in Polen und der Tschechischen Republik.

8. David Guetta & Zara Larsson – This One’s For You (Frankreich 2016)

Wo die bisherigen EM-Songs oft nur inhaltlich von Zusammenhalt und Einigkeit sprachen, setzen David Guetta und Zara Larsson diese Prinzipien für ihre Nummer im ganz großen Stil um — und veröffentlichen im Vorfeld der Produktion von This One’s For You eine App, mit der alles und jede*r seinen*ihren Teil zum Song beisteuern kann. Das Ergebnis: Mehr als eine Millionen Fans sind am Start und machen This One’s For You zu einem echten Gemeinschaftswerk.

9. Martin Garrix & Bono / The Edge – We Are The People (Europa 2020 bzw. 2021)

Was die EM 2020 betrifft, ist wahrlich nicht alles glatt gelaufen, denn wegen der Covid-19-Pandemie findet das Turnier mit einem ganzen Jahr Verspätung statt. Musikalische Untermalung gibt es von dem niederländischen DJ Martin Garrix sowie Bono und The Edge von U2. Ganze zwölf Monate wurde der Song We Are The People zurückgehalten. Die Idee für die Kooperation hatte laut Rolling Stone DJ Garrix, der während der Vorproduktion feststellte, dass sich einige der Gitarrenparts verdächtig nach U2 anhören. Sein Manager schlug ihm vor, die Band einfach mal zu kontaktieren. Nur sechs Stunden später hatte Garrix Bono höchstpersönlich am Telefon. So kann’s gehen.

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