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Sweet-Gründungsmitglied Steve Priest mit 72 gestorben

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Steve Priest
Foto: Fin Costello/Redferns/Getty Images

Mit The Sweet hat Bassist Steve Priest in den Siebzigern Musikgeschichte geschrieben. Am 4. Juni 2020 ist das Gründungsmitglied der britischen Glam-Rocker überraschend verstorben.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch die größten Hits von The Sweet anhören:

Zur Welt kommt Stephen Norman Priest am 23. Februar 1948 in Hayes, England. Seine erste Bassgitarre baut er selbst, Inspiration holt er sich von den Rolling Stones und The Who. So richtig los geht es für ihn aber erst im Januar 1968: Gemeinsam mit Sänger Brian Connolly, Schlagzeuger Mick Tucker und Gitarrist Frank Torpey gründet er eine Band. Als im August 1970 Gitarrist Andy Scott einsteigt, vervollständigt der das klassische Line-up und die Gruppe beginnt ihren Siegeszug unter einem Namen, den wir alle kennen: The Sweet.

Hits am laufenden Band

Songs wie Co-Co, Block Buster!, The Ballroom Blitz und Teenage Rampage schaffen es in die britische Top Five, in Deutschland gelingt sogar ausnahmslos der erste Platz. Vor allem mit dem Schreiberduo Nicky Chinn und Mike Chapman gelingen den Glam-Rockern unsterbliche Hits, doch The Sweet fühlen sich auch in ihrer Kreativität eingeschränkt. Ab 1974 lockert die Band deshalb das Verhältnis zu den beiden Komponisten und setzt auf deutlich härteres Material, zum Beispiel auf Sweet Fanny Adams (1974). Ihren kommerziellen Erfolg kann die Gruppe deshalb kaum fortsetzen, bleibt aber aktiv.

1979 wird Priest eine neue Rolle im Bandgefüge zuteil: Frontmann Brian Connolly steigt aus, stattdessen übernimmt unser Bassist nun auch die Rolle am Mikro. Allerdings nur bis 1982, als The Sweet sich offiziell auflösen. Zu einer Reunion kommt es Mitte der Achtziger — allerdings ohne Priest. Der zieht lieber mit seiner Familie in die USA und widmet sich dort sporadisch eigenen musikalischen Projekten. 1988 unternehmen The Sweet noch einen letzten gemeinsamen Versuch, doch vom klassischen Line-up bleibt nur Andy Scott bis heute an Bord. Priest hingegen veröffentlicht 1994 seine Autobiografie Are You Ready, Steve? sowie einen Gedichtband und tourt unter dem Namen Sweet durch Nordamerika, ohne seinem Freund Andy Scott damit Konkurrenz zu machen.

Plötzlicher Tod mit unklarer Ursache

Am 4. Juni 2020 verstarb Priest unerwartet, eine Todesursache ist noch nicht bekannt. Scott erklärt in einem Statement auf der Facebook-Seite von The Sweet: „Da war es nur noch einer! Ich bin gerade erschüttert. Steve Priest hat uns verlassen. Seine Frau Maureen und ich sind immer in Kontakt geblieben und trotz seines schlechten gesundheitlichen Zustands habe ich diesen Moment nicht kommen sehen. Niemals. Meine Gedanken sind bei seiner Familie. Er war der beste Bassist, mit dem ich je spielen durfte. Was wir als Band gemacht haben, war so kraftvoll. Als wir unsere musikalische Odyssee im Sommer 1970 gestartet haben, lag uns die Welt zu Füßen und die verrückte Achterbahnfahrt ging los. Später folgte er seinem Herzen und ging in die USA, zuerst nach New York, dann nach LA. Ruhe in Frieden, Bruder. Alles Liebe. Andy.“ Priest hinterlässt nicht nur seine Frau Maureen, sondern auch seine drei Töchter und drei Enkelkinder.

Then there was one! I am in pieces right now. Steve Priest has passed away. His wife Maureen and I have kept in…

Posted by The Sweet on Thursday, June 4, 2020

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