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Popkultur

Zeitsprung: Am 11.10.2005 soll Freddie Mercurys Rolls-Royce versteigert werden.

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Foto: Paul Natkin/WireImage/Getty Images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 11.10.2005.

von Sina Buchwitz und Christof Leim

„Ich muss kein Auto fahren können. Ich werde immer chauffiert werden!“, soll Freddie Mercury einst gesagt haben. Und er behielt Recht: Bis zu seinem tragischen Tod 1991 unterhält er stets einen eigenen Chauffeur, der ihn in seinem 1974er Rolls-Royce Silver Shadow durch die Gegend fährt. 14 Jahre nach Freddies Ableben, am 11. Oktober 2005, soll der fahrbare Untersatz erstmals versteigert werden. Zum Angebot gehört ein privater Gegenstand, den der Sänger im Auto hinterlassen hat. Doch dann kommt alles anders. 

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Obwohl er niemals den Führerschein gemacht hat, pflegt der Queen-Frontmann zu seinen Lebzeiten eine Vorliebe für schöne Autos. Er besitzt sogar einen ganzen Fuhrpark: Neben besagtem Rolls-Royce Silver Shadow nennt er einen 1950er Studebaker Champion sein Eigen sowie einen Mercedes Benz 420 SEL und ein Lincoln Town Car. 

Rockstar und Autofan

Besagter Rolls-Royce hat es ihm besonders angetan. Der Luxuswagen in hellgrau überzeugt seinerzeit mit grauen Ledersitzen, edlen Holzelementen, einem Kassettenspieler und sogar einem integrierten Telefon. Später wird auch eine Alarmanlage eingebaut. Seinen 38. Geburtstag feiert Freddie 1984 im Londoner Xenon Club sogar mit einer Rolls-Royce-Torte. 

Mercurys Testament verfügt, dass das Auto seiner Schwester Kashmira Cooke vererbt wird. Diese hält den Wagen vorerst in ihrem Besitz; das letzte Mal öffentlich zu sehen ist der Rolls-Royce am 14. Mai 2002, als sich Mercurys Familie in dem Luxusschlitten zur Premiere des Musicals We Will Rock You bringen lässt. 

I don’t want to ride my bicycle

Drei Jahre später, am 11. Oktober 2005, gibt Kashmira das Auto dann zur Auktion auf eBay frei. Zu dem Zeitpunkt zeigt der Wagen rund 100.000 Kilometer auf dem Tacho und weist laut Beschreibung einige Rostflecken auf. Dafür im Lieferumfang enthalten: eine Box extragroßer Taschentücher vom Queen-Frontmann höchstpersönlich, die Kashmira nach seinem Tod nicht aus dem Auto entfernen wollte. 

Doch die Aussicht auf dieses, nun ja, eigenwillige, aber immerhin persönliche Erinnerungsstück scheint den Fans nicht genügen. Mit einem Höchstgebot von umgerechnet knapp 11.000 Euro erreicht die Auktion den Mindestpreis, und der Wagen verbleibt bei Cooke. 

Neue Chance, neues Glück

Im Januar 2013 versucht sie es erneut: In diesem zweiten Anlauf ist von der Kleenex-Box keine Rede mehr. Dieses Mal übernimmt das britische Auktionshaus Coys die Versteigerung und setzt den Rolls-Royce mit einem Preis von 9.000 bis 11.000 Pfund an. Der frühere Queen-Manager Jim Beach bürgt für die Echtheit des Fahrzeugs mit einem Schreiben. 

Letztlich lässt ein russischer Unternehmer den Verkaufspreis für den Wagen unerwartet explodieren: Er zahlt mit 74.600 Pfund (knapp 82.000 Euro) fast das Sechsfache des ursprünglich taxierten Preises. Ob die extragroßen Taschentücher des Queen-Frontmanns nun inkludiert sind, bleibt ungeklärt.

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