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Popkultur

Ein Klassiker des deutschen Musikfernsehens: „Formel Eins“ wird 40!

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Foto: Peter Bischoff/Getty Images

In den Achtzigern war sie ein wöchentlicher Höhepunkt: die Musik-TV-Show Formel Eins. Am 5. April 1983 flimmerte die erste Folge des beliebten Formats über die Mattscheibe. Inzwischen ist Formel Eins Geschichte — doch in der Erinnerung der deutschen Musikwelt überdauert die Sendung bis heute.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Das Beste aus Formel Eins, Vol. 1 anhören:

In den Kinderschuhen steckte das Musikfernsehen zu Beginn der Achtziger schon lange nicht mehr. Schließlich gehörten Formate wie Beat-Club und Disco im Jahr 1983 bereits der Vergangenheit an. Doch während in den beiden genannten Sendungen vor allem Bühnenauftritte unser aller Lieblingsmusiker*innen zu sehen waren, änderten sich mit dem Siegeszug von Formel Eins ein paar Dinge. Damals gab es nicht viele Sendungen, in denen man die neuesten Musikvideos präsentiert bekam, eine Königsdisziplin des Jahrzehnts. Später wurden in der Sendung sogar überlange Clips gezeigt, wie zum Beispiel Thriller von Michael Jackson. Doch was machte Formel Eins über die Jahre aus und warum wurde das Format am Ende zu Grabe getragen? Eine Rückschau.

Formel Eins: Sieben Jahre beste Musik-Unterhaltung

„Hallo, schönen guten Abend zur Formel Eins, hier ist endlich die Premiere — hat ja lange genug gedauert, jetzt ist sie da.“ Mit diesen Worten begrüßt Moderator Peter Illmann am 5. April 1983 sein Publikum. Eigentlich habe man lieber einen Dackel einstellen wollen, doch weil dem Sender die Hundesteuer zu teuer gewesen sei, moderiere er nun die Show. Gleich danach dürfen sich Illmanns Zuschauer*innen über die geplante Playlist freuen: Whitesnake, Wham!, Michael Jackson, Hubert Kah, Divine, Kajagoogoo: Sie alle tauchen in der ersten Folge von Formel Eins auf. Beim jungen Publikum kommt die Sendung mit dieser Auswahl sofort an. Die Premiere soll nur der Anfang einer jahrelangen Erfolgsgeschichte sein.

307 Folgen von Formel 1 laufen von 1983 bis 1990. Bis Dezember 1984 bleibt Peter Illmann der Moderator. Anschließend übernimmt Ingolf Lück, der bis Dezember 1985 im Amt bleibt. Die leider verstorbene Stefanie Tücking moderiert Formel Eins von Januar 1986 bis Dezember 1987. Auf die meisten Episoden (120) kommt Kai Böcking, der von Januar 1988 bis Dezember 1990 das Gesicht des Formates wird. Das Design der Sendung passt zum Auto-Namen. So ist im Intro ein pinkfarbener Studebaker Starlight zu sehen; die Studiodeko besteht aus unterschiedlichen Autoteilen. Nicht nur das: In der ersten Staffel erhielt jeder Nummer-1-Hit-Interpret ein Bauteil einer BMW Isetta. (Die Beatles hätten den Wagen den Sechzigern vermutlich wieder zusammenbauen können.)

Musikvideos im Wandel

Von den kreativ gestalteten Intros über das Hundemaskottchen Teasy bis hin zum Wortwitz der vier Moderator*innen: Formel Eins gehört zur deutschen Musikgeschichte und feierte jahrelang große Erfolge. Erst Ende der Achtziger musste sich die Sendung langsam aber sicher gegen den immer größer werdenden US-Musiksender MTV geschlagen geben. Zum allerletzten Mal lief Formel Eins am 15. Dezember 1990. Wer die Sendung in den Achtzigern gesehen hat, erinnert sich heute gerne daran, was auch die zahlreichen Wiederholungen und Specials erklärt, die noch immer im Fernsehen laufen. Für Musikvideos gibt es heute andere Quellen, vor allem YouTube. Doch den Charme einer naiven Sendung wie Formel Eins wird man wohl nicht mehr reproduzieren können.

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