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Popkultur

10 Songs, die jeder Fan von Lynyrd Skynyrd kennen sollte

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Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Faustkämpfe, Autounfälle und geladene Schusswaffen: Lynyrd Skynyrd sind nicht unbedingt zimperlich, wenn es um die Auswahl des Stoffs für ihre Songs geht. Wir haben die zehn besten Stücke aus der Karriere der Southern Rocker zusammengetragen.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch einige der größten Hits von Lynyrd Skynyrd anhören:

1. Tuesdays Gone (1973)

Auf den ersten beiden Lynyrd-Skynyrd-Alben gibt Gründungsschlagzeuger Bob Burns die Trommelstöcke in nur zwei Fällen aus der Hand: bei I Need You von Second Helping (1974) und bei Tuesday’s Gone vom Debüt (Pronounced ‘Lĕh-‘nérd ‘Skin-‘nérd) (1973). Bei Tuesday’s Gone trommelt stattdessen Robert Nix von Atlanta Rhythm Section, Burns könnt ihr dafür in der Demo-Version des Songs hören. Ende der Neunziger legt noch ein ganz anderer Schlagzeuger Hand an die Nummer: Lars Ulrich. Die Thrash-Legenden Metallica spielen für ihr Cover-Album Garage Inc. nämlich ihre eigene Version des Klassikers ein und holen dafür sogar Lynyrd-Skynyrd-Gitarrist Gary Rossington als Gastmusiker an Bord.

2. Gimme Three Steps (1973)

Als Lynyrd-Skynyrd-Sänger Ronnie Van Zant eines Abends in einer Bar in Jacksonville mit einer jungen Dame tanzt, ahnt er vermutlich noch nicht, dass aus der Situation später der Song Gimme Three Steps entsteht. Mit den „steps“ sind allerdings keine Tanzschritte gemeint. Was Van Zant bei seinen Annäherungsversuchen nicht zu wissen scheint: seine Tanzpartnerin hat einen festen Freund. Und der findet die ganze Sache absolut nicht lustig. Der verärgerte Liebste stürmt mit einer geladenen Waffe auf Van Zant los und bedroht den Sänger damit. „Give me three steps, mister“, singt Van Zant später in Gimme Three Steps — und meint damit drei Schritte in Richtung Tür, damit er abhauen kann. Dafür verspricht er dem wütenden Kerl: „You’ll never see me no more.“

3. Simple Man (1973)

Inhaltlich handelt es sich bei Simple Man um einen der schönsten aller Lynyrd-Skynyrd-Songs. „Forget your lust for the rich man’s gold / All that you need is in your soul“, singt Frontmann Ronnie Van Zant darin und spricht dabei aus der Perspektive einer Mutter, die ihrem Sohn ein paar Ratschläge fürs Leben erteilt. „Be a simple real simple man / be something you love and understand“, heißt es in dem Song weiter. Es wurden sicher schon schlechtere Empfehlungen ausgesprochen.

4. Free Bird (1973)

Mit ihrem neunminütigen Monumentalwerk Free Bird gelingt Lynyrd Skynyrd schon kurz nach ihrem offiziellen Start der erste Durchbruch: Nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung der verkürzten Single-Version steigen die Southern Rocker damit in die US-Top-100 ein und setzen ihre erste Duftmarke in der nordamerikanischen Musiklandschaft. Die ausschweifenden Gitarrensoli klingen toll, haben allerdings auch einen pragmatischen Hintergrund: Weil Lynyrd Skynyrd zu Beginn der Siebziger teilweise mehrere Shows pro Tag spielen, braucht Frontmann Ronnie Van Zant zwischendurch mal eine Pause. Für den damaligen Keyboard-Roadie Billy Powell markiert der Song einen großen Umbruch. Als Lynyrd Skynyrd herausfinden, dass Powell einen Part für Free Bird geschrieben hat, holen sie ihn als festen Keyboarder in die Band.

5. Sweet Home Alabama (1974)

Dieser Hit für die Ewigkeit gehört nicht nur zu den besten Lynyrd-Skynyrd-Songs, sondern zu den besten Songs aller Zeiten. In musikalischer Hinsicht deutet die Band in dem Stück zwar einen sonnigen Tag in den Südstaaten der USA an, doch eigentlich geht es in Sweet Home Alabama um etwas ganz anderes: um Politik. Lynyrd Skynyrd komponieren das Stück nämlich als Reaktion auf die Songs Southern Man und Alabama von Neil Young, der sich darin laut Felix Contreras von National Public Radio „den gesamten Süden für die blutige Geschichte der Sklaverei und ihre Auswirkungen zur Brust nimmt“. Das möchte Ronnie Van Zant so nicht stehen lassen und komponiert eine Antwort. „Wir hatten das Gefühl, dass Neil auf alle Enten schießt, um eine oder zwei von ihnen zu töten“, beschwert sich Van Zant in einem Interview mit dem Rolling Stone. Mit Sweet Home Alabama lösen er und Lynyrd Skynyrd zwar ebenfalls die ein oder andere Kontroverse aus, doch aus der Geschichte der Rockmusik ist dieser Song nicht wegzudenken.

6. Dont Ask Me No Questions (1974)

Zu ihren Plattenfirmen und den sonstigen Funktionären des Musikgeschäfts hatten Lynyrd Skynyrd stets ein angespanntes Verhältnis. Das äußert sich auch in dem Song Don’t Ask Me No Questions, in dem die Southern Rocker mit all jenen abrechnen, die in den Anfangstagen nichts von der Band wissen wollten, dann aber auf einmal „von Anfang an dabei waren“.„Don’t ask me not questions / And I won’t tell you no lies“, lautet die Kernaussage. Mit anderen Worten: Ich mache mein Ding, du machst deins. Die Komposition der Nummer läuft denkbar entspannt ab: Gitarrist Gary Rossington und Sänger Ronnie Van Zant schreiben Don’t Ask Me No Questions während eines Angelausflugs.

7. Saturday Night Special (1975)

In Saturday Night Special geht es nicht etwa um ein Wetten, dass..?-ähnliches Fernsehformat, sondern um Handfeuerwaffen. In den Vereinigten Staaten versteht man unter der Bezeichnung „Saturday Night Special“ nämlich nichts anderes als besonders günstige Pistolen. Lynyrd Skynyrd finden die billigen Schießeisen ziemlich bescheuert und singen im Text, dass wirklich niemand solche Dumping-Revolver braucht: „Ain’t good for nothin’ / But put a man six feet in a hole“. Wahre Worte.

8. Gimme Back My Bullets (1976)

Schon wieder Schusswaffen? Nein, erneut führt der Titel des Songs auf die falsche Fährte: In Gimme Back My Bullets gehe es um Hits in den Charts und das Stück sei entstanden, als er sich mit Sänger Ronnie Van Zant über die US-amerikanischen Billboard-Charts unterhalten habe, erzählt Gary Rossington in den Liner Notes einer neueren Ausgabe des vierten Lynyrd-Skynyrd-Albums Gimme Back My Bullets. Die großen Hitparadenstürmer waren die Southern Rocker bis auf wenige Ausnahmen nie, doch einem Mega-Erfolg wie Sweet Home Alabama kann man als Band tief fallen.

9. Whats Your Name (1977)

Kein Rockband-Dasein ohne Randale: In What’s Your Name erzählen Lynyrd Skynyrd die wahre Geschichte eines feuchtfröhlichen Abends auf Tour. Während die Musiker es sich an der Hotelbar gut gehen lassen, gerät ein Roadie der Gruppe in einen Faustkampf. Der Tour-Tross wird mehr oder weniger freundlich aus der Bar gebeten. Lynyrd Skynyrd lassen sich davon nicht beeindrucken, suchen eine andere Gastlichkeit auf und bestellen dort eine Flasche Champagner. Wer kann, der kann …

10. That Smell (1977)

Die Inspiration für diesen Song liefert ein Autounfall, den Gitarrist Gary Rossington am 5. September 1976 verursacht. „Whiskey bottles, and brand new cars / Oak tree, you’re in my way“, singt Ronnie Van Zant im Text über seinen Bandkollegen. Das kommt hin: Als Rossington im September 1976 mit seinem neuen Auto gegen einen Baum fährt, hat er jede Menge Alkohol und Quaaludes (Methaqualon) im Blut. Der Gitarrist erwischt allerdings nicht nur den Baum, sondern auch einen Telegrafenmast und ein Haus. Die Höhe des verursachten Schadens: 7.000 US-Dollar. Außerdem verletzt er sich bei der Aktion so schwer, dass Lynyrd Skynyrd ihre anstehende Tour verschieben müssen. „Ich kann gar nicht sagen, wie sauer ich auf ihn war“, erzählt Ronnie Van Zant später in einem Interview. „Er hat Glück, dass er überhaupt noch lebt, und die Schuld trägt er ganz alleine. Das war einfach nur dumm, und das habe ich ihm auch am Krankenbett noch gesagt.“ In dem Song That Smell verarbeitet Van Zant seine Wut, Rossington muss das Stück nach seiner Genesung live spielen. Nur drei Tage nach der Veröffentlichung des Songs kommt es allerdings zur Wohl größten Tragödie in der Geschichte von Lynyrd Skynyrd: dem Flugzeugabsturz am 20. Oktober 1977, bei dem sechs Menschen sterben, darunter auch Ronnie Van Zant.

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