Popkultur
Zeitsprung: Am 30.8.1969 veröffentlichen Santana ihr Debüt „Santana“.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 30.8.1969.
von Timon Menge und Christof Leim
Im 21. Jahrhundert nehmen wir lateinamerikanische Einflüsse in der Rockmusik nicht mehr als etwas Besonderes wahr. Ende der Sechziger sah das noch ganz anders aus. Zu jener Zeit kreist der Rock vor allem um seine Blues-Wurzeln — eine „Falle“, in die zu Beginn auch Gitarrenlegende Carlos Santana und seine Mitmusiker tappen. Erst mit ihrem Debüt Santana löst sich die gleichnamige Gruppe von den starren Regeln, erschafft ihren ganz eigenen Stil und etabliert den Latin Rock. Blicken wir auf das Album zurück.
Hier könnt ihr euch Santana anhören:
Zu Beginn seiner musikalischen Karriere zeigt sich Carlos Santana alles andere als experimentierfreudig. Ganz im Gegenteil: Anfangs beschränkt sich der Gitarrenmeister laut eigener Aussage ausschließlich auf seine Blues-Vorbilder John Lee Hooker, Jimmy Reed und B.B. King. Darüber hinaus zeigt er kein großes Interesse, was sich auch im Namen seiner Band niederschlägt. So heißt seine Gruppe zunächst The Santana Blues Band, danach sogar schlicht Blues Band. Zum Repertoire zählen ausschweifende Improvisationen, die zum Beispiel auf Kompositionen von B.B. King basieren. Erst später verpassen sich die Musiker die Bezeichnung, unter der sie Geschichte schreiben sollen: Santana.
Durchbruch auf lokaler Ebene
Ihre ersten größeren Shows spielen sie im Juni 1968 im legendären Fillmore West in San Francisco, wo sie gleich viermal auftreten. Mit detailverliebten Jams und ihrer instrumentaler Virtuosität beeindrucken sie Veranstalter Bill Graham so sehr, dass er die Band von dort an regelmäßig bucht. Fast alle Konzerte sind ausverkauft. Santana nehmen Fahrt auf, zumindest in der Bay Area um San Francisco, wo die Demos der Gruppe nun auch im Radio gespielt werden. Ende 1968 folgt der Ritterschlag: Clive Davis, seines Zeichens Vorsitzender des Labels Columbia Records, nimmt die jungen Künstler unter Vertrag. Nur einen Monat später beginnen Santana die Arbeiten an ihrem gleichnamigen Debüt.
Zu jener Zeit besteht die Truppe aus Carlos Santana, Sänger und Organist Gregg Rolie, Schlagzeuger Doc Livingston, Bassist Dave Brown und Congaspieler Marcus Malone. Während der ersten Aufnahmen stellen die Musiker jedoch fest, dass der Vibe nicht stimmt, und beschließen, ein paar personelle Änderungen vorzunehmen. Livingston muss gehen, an seine Stelle tritt Michael Shrieve, der sich bereits intensiv mit Jazz und Rock beschäftigt hat. Malone verlässt die Band aus persönlichen Gründen. Für ihn kommt Michael Carabello, der von 1966 bis 1968 schon einmal Teil der Gruppe war. Außerdem bringt er einen Conga-Kollegen mit, dessen Einfluss die Band auf ein neues Niveau heben soll: José „Chepito“ Areas.
In seiner Heimat Nicaragua genießt der Percussionist bereits einen hervorragenden Ruf. Auch in San Francisco konnte er sich mit seiner Band The Aliens eine Fangemeinde erspielen, obwohl er zu jener Zeit lieber wieder nach Hause möchte. Als Santana ihn entdecken, zeigt er sich zunächst skeptisch und weiß nicht, ob er mit den Langhaarigen verkehren möchte. „Ich trug einen Anzug, und sie waren ein Haufen dreckiger Hippies“, berichtet er in einem Interview mit dem Herald de Paris. „Ich wusste nicht, was ich mit diesen Kerlen anfangen sollte. Sie schliefen im Golden Gate Park, hatten Löcher in ihren Hosen und Batik-Shirts an.“ Schließlich tritt er der Gruppe aber doch bei und entwickelt sich schnell zum musikalischen Leiter. Was Bill Graham bereits angeraten hatte, setzt Areas in die Tat um, und verschmelzt die lateinamerikanischen Rhythmen der Musiker mit ihren Rock-Kompositionen. Das Ergebnis: der legendäre Santana-Sound, der nicht nur das erste Album der Band, sondern gleich das Genre Latin Rock und damit die Musikwelt prägen soll.
Setzen mit ihrem Woodstock-Auftritt den Startschuss für ihre Karriere: Santana – Pic: Bill Eppridge/Getty Images
Auf nach Woodstock
Im Mai 1969 beginnen die zweiten Aufnahmesessions, die schließlich das vollständige Debüt hervorbringen. Noch bevor die Musiker das Album fertiggestellt haben, gelingt Bill Graham ein ganz besonderer Coup: Mitte 1969 steht das legendäre Woodstock-Festival vor der Tür, und Graham kann die Veranstalter davon überzeugen, Santana für das Ereignis zu buchen. Am 16. August spielt die Band für eine halbe Million Zuschauer — auf LSD. Das passiert aus Versehen, weil sich sich Santana und seine Kollegen in der Sicherheit wiegen, die Bühne erst in einigen Stunden betreten zu müssen, und ein paar Trips einschmeißen. Das klingt heute wild, hat zu jener Zeit aber den Stellenwert eines Prä-Show-Bierchens. Doch es kommt anders: Kurz nach dem Konsum stürmt ein Mitarbeiter des Festivals herbei und teilt mit, dass sie sofort auftreten müssen. Dennoch: Carlos Santana und seine Kollegen stellen ihre ganze Qualität unter Beweis und lassen sich kaum etwas anmerken.
Kurz nach dem denkwürdigen Auftritt erscheint Santana am 30. August 1969 – und schießt aus dem Stand durch die Decke, nicht zuletzt aufgrund der Woodstock-Performance. Es läuft also gut an für die Band. Als im März 1970 auch noch der Woodstock-Film inklusive des Santana-Songs Soul Sacrifice erscheint, brechen die Dämme. Die Gruppe ist in aller Munde, der neue Sound aus Kalifornien kommt hervorragend an. Bis heute geht Santana mehr als vier Millionen Mal über die Ladentheke.
Ein Gitarrenalbum für die Ewigkeit
Carlos Santana und seine Mitmusiker stellen mit ihrem Debüt eindrucksvoll unter Beweis, dass sie nicht nur wie ein perfekt funktionierendes Uhrwerk miteinander jammen können, sondern dass sie auch wissen, wie man Songs schreibt. Auffällig: Der Gitarrenmeister drängt sich zu keiner Sekunde in den Vordergrund. Immer wieder lässt er seinen Kollegen Luft für exzessive Soli, er selbst tritt nur in Erscheinung, wenn es erforderlich ist.
Die Idee zum Cover entsteht unter dem Einfluss von Marihuana
Das Artwork zur Platte stammt von Lee Conklin, der die Musik des Künstlers bereits bestens kennt, ob von den Konzerten im Fillmore West oder aus dem Radio. Der Illustrator hatte bereits Poster für mehrere Shows von Bill Graham entworfen, also überrascht es nicht, dass der Veranstalter ihn auch für eine Santana-Show anfragt. „Inspiriert von einer Muse namens Mary Jane“ (also: Marihuana) erinnert er sich daran, dass er ein Buch mit Tierfotos besitzt, in dem unter anderem ein Bild von einem Löwen zu finden ist. Dieses nimmt er als Vorlage für seinen Entwurf, auf dem allerdings nicht nur der Löwenkopf, sondern auch zahlreiche Doppelbilder zu sehen sind. Als Santana sein erstes Album eingespielt hat, erinnert er sich wiederum an die Zeichnung und fordert für das Cover eine neue Version an. „Obwohl das Bild nicht von Santana selbst inspiriert war, müssen die Details und das Naturell der Zeichnung ihn und die Leute von der Plattenfirma beeindruckt haben“, stellt Conklin später in einem Interview fest.
Bis heute bleibt Santana eine wichtige Platte in der Musikgeschichte, denn das Album markiert die Etablierung des Latin Rock, eines Stils, der in den Folgejahren auch andere Gruppen prägen soll, wie zum Beispiel die Rolling Stones oder die Jimi Hendrix Experience. Der Rolling Stone zählt die Scheibe zu den 500 wichtigsten aller Zeiten, 2012 wird sie in die Grammy Hall Of Fame aufgenommen. Carlos Santanas Einfluss auf die Gitarrenwelt lässt sich kaum messen, Größen wie Kirk Hammett von Metallica nennen ihn als wichtige Inspiration. Nach Santana soll er noch mindestens 50 Jahre aktiv bleiben, dank Supernatural räumt er 1999 noch mal richtig ab, mit Africa Speaks erscheint 2019 sein 26. Album.
Zeitsprung: Ab 15.6.1999 räumt Santana mit „Supernatural“ richtig ab.

Popkultur
Zeitsprung: Am 26.9.2005 starten Volbeat mit „The Strength / The Sound / The Songs“.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 26.9.2005.
von Christof Leim
Es dauert ein bisschen, bis die Welt etwas mit dem neuen Sound anfangen kann, aber irgendwann knallt’s: Mit ihrer eigenständigen Melange aus Metal, Elvis und Groove-Riffs treffen Volbeat am 26. September 2005 auf ihrem Debüt The Strength / The Sound / The Songs einen Nerv…
Hier könnt ihr das Volbeat-Debüt hören:
2001 hat der Frontmann der dänischen Death-Metal-Combo Dominus die Nase voll vom Todesgeprügel und will mehr Rock’n’Roll in seinen Metal bringen. Also gründet Michael Poulsen eine Band, die er nach dem dritten Dominus-Album Vol.Beat von 1997 benennt, auf dem der große Elvis-Fan bereits zaghafte Fifties-Einflüsse untergepflügt hatte: Volbeat sind geboren. (In der Videospielserie Pokémon gibt es ein Wesen gleichen Namens, aber wir dürfen davon ausgehen, dass das so gar nichts mit den Rockern zu tun hat.)
Die eigene Kante zählt
Die ersten Aufnahmen interessieren kaum jemanden, das zweite Demo Beat The Meat verkauft sich dann aber schon vierstellig und wird in den Magazinen Metal Hammer und Heavy oder was!? zum „Demo des Monats“ gekürt. Die großen Plattenfirmen reißen sich jedoch noch nicht um die Kapelle, Volbeat kommen schließlich bei Mascot Records aus den Niederlanden unter, die eigens das Sublabel Rebel Monster gründen – weil, so heißt es, Volbeat nicht so recht zum Rest des Portfolios passen.
Die Rückseite des Albums: So viel freie Haut gibt es auf Poulsens Arme heute nicht mehr.
Und genau liegt der Gag des Quartetts aus Dänemark: Volbeat haben einen eigenen Sound. Die Mischung aus Metal mit Rock’n’Roll und ziemlich speziellem Gesang zwischen Mina Caputo und James Hetfield klingt ungewohnt, aber dafür eigenständig. Das hat was. Die Musik klingt fett, dröhnt tief und fährt einen guten Groove auf. Das erinnert nicht selten an die frühen Life Of Agony mit mehr Black Sabbath als Hardcore. Vor allem aber die Stimme, die Gesangslinien und die vokale Rhythmik von Michael Poulsen geben dem Ganzen einen eigenen Charakter – und der ist in einem stilistisch stagnierenden Genre Gold wert.
Viel Elvis
Das Debütalbum entsteht im Sommer 2004 in anderthalb Wochen in den Hansen Studios im dänischen Ribe unter der Aufsicht von Jacob Hansen, der zum Stammproduzent der Band werden wird. Zur Mannschaft gehören damals neben Gitarrist, Sänger und Hauptsongwriter Poulsen noch die beiden Ex-Dominus-Mitstreiter Bassist Anders Kjølholm und Gitarrist Franz „Hellboss“ Gottschalk sowie (bis heute) Schlagzeuger Jon Larsen. Ein doch ungewohnt aussehendes Bandfoto von damals findet sich hier.
Die Scheibe trägt den unhandlichen, aber eigenständigen Titel The Strength / The Sound / The Songs und bietet ein paar frühe Bandschätzchen, etwa Pool Of Booze Booze Booza, das sich heute noch auf vielen Volbeat-Setlisten findet, daneben Caroline Leaving und Soulweeper. In Caroline #1 zitiert Poulsen ausschließlich Elvis-Presley-Songtitel, zum Cover des Dusty-Springfield-Klopfers I Only Wanna Be With You dreht die Combo ein Video. Auch die Grundlage für eine Fortsetzungsgeschichte findet sich hier: Fire Song und Danny & Lucy (11pm) stellen ein Liebespaar vor, dessen Schicksal auf späteren Alben weitererzählt wird.
Durchmarsch
Damit treffen Volbeat einen Nerv: Die Platte klettert auf Platz 18 der dänischen Charts, was damals kaum eine einheimische Krachkapelle schafft. Bei den Danish Metal Awards wird das Album als bestes Debüt 2005 ausgezeichnet, das deutsche Rock Hard zückt die Höchstnote 10 von 10. Nur folgerichtig spielt die Band im folgenden Sommer am 4. Juni 2006 auf dem Rock Hard Festival ihr erstes Deutschlandkonzert. Die erste Clubshow passiert am 1. September im Headbanger’s Ballroom in Hamburg.
Fortan gastieren Volbeat oft hierzulande und spielen sich generell den Arsch ab. Da werden ganz klassisch Tausende Kilometer im Van geschrubbt, dass es nur so eine Art hat. Das scheint sich rumzusprechen, denn der Name des Quartetts taucht immer öfter auf, eine Fanbase bildet sich, die zweite Scheibe Rock The Rebel / Metal The Devil erscheint 2007, und von da an geht es ab: Platz eins in Dänemark, Shows in ganz Europa, zwei Platten später springt auch Nordamerika auf die Truppe an. Heute gehören Volbeat weltweit zu den großen Rockbands. Mit The Strength / The Sound / The Songs fing der Spaß an.
Zeitsprung: Am 9.8.1994 lassen Machine Head ihr Debüt „Burn My Eyes“ los.
Popkultur
„Electric Warrior“ von T. Rex: Das erste Glamrock-Album in der Rückschau
„Glamrock starts here“ — So oder so ähnlich könnte sich ein Aufkleber auf dem fünften T. Rex-Album Electric Warrior lesen. Damals wagten Marc Bolan und seine Band einen Neuanfang und revolutionierten den Rock. Vor allem ein Song verhalf der Gruppe zu weltweitem Erfolg — auch jenseits des großen Teichs.
von Timon Menge
Hier könnt ihr euch Electric Warrior von T. Rex anhören:
Jedes Genre hat seine Türöffner, seine Meilensteine, seine großen, großen Platten. Im Eingangsbereich der Glamrock-Ruhmeshalle prangt vor allem ein Album: Electric Warrior von T. Rex. Hieß die Gruppe von 1968 bis 1970 noch Tyrannosaurus Rex und bewegte sich vor allem im Folk, krempelte Bandleader Marc Bolan sein Baby zu Beginn der Siebziger um, änderte den Namen in T. Rex und schlug rockigere, elektrisch verstärkte Wege ein. Die Herr der Ringe-beeinflussten Schmusetöne gehörten fortan der Vergangenheit an. Besonders sichtbar wurde das bei einem Fernsehauftritt, der auch als Startschuss des Glamrock bezeichnet wird.
Electric Warrior: Das prägende Werk des Glamrock
Selten lässt sich die Grundsteinlegung einer Musikrichtung auf nur einen Moment reduzieren. Das funktioniert auch im Glamrock nicht, doch wer den Top Of The Pops-Auftritt von Marc Bolan und T. Rex am 25. März 1971 als ersten Glamrock-Gig aller Zeiten bezeichnet, liegt damit schonmal nicht daneben. So tritt Bolan an jenem Abend in einem schimmernden Satin-Anzug vor das Publikum und hat sich unter einem Auge mit goldfarbenem Glitter verhübscht. Das hatte sich vorher noch niemand getraut, noch nicht einmal Bowie. Mit dem Auftritt weist Bolan einer Jugend den Weg, die Geschlechterklischees für antiquiert hält. Wenig später legt er das passende Album nach.
Schon die ersten Töne von Electric Warrior verdeutlichen: Im Hause T. Rex weht jetzt ein anderer Wind. In Mambo Sun singt Bolan auf seine einzigartige Weise über ein lockeres E-Gitarrenriff, vielleicht, um seine Hörerschaft langsam an den neuen Stil heranzuführen. Anschließend folgt die Ballade Cosmic Dancer, einer der schönsten Songs der Rockgeschichte. Auf’s Gaspedal tritt Bolan erst danach, und zwar mit Jeepster. So klingen T. Rex nun: rockig, exzentrisch, poppig. Doch das war noch längst nicht alles. Den großartigsten Song von Electric Warrior hatten T. Rex bereits als Vorab-Single veröffentlicht. Mit Get It On soll die Gruppe ihren mit Abstand größten Erfolg feiern.
Get It On: Der Erfolgskatalysator für Electric Warrior
„Get it on / Bang a gong / Get it on“ — eine Textzeile, große Wirkung. Nicht nur, dass Electric Warrior durch Get It On auf Nummer eins der britischen Albumcharts landet und zum meistverkauften Album des Jahres 1971 wird. Nein, mit dem Song landen Marc Bolan und T. Rex auch ihren einzigen Hit in Nordamerika. Die Nummer steigt nämlich in die Top Ten der US-Singlecharts ein, was den Briten nachher nie wieder gelingt. Der Erfolg in den Staaten passt, denn auch einige Ideen für Get It On entstehen in den USA. Als T. Rex im März 1971 in New York City gastieren, bittet Bolan den Schlagzeuger Bill Legend um ein wenig Hilfe bei einer neuen Komposition: der Urfassung von Get It On.
Schon als Electric Warrior am 24. September 1971 erscheint, lösen T. Rex damit Begeisterungsstürme aus. Doch auch im Nachgang können die Briten um Bolan mit ihrem fünften Album überzeugen. Bis heute gilt die Platte als Meilenstein des Glamrock, wenn nicht als allererste Platte des Genres. Einen weiteren Mega-Erfolg landen T. Rex 1972 mit ihrer sechsten Veröffentlichung The Slider; 1973 folgt Tanx. Es ist die Phase, in der Marc Bolan die Welt gehört. Ab 1974 verliert er an Relevanz und rückt in den Hintergrund. 1977 stirbt er bei einem tragischen Autounfall. In unseren Herzen wird der „Electric Warrior“ ewig weiterleben.
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Popkultur
Zeitsprung: Am 25.9.1965 bekommen die Beatles ihre eigene Zeichentrickserie.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 25.9.1965.
von Timon Menge und Christof Leim
Mitte der Sechziger gehört den Beatles bereits die Welt. Überall verkaufen John, Paul, George und Ringo Platten ohne Ende, deshalb soll der sagenhafte Erfolg der „Fab Four“ auch auf das Fernsehen ausgeweitet werden. Am 25. September 1965 flimmert zum ersten Mal die Cartoon-Serie The Beatles über die Mattscheiben.
Hier könnt ihr euch die bekanntesten Songs der Beatles anhören:
Wenn man sich die Beatles als Zeichentrickfiguren vorstellt, denkt man vor allem an den legendären Kinostreifen Yellow Submarine. Drei Jahre zuvor läuft allerdings bereits The Beatles an; ein Cartoon im Samstagmorgenprogramm des US-Fernsehsenders ABC. Wenig überraschend: Die Serie fährt aus dem Stand sagenhafte Erfolge ein.
Die Musiker zeigen wenig Begeisterung
Hierbei erleben die gezeichneten Versionen von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr frei erfundene, 30-minütige Abenteuer, die mit der Musik der vier Briten untermalt werden. Die Synchronstimmen stammen nicht etwa von der Band selbst, sondern von Paul Frees (John Lennon, George Harrison) und Lance Percival (Paul McCartney, Ringo Starr).
39 Episoden werden von 1965 bis 1967 gesendet. Zum ersten Mal handeln Zeichentrickfilmchen von Menschen, die tatsächlich existieren. Das Buch Beatletoons: The Real Story Behind The Cartoon Beatles analysiert die Serie; hier wird erzählt, dass die „Fab Four“ ihre animierten Alter Egos zu Beginn schrecklich finden, sich über die Jahre aber damit anfreunden. „Ich habe immer noch großen Spaß daran, mir die Beatles-Cartoons anzuschauen“, beichtet John Lennon 1972.
„So dumm und schlecht, dass sie schon wieder gut waren.“
1980 und 1987 läuft The Beatles (der Cartoon) noch einmal auf MTV, später strahlt der Disney Channel die Serie ein weiteres Mal aus. „Ich mochte die Cartoons irgendwie“, sagt George Harrison 1999. „Die waren so dumm und schlecht, dass sie schon wieder gut waren, wenn Sie wissen, was ich meine. Und ich glaube, dass die Serie mit dem Alter besser geworden ist.“
Die Produktion der Reihe hatte neben einem Herren namens Al Brodax auch ein gewisser George Dunning übernommen. Und den kennen wir doch von irgendwoher? Genau. Drei Jahre später fungiert er als Regisseur und Produzent für Yellow Submarine. Al Brodax gehört hier ebenfalls wieder zum Team, diesmal als Drehbuchautor. Doch diese Geschichte erzählen wir in einem anderen Zeitsprung.
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