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Popkultur

10 Songs, die jeder Fan von Gary Moore kennen sollte

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Foto: Pete Cronin/Getty Images

Classic Rock, Achtziger-Rock, Bluesrock: Gary Moore hat das Spiel „Gitarrenmusik“ durchgespielt. Wir haben einen Blick auf sein Schaffen geworfen und die besten Songs aus seiner Karriere zusammengestellt. In der Auflistung kommt neben Moore noch ein weiterer Musiker recht häufig vor: Thin-Lizzy-Frontmann Phil Lynott.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch einige der größten Hits von Gary Moore anhören:

1. Night Of The Warm Witch (mit Skid Row) (1971)

Dublin, 1968: Gary Moore aus Nordirland ist noch keine 20 Jahre alt und gerade in der irischen Hauptstadt angekommen. Seine ersten musikalische Gehversuche hat er bereits hinter sich, zum Beispiel mit Gitarrenlegende Rory Gallagher. Nun möchte Moore abseits der Heimat durchstarten und heuert bei einer Dubliner Gruppe namens Skid Row an. Der Frontmann der Band: Phil Lynott, der wenig später als Sänger von Thin Lizzy Rockgeschichte schreiben soll. Lynott bleibt Skid Row nicht lange erhalten, doch Moore veröffentlicht zwei Alben mit der Band: Skid (1970) und 34 Hours (1971). Stellvertretend für diese Zeit steht der Song Night Of The Warm von 34 Hours. Mitte der Achtziger legt in den USA eine ganz andere Band los und kauft Moore den Namen Skid Row für 35.000 US-Dollar ab.

2. Parisienne Walkways (1978)

Im Verlauf ihrer Karrieren arbeiten Gary Moore und Phil Lynott immer wieder zusammen. Auch den Song Parisienne Walkways von Moores Solodebüt Back On The Streets komponieren und interpretieren die beiden Musiker gemeinsam und landen damit einen Top-Ten-Hit in den britischen Charts. (Am Schlagzeug sitzt übrigens Thin-Lizzy-Trommler Brian Downey.) Mit der Stadt der Liebe beschäftigt sich Lynott in der Nummer allerdings nur augenscheinlich. Stattdessen dürfte es in der Textzeile „I remember Paris in ‘49“ um seinen Vater Cecil Parris gehen, der noch vor Lynotts Geburt im Jahr 1949 aus dessen Leben verschwindet. Wie kaum ein anderer Song zeigt Parisienne Walkways die Kongenialität von Moore und Lynott. Doch da kommt noch mehr …

3. Sarah (mit Thin Lizzy) (1979)

Nur ein Jahr nach Parisienne Walkways erscheint das legendäre Thin-Lizzy-Album Black Rose: A Rock Legend. Es handelt sich dabei um die einzige Platte der irischen Gruppe, an der Gary Moore von vorne bis hinten mitarbeitet. Dabei entstehen nicht nur straighte Rocker wie Toughest Street In Town und das Mini-Epos Róisín Dubh (Black Rose): A Rock Legend, sondern auch die dreieinhalbminütige Ballade Sarah für Lynotts damals neugeborene Tochter. (Mit dem gleichnamigen Song vom zweiten Thin-Lizzy-Album Shades Of A Blues Orphonage hat das Stück nichts zu tun, denn in Sarah von 1972 geht es um Lynotts Großmutter.)

4. Empty Rooms (1983)

In Empty Rooms singt sich Gary Moore eine dicke Portion Herzschmerz von der Seele und schafft damit eine Achtziger-Ballade wie aus dem Lehrbuch. Schützenhilfe bekommt er von UFO-Keyboarder Neil Carter, der Moore auf dessen Album Victims Of The Future ordentlich unter die Arme greift. 1985 veröffentlicht Moore auf seinem fünften Soloalbum Run For Cover eine neue, opulentere Version von Empty Rooms.

5. Out In The Fields (mit Phil Lynott) (1985)

Auf Run For Cover arbeitet Moore nicht nur mit Neil Carter, sondern auch wieder mit Phil Lynott zusammen. Für die Single Out In The Fields widmet sich das Duo dem Nordirlandkonflikt zwischen den Protestanten und den Katholiken. „Out in the fields, the fighting has begun“, heißt es in dem Stück. „Out on the streets, they’re falling one by one / Out from the skies, a thousand more will die each day / Death is just a heartbeat away“. Störend ist an Out In The Fields nur eine Sache: Dass der Song heute noch genauso aktuell ist, wie Mitte der Achtziger.

6. Over The Hills And Far Away (1986)

Mit der Single Over The Hills And Far Away liefert Gary Moore Ende 1986 einen fulminanten Vorgeschmack auf sein sechstes Album Wild Frontier. In der Nummer erzählt er die Geschichte eines Mannes, dem fälschlicherweise ein bewaffneter Überfall angekreidet wird. Mit seinem Alibi kann der Herr allerdings nicht viel anfangen, weil nur die Frau seines besten Freundes bestätigen könnte, dass er zu Tatzeit … äh … unpässlich war. Statt diese Geschichte zu Protokoll zu geben, wandert er lieber ins Gefängnis, „over the hills and far away, for ten long years“. Während seiner Haft führt er einen Briefwechsel mit seiner heimlichen Liebe und versichert ihr, dass sie sich nach seiner Entlassung wiedersehen. Diese Geschichte kommt euch bekannt vor? Das kann sein, denn sie ähnelt der Story im Country-Klassiker Long Black Veil, der zum Beispiel von Johnny Cash interpretiert wurde.

7. The Loner (1986)

Schlagzeuglegende Cozy Powell veröffentlicht diesen Song bereits Ende der Siebziger auf seinem ersten Soloalbum Over The Top, an dem auch Gary Moore mitarbeitet. Mit The Loner hat Moore zu jener Zeit noch nichts zu tun, schreibt das Stück Jahre später allerdings für seine Zwecke um und veröffentlicht die Nummer 1987 als vierte Single von seinem sechsten Album Wild Frontier.

8. Walking By Myself (1990)

Mit der dritten Single von seinem achten Album Still Got The Blues verneigt sich Gary Moore vor Chicago-Blues-Legende Jimmy Rogers und holt dessen Song Walking By Myself auf eindrucksvolle Art und Weise in die Gegenwart. Wo Rogers Chicago-typisch holtert und poltert, spielt Moore die Nummer reduziert auf den Punkt und schweift nur dort aus, wo es um seine Gitarrensoli geht. Und ganz ehrlich: Das wollen wir ja auch nicht anders, oder?

9. Still Got The Blues (For You) (1990)

Wenn Gary Moore in seiner jahrzehntelangen Karriere einen Hit gelandet hat, dann die Ballade Still Got The Blues (For You) vom fast gleichnamigen Album. Genau dieser Erfolg führt im Jahr 2008 allerdings zu juristischen Querelen: Jürgen Winter, Gründer der deutschen Prog-Rock-Band Jud’s Gallery, wirft Moore vor, das opulente Gitarrensolo für Still Got The Blues (For You) plagiiert zu haben. So hätten Winter und seine Band das Solo 1974 für den Instrumental-Song Nordrach geschrieben, benannt nach dem gleichnamigen Bach im Schwarzwald. Diesen Song will Moore noch nie gehört haben, doch das Gericht entscheidet zugunsten von Jud’s Gallery. Moore muss deshalb eine nicht näher bekannte Summe an Bandleader Winter zahlen. Ob Moore das Stück tatsächlich jemals gehört hat, werden wir wohl nicht mehr erfahren.

10. Waiting In The Wings (mit BBM) (1994)

1993 kommt es zu einer Cream-Reunion, wenn auch nur quasi. Statt Eric Clapton spielt bei BBM nämlich Gary Moore die Gitarre und nimmt mit Cream-Bassist Jack Bruce und Cream-Schlagzeuger Ginger Baker die Platte Around The Next Dream auf. Leider ist nach dem Album mit dem Opener Waiting In The Wings schon wieder Schluss. Es hat schon was, wenn ein legendärer Gitarrist wie Gary Moore und zwei noch legendärere Musiker wie Bruce und Baker zusammenfinden.

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Zeitsprung: Am 30.5.1980 landet Gary Moores G-Force auf dem Rockplaneten.

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