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Popkultur

Chumbawamba haben Grund zum Feiern: Ihr Album mit dem längsten Titel aller Zeiten wird 15!

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Chumbawamba
Titelfoto: Tim Mosenfelder/Getty Images

Während sich viele Bands bei ihren Namen und Albumtiteln in Griffigkeit üben, wählten Chumbawamba im Jahr 2008 einen anderen Weg — und veröffentlichten eine Platte, deren Titel satte 156 Wörter umfasst. Das ist Weltrekord. Wir haben das Album und seinen überlangen Titel für euch unter die Lupe genommen.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch The Boy Bands Have Won von Chumbawamba anhören:

30 Jahre umfasst die Geschichte der Rockband Chumbawamba. 30 Jahre, in denen die Briten an vorderster Front der Anarcho-Punk-Welle der Achtziger standen, ihren größten Hit Tubthumping veröffentlichten und sich 2012 schließlich von der großen Bühne verabschiedeten. In ihrer Spätphase entfernte sich die Gruppe von ihren rockigen Anfängen und fühlte sich stattdessen im Folk zuhause. Um politische und gesellschaftliche Statements waren Chumbawamba aber auch zu jener Zeit nicht verlegen.

Das Album mit dem längsten Titel aller Zeiten

Das äußerte sich auch beim 13. Studioalbum der Band, das abgekürzt The Boy Bands Have Won heißt. Die Gruppe beschäftigt sich darauf mit Themen wie Selbstmordattentaten, dem britischen Poeten Philip Larkin, sozialen Netzwerken, den Qualen der Erwerbstätigkeit, der Evolution und dem Überleben eines Erschießungskommandos. Selbst mit dem Albumtitel setzen Chumbawamba ein Statement und plädieren dafür, die Kultur vor der seichten Unterhaltung und Wiederholung zu retten.

Der vollständige Titel der Platte umfasst stolze 156 Wörter und lautet folgendermaßen: The Boy Bands Have Won, and All The Copyists and The Tribute Bands and The TV Talent Show Producers Have Won, If We Allow Our Culture to Be Shaped by Mimicry, Whether From Lack of Ideas or From Exaggerated Respect. You Should Never Try to Freeze Culture. What You Can Do Is Recycle That Culture. Take Your Older Brothers Hand-Me-Down Jacket and Re-Style It, Re-Fashion It to The Point Where It Becomes Your Own. But Dont Just Regurgitate Creative History, or Hold Art and Music and Literature as Fixed, Untouchable and Kept Under Glass. The People Who Try to GuardAny Particular Form of Music Are, Like The Copyists and Manufactured Bands, Doing It The Worst Disservice, Because The Only Thing That You Can Do to Music That Will Damage It Is Not Change It, Not Make It Your Own. Because Then It Dies, Then Its Over, Then Its Done, and The Boy Bands Have Won. Das war’s schon.

The Boy Bands Have Won — Oder doch nicht?

Was sie im Titel fordern, setzen Chumbawamba auch inhaltlich um. So treten auf The Boy Bands Have Won mehrere Gaststars in Erscheinung, musikalische Stile werden miteinander vermischt und die Gruppe samplet sogar ihre eigenen Songs, um sie auf ihrem 13. Album in einen neuen Kontext zu setzen. „Wir alle haben diese riesige Geschichte voller ‚Zeug‘“, kann man im Oktober 2008 auf der offiziellen Chumbawamba-Website lesen. „Musikalisch und historisch, in der Kunst, im Sport, in der Politik und in einer Million anderer Dinge. Und es ist alles da, um sich daran zu bedienen.“

Dass die Boybands eben nicht gewonnen haben, beweisen Chumbawamba mit ihrem Album selbst. Bleibt die Frage, ob es je einen Wettbewerb zwischen den beiden gab. Doch welchen kulturellen Einfluss Chumbawamba mit ihrem 13. Album auch immer genommen haben: Die Auszeichnung für die längste Albumbezeichnung aller Zeiten wird den Briten wohl vorerst niemand nehmen. Im Guinness-Buch der Rekorde ist der Name natürlich auch zu finden.

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