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Zeitsprung: Am 9.5.2013 bringen Iron Maiden das „Trooper Beer“ raus.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 9.5.2013.

von Christof Leim

Dass Rock’n’Roll und alkoholische Erfrischungen gut zusammenpassen, müssen wir vermutlich niemandem erklären. Deshalb haben die meisten großen Bands irgendeinen Drink, der mit ihrem Namen vermarktet wird: Von Slayer gibt es den Reign In Blood-Rotwein, von AC/DC klassisches Büchsbier, von Motörhead einen Whiskey, von Doro Pesch ein Sektchen. Das erfolgreichste und authentischste Rock’n’Roll-Getränk heißt aber: Trooper. Das Bier von Iron Maiden ist ein so genanntes „Pale Ale“, gebraut nach einem Rezept, das Sänger Bruce Dickinson selbst mit der englischen Brauerei Robinsons entwickelt hat. Am 9. Mai 2013 gibt es Trooper Beer zum ersten Mal zu kaufen, nur ein Jahr später sind über fünf Millionen Pints in 40 Ländern verköstigt worden.

Der grundlegende Unterschied zwischen Trooper und vielen anderen „Musikgetränken“ liegt darin, dass hier nicht einfach nur der Name auf das Etikett gepappt wurde. Vielmehr war Bruce Dickinson aktiv beteiligt: „Ich bin schon mein Leben lang ein Freund von traditionellen britischen Ales“, erklärt er auf ironmaidenbeer.com. „Für mich war es ein Geschenk des Himmels, als man uns gefragt hat, ob wir ein eigenes Bier kreieren wollen. Ich muss zugeben, dass mich das doch nervös gemacht hat. Robinsons sind die einzigen Leute, bei denen ich in den letzten 30 Jahren ein Vorsprechen hatte.“

Keine halben Sachen

Natürlich stürzte sich der notorische Tausendsassa voll und ganz in die Aufgabe. Dickinson beschäftigt sich sowieso gerne mit vielen verschiedenen Dinge: Er ist Sänger, Pilot, Fechter, Buchautor, Redner, Geschäftsmann und Familienvater. Vielleicht wird er sogar irgendwann Papst oder Präsident, wundern würde es uns nicht. Vor allem aber macht der Mann keine halben Sachen: Von Grund auf hat er Trooper zusammen mit dem Chefbrauer der Robinson’s Brewery entwickelt und sich dafür in die Braukunst eingearbeitet.

Dass so ein eigenständiges und qualitativ hochwertiges Bier entstehen konnte und eben nicht nur ein „branded product“, also ein Produkt mit einem Markennamen drauf, spielt für Dickinson eine große Rolle und passt hundertprozentig zur Einstellung von Iron Maiden. In ihrer vier Dekaden währenden Karriere haben die Briten fast nie ihren Namen für Werbekooperationen hergeben.

By LeeKeoma [CC0], from Wikimedia Commons

In selbstlosen und gnadenlos investigativen Recherchen haben wir herausgefunden: Trooper schmeckt echt lecker, wenn man auf Ales steht. Dazu kommt für Metalfans natürlich die Tatsache, dass auf den Flasche das coolste Etikett aller Zeiten klebt: Eddie geht halt immer. Natürlich steckt hinter dem Namen des Bieres das Lied The Trooper, das Iron Maiden 1983 auf ihrem Album Piece Of Mind veröffentlicht haben und auf fast jeder Tour spielen. Falls jemand die Nummer nicht kennt, prangern wir das erstens an, weil man das durchaus schon in der Schule lernen sollte, zweitens haben wir unten das Video für euch.

Der Song zum Bräu

Die Inspiration für den Songtext fand Bassist Steve Harris wie so oft in der Geschichte: The Trooper basiert auf dem „Todesritt der leichten Brigade“, der am 25. Oktober 1854 im Krimkrieg stattfand. Hier griff die nur 600 Mann starke britische Kavallerie wegen eines missverstandenen Befehls die gewaltige russische Armee an. Das endete natürlich in einem Blutbad. Ein kleiner historische Abriss findet sich sogar auf dem Etikett der Flaschen, mehr Details zu der „Charge of the light brigade“ gibt es auf der Website des Bieres.

Die „The Trooper“-Single von 1983

Nach der Veröffentlichung am 9. Mai 2013 wird Trooper-Bier quasi aus dem Stand zu einem weltweiten Erfolg. Schon nach einem Jahr sind fünf Millionen Pints in 40 Ländern durch durstige Kehlen geflossen. Ein britisches Pint entspricht einem guten halben Liter, macht über 2,8 Millionen Liter in einem Jahr, also fast 8.000 Liter am Tag. Im Juli 2015 stand die Marke schon bei zehn Millionen Pints, und das liegt sicher nicht nur an trinkfreudigen Maiden-Fans. Auch diverse Preise konnte die Kreation schon gewinnen. Damit beschert Trooper der Robinsons Brewery ihren größten Exporterfolg. Die 1849 in Stockport gegründete und von der Besitzerfamilie geführten Brauerei sagt selbst dazu: „Wir haben ein Monster erschaffen.“

Und der Trooper reitet weiter: Für die limitierte Ausgabe 666 wird der Alkoholgehalt von 4,7% auf – natürlich – 6,66% erhöht. Im September 2016 erscheint ebenfalls unter Mitwirkung von Bruce Dickinson das Trooper Red ‘N’ Black Porter mit 5,8%, im Juli 2017 das an belgische Brauweisen angelehnte und ebenfalls limitierte Trooper Hallowed mit 6%, 2018 folgt das leichte Light Brigade mit 4,1%. Und damit sind Bruce & Maiden noch nicht fertig…

Trooper steht in Deutschland noch nicht in allen Läden, ist aber über diverse Vertriebe erhältlich. Wir sagen Prost und singen „You drink my trooper, but I drink yours, too!“ 

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