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Popkultur

South Park, Shorts und ein Schlagzeug in Mülltonnen: 5 Dinge, die ihr über Neil Peart noch nicht wusstet

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Neil Part
Titelfoto: Fin Costello/Redferns/Getty Images

Wer Progressive Rock liebt, kennt auch Rush. Über Jahrzehnte hinweg prägte Schlagzeuger Neil Peart das Schaffen der Gruppe und legte viele wichtige musikalische Grundsteine. Diese fünf Dinge über ihn wusstet ihr möglicherweise noch nicht.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Clockwork Angels von Rush anhören:

1. Vor seiner Karriere mit Rush zog er nach England, um es dort als Schlagzeuger zu versuchen.

Zur Welt kommt Neil Ellwood Peart am 12. September 1952 in Hamilton (Kanada). Das Klavier kann ihn als kleinen Jungen nicht überzeugen, stattdessen trommelt er auf allem herum, was er so finden kann. Sein erstes Schlagzeug bekommt er zu seinem 14. Geburtstag — und ab da soll sich alles ändern. Schnell weiß er, dass er seinen Lebensunterhalt als Berufsmusiker verdienen möchte. Doch in Kanada scheint ihm das nicht so recht gelingen zu wollen, weshalb er im Alter von 18 Jahren nach London zieht. In der britischen Hauptstadt trommelt er in unterschiedlichen Bands und arbeitet als Session-Musiker, doch für den Lebensunterhalt reicht das nicht. Er heuert als Schmuckverkäufer an und stellt sich hinter die Theke des Geschäfts The Great Frog in der Carnaby Street. Nach eineinhalb Jahren in London muss Peart feststellen, dass ihm der Durchbruch als Musiker nicht gelungen ist. Er zieht wieder nach Kanada und verkauft im Laden seines Vaters Traktorteile. Dann erzählt ihm ein Kumpel, dass Rush aus Toronto einen neuen Schlagzeuger suchen — und Peart fährt zur Audition.

2. Zur Rush-Audition kam er in Shorts und hatte sein Schlagzeug in Mülltonnen verstaut.

Als Peart bei Rush vorfährt, um sein Talent an den Trommelstöcken unter Beweis zu stellen, muss das ein lustiges Bild abgeben. So reist der junge Kanadier im alten Ford Pinto seiner Mutter an, trägt Shorts und hat sein Drumkit in Mülltonnen verstaut, denn Cases besitzt er nicht. „Ich weiß noch, wie ich dachte: ‚Gott, er ist nicht annähernd cool genug, um in dieser Band zu spielen‘“, erinnert sich Rush-Gitarrist Alex Lifeson in der Dokumentation Beyond The Lighted Stage. „Doch dann legte er los. Er trommelte die Sch**** aus seinem Drumkit. Er spielte wie Keith Moon und John Bonham gleichzeitig.“ Nach kurzer Bedenkzeit bestätigen die beiden Rush-Masterminds Lifeson und Sänger Geddy Lee: Du bist dabei. Dann geht alles sehr schnell.

3. Seine erste Show mit Rush spielte er vor 11.000 Zuschauer*innen — nur zwei Wochen nach seinem Einstieg.

Nach seinem Einstieg am 29. Juni 1974 bleiben Peart keine zwei Wochen Zeit, um das Rush-Repertoire zu erlernen, denn schon 14 Tage nach seinem Beitritt soll die Gruppe als Vorband für Mannfred Mann’s Earth Band und Uriah Heep auftreten. „Es war, als würde ein Tornado mein bisheriges Leben davontragen“, gibt der Schlagzeuger in einem Interview zu Protokoll. Am 14. August 1974 gibt der Trommler seinen Live-Einstand mit Rush und tritt in der Civic Arena in Pittsburgh (Pennsylvania) vor 11.000 Zuschauer*innen auf. Das Konzert gerät zu einem vollen Erfolg, obwohl Sänger und Bassist Geddy Lee die Show betrunken absolvieren muss. Hinter der Bühne gab es vor dem Auftritt nämlich reichlich kostenlosen Southern Comfort. „Als ich wieder zu mir kam, war unser Set vorbei“, erinnert sich der Frontmann. Neuling Neil Peart hingegen dürfte seinen Einstand mit Rush nicht so schnell vergessen haben.

4. Peart hat mehrere Bücher geschrieben.

Im Lauf seines Lebens muss Neil Peart mehrere Schicksalsschläge einstecken. Nicht nur, dass seine damals 19-jährige Tochter Selena Taylor am 10. August 1997 bei einem Autounfall ums Leben kommt. Nein, am 20. Juni 1998 stirbt seine Frau Jacqueline Taylor auch noch an ihrer Krebserkrankung. Als Reaktion auf die schrecklichen Rückschläge zieht sich Peart für eine Zeit aus dem Musikgeschäft zurück und verarbeitet seine Verluste in einem Buch namens Ghost Rider: Travels On The Healing Road. Mit dem Titel spielt Peart auf sein erstes Buch The Masked Rider: Cycling In West Africa an, das er bereits 1996 veröffentlicht. Ingesamt sieben Sachbücher und mehrere Romane bringt Peart vor seinem Tod am 7. Januar 2020 raus.

5. Peart war mit den beiden South Park-Machern Trey Parker und Matt Stone befreundet.

Wenn man darüber nachdenkt, mit welchen Berühmtheiten Neil Peart wohl per Du war, sind die beiden South Park-Erfinder Trey Parker und Matt Stone vermutlich nicht die Ersten, die einem in den Sinn kommen. Doch tatsächlich pflegten Peart und die beiden Cartoon-Veteranen eine innige Freundschaft. Das Ganze ging sogar so weit, dass Parker und Stone ein South Park-Intro für den Rush-Hit Tom Sawyer erstellten, das die Band für ihre Live-Shows nutzte. Hier könnt ihr euch das Ganze anschauen:

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Zeitsprung: Am 29.7.1974 steigt Neil Peart bei Rush ein.

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