Falsche Nachnamen, Reiselust und Olivenöl: 5 Dinge, die ihr über Farin Urlaub noch nicht wusstet

Er hat wasserstoffblonde Haare, misst stolze 1,90 Meter und ist ein Drittel Gott: Farin Urlaub von Die Ärzte. Im folgenden Text erfahrt ihr, welchen schlechten Ratschlag ihm ein Musiklehrer gab, warum er der Bravo einen falschen Namen an die Hand gab und wie er schon elf Mal ums Leben gekommen ist.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Dunkel von Die Ärzte anhören:

Zur Welt kommt Jan Vetter am 27. Oktober 1963 in West-Berlin. Einer seiner ersten Berührungspunkte mit der Musik sind die Beatles; schon mit neun Jahren nimmt er Gitarrenstunden. Für ein weiteres Aha-Erlebnis sorgt eine Klassenfahrt nach London, als der angehende Musiker 16 Jahre alt ist. In der britischen Hauptstadt lässt sich Vetter nämlich die Haare bleichen und schneiden und kommt als Punk wieder nach Hause. Nach der Schule beginnt er zunächst ein Archäologiestudium. Doch heute wissen wir: Nichts kann ihn von der Musik fernhalten. 1981 lernt er einen Herrn namens Dirk Felsenheimer kennen, der sich später Bela B. nennt. Der Rest ist Geschichte.

1. Sein Musiklehrer empfahl ihm, „nichts mit Musik“ zu machen.

Seit mehr als vier Jahrzehnten steht Farin Urlaub mit den Ärzten auf der Bühne. Ausverkaufte Konzerte, zahlreiche TV-Auftritte und Millionen verkaufter Platten sprechen für sich. Doch wie es manchmal so ist, sieht es wohl nicht immer danach aus, als stünde Urlaub eine allzu beeindruckende Karriere bevor — zumindest nicht für alle. So bescheinigt ihm ein Musiklehrer, er solle lieber „nichts mit Musik“ machen. Tja, man kann nicht immer richtig liegen. Zum Glück lässt sich Farin Urlaub von dem schlechten Ratschlag nicht beeindrucken. Später erklärt er auch, warum: „Hast DU etwa jemals auf irgendetwas gehört, was dir ein Lehrer gesagt hat?!?“. Guter Punk … äh … Punkt.

2. Noch heute denken viele, sein bürgerlicher Name sei Jan Vetter-Marciniak. Die Ursache: ein kleiner Test.

Das Leben als berühmter Musiker hat seine Tücken. Das bekommt auch Farin Urlaub zu spüren, der sich allerdings etwas einfallen lässt, um all den Personen, die plötzlich total gute Freund*innen zu sein scheinen, ein Schnippchen zu schlagen. So behauptet er in einem Interview mit der Jugendzeitschrift Bravo fälschlicherweise, sein Name sei nicht nur Jan Vetter, sondern Jan Vetter-Marciniak. Der Hintergedanke ist schlau: Auf diese Weise kann er gleich alle Gesprächspartner*innen aussortieren, die denken, er heiße Vetter-Marciniak. Denn in diesen Fällen ist davon auszugehen, dass sie gar nicht so genau wissen, mit wem sie eigentlich reden. Der falsche Name kursiert bis heute.

3. Farin Urlaub kommt in insgesamt elf Musikvideos ums Leben.

Das frühe Ableben von Rockstars ist ein ernstzunehmendes Problem. Ob Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Kurt Cobain: Viel zu oft müssen wir uns viel zu früh von unseren Lieblingsmusiker*innen verabschieden. Im Fall Farin Urlaub wiegt das Ganze besonders schwer, denn er starb nicht nur einmal, zweimal oder dreimal, sondern satte elf Mal — und zwar in unterschiedlichen Musikvideos. So fällt er im Clip zu Männer sind Schweine der Videospielfigur Lara Croft zum Opfer. Im Videoclip zu Yoko Ono stürzt er mit einem Aufzug in die Tiefe. Und als wäre das noch nicht genug, stirbt er noch viele weitere Male, zum Beispiel durch Betonfüße, Zombies oder eine Dusche. Zum Glück ist alles davon nur gespielt.

4. Sein Künstlername Farin Urlaub ist Programm.

Als sich Jan Vetter überlegt, welchen Künstlernamen er annimmt, denkt er offenbar an sein größtes Hobby: Reisen. „Größtes Hobby“ ist absolut wörtlich zu nehmen, denn in seinen inzwischen mehr als 60 Lebensjahren hat der Berliner schon mehr als 100 verschiedene Länder bereist, also etwa die Hälfte aller Nationen, die überhaupt zur Verfügung stehen. Nicht nur das: Die andere Hälfte möchte er auch noch sehen. Von seinen Reisen bringt Farin Urlaub jede Menge Fotos mit, die er für eigene Bildbände zusammen stellt. Ein besonders großer Fan ist er vom „Land der aufgehenden Sonne“ Japan, das immer wieder auch in seinen Songs auftaucht.

5. Farin Urlaub vertreibt sein eigenes Olivenöl.

Besondere Spuren hinterließ offenbar auch einer seiner regelmäßigen Urlaube auf Sardinien, denn dort ist der Ärzte-Sänger inzwischen Miteigentümer eines Olivenhains. Das bedeutet zum einen, dass Farin Urlaub ein waschechter Landwirt ist. Zum anderen können Ärzte-Fans nun sogar Olivenöl aus Urlaubs Herstellung erwerben — und zwar aus echter Handarbeit, absolut pestizidfrei und mit Bio-Siegel. Also, wenn ihr die Ferien mal wieder auf Sardinien verbringt und Farin Urlaub in einem Traktor an euch vorbeituckert, habt ihr höchstwahrscheinlich keine Wahnvorstellungen. Vielleicht hat er ja sogar ein Fläschchen Öl für euch übrig.

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