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„Zum Glück sind sie nicht mehr!“: Pete Townshend irritiert mit Aussagen über Moon und Entwistle
Nett klingt das nicht, wie Pete Townshend da über seine verschiedenen Kollegen John Entwistle und Keith Moon redet: „Zum Glück sind sie nicht mehr!“ In einem Interview sorgte der The-Who-Mitbegründer damit für hochgezogene Augenbrauen. Seine Richtigstellung folgte auf dem Fuße.
von Victoria Schaffrath
Eigentlich läuft es bei The Who ganz gut, wenn man in die Zukunft blickt: In ein paar Tagen gibt es mit Who das erste Album seit 13 Jahren, die Rock-Oper Tommy legt man auf dem Broadway neu auf und auch für die Moving On! Tour, die im Mai dieses Jahres startete, stehen noch ein paar Termine im Kalender. Man kommt also nicht umhin, Townshends neueste Äußerungen als beinahe undankbar zu empfinden.
In dem Interview mit dem Rolling Stone geht es primär um die Animositäten zwischen Townshend und Roger Daltrey, die auch nach 55 Jahren Bandgeschichte bestehen bleiben. Während der Aufnahmen zum neuen Album saßen die beiden angeblich nicht etwa auf unterschiedlichen Seiten der Aufnahmekabine, sondern auf unterschiedlichen Seiten des großen Teichs. Während der Tour halten sie es nicht einmal im gleichen Hotel aus. Auf die eher ungleich verteilten Autorennennungen in der Bandgeschichte angesprochen, kontert Daltrey mit: „Darüber rege ich mich nicht auf. Wenn er das Geld nötig hat…“
Wirklich überraschend kommen kritische Aussagen der übrig geblieben Who-Mitglieder also nicht. Townshends Kommentare über Moon und Entwistle stoßen dennoch auf: „Das wird The-Who-Fans sicher nicht erfreuen, aber zum Glück sind die beiden nicht mehr.“ Um Klarstellung gebeten, beharrt er auf dem fragwürdigen Standpunkt: „Es war verdammt schwierig, mit ihnen zu spielen. Sie haben sich selbst ja nie Bands aufbauen können. Ich schätze, meine musikalische Disziplin, meine musikalische Effizienz als Rhythmusspieler hielt die Band zusammen.“
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Zu vermissen scheint er Moon („Als er verstarb, musste ich nicht mehr für ihn auf die Zeit achten!“) und Entwistle („John spielte jede Note, jede Harmonie unter dem Himmel. Während der ersten Shows ohne ihn merkte ich: ‚Oh, ich habe ja einen Job!‘“) zumindest auf professioneller Ebene nicht. Diese wenig emotionale Herangehensweise bezieht er schließlich auf die gesamte Gruppendynamik: „Wir sind keine Band mehr. Viele Leute mögen nicht, dass ich das sage, aber wir sind einfach keine verdammte Band. Selbst früher saß ich da und dachte mir: ‚Das ist eine verdammte Zeitverschwendung. Lasst uns eine Pause machen, denn Keith Moon hatte schon wieder einen Brandy zu viel.’“
Bei den Geschichten über die Band, insbesondere über die Eskapaden Moons, kommt beinahe Verständnis für Townshends Sätze auf. Mal wird dieser hinter den Trommeln bewusstlos, mal sprengt er selbige in die Luft – und verursacht damit bei Townshend permanenten Gehörschaden. Der 74-Jährige weist selbst eine komplexe Lebensgeschichte auf, lebt als Junge bei der pflegebedürftigen Großmutter und übersteht sexuellen Missbrauch.
Dass solche Bemerkungen trotzdem in eine gänzlich unschöne Kerbe hauen, hat der Gitarrist dann schnell gemerkt. Auf Facebook gibt er zwei Tage nach Veröffentlichung des Interviews zu Protokoll: „PETE! VERDAMMT NOCH MAL! HALT DEN SCHNABEL“, und erklärt seine Aussagen. Auf Empathie der Fans hoffe er, schließlich wüssten sie doch, dass „niemand nachvollziehen kann, wie sehr ich Keith und John als Menschen, Freunde und Musiker vermisse“. Den fragwürdigen Ton seiner Angaben erklärt er mit dem guten, alten britischen Humor: „Auf meine eigene, englische Art versuchte ich mich an Ironie.“
Verärgerte Fans und entsetzte Kritiker*innen dürften durch den sensibel formulierten Post besänftigt werden: „Bis heute bin ich wütend auf Keith und John, dass sie gestorben sind. Manchmal spürt man das. Es ist egoistisch, aber so fühle ich mich.“ All diese Kontroversen tun der Qualität der aktuellen Live-Shows scheinbar keinen Abbruch, denn Kritiken der Moving On! Tour fallen durchweg positiv aus.

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John 5 verspricht: Neue Mötley-Crüe-Songs sind „fantastisch“
Wir wissen zwar nicht, wann sie erscheinen. Aber immerhin, dass sie der Knaller werden. So hat sich Gitarrist John 5 jetzt zumindest über die neuen Songs von Mötley Crüe geäußert. Eine ungewöhnliche Coverversion ist auch darunter.
von Björn Springorum
Kürzlich hat sich der neue Mötley-Crüe-Gitarrist John 5 mit einem Radiosender aus Detroit unterhalten und dabei natürlich mal wieder betont, wie oberfantastisch diese Band eigentlich ist. Später ging es auch um die drei neuen Songs, die die Band zu Beginn des Jahres mit Produzent Bob Rock aufgenommen haben und seither in der Schublade liegen. Einer davon soll Dogs Of War heißen, der andere soll eine Coverversion des Beastie-Boys-Krachers (You Gotta) Fight For Your Right To Party! sein. Da kann man ja durchaus mal gespannt sein.
Neue Songs sind „heavy und melodisch“
„Ich weiß nicht, wann die Songs kommen sollen, das wird gerade alles geplant. Ich weiß aber, dass sie aufgenommen, abgemischt und gemastert sind‟, so John 5. „Und was soll ich sagen? Sie sind so, so gut. Ich kann es kaum erwarten, dass sie rauskommen. Sie sind so genial, ich bin wirklich begeistert von ihnen.“ Ob die Songs als Singles kommen oder ob eventuell auch ein Album hinterhergeschoben wird, ist auch noch unklar. „Wer weiß schon, was passieren wird? Ich weiß nicht, ob wir nur Singles oder ein Album herausbringen werden. Das hängt von den Jungs ab. Wir nehmen einfach auf und sehen, was passiert. Aber diese Songs, die wir aufgenommen haben, sind so gut; sie sind heavy und melodisch und alle geben in jedem Song ihr Bestes.“
Auf die Frage, wie viel Einfluss er auf den Songwriting-Prozesses hatte, antwortete John 5: „Wir saßen alle in einem Raum und haben es zusammen gemacht. Nikki Sixx und ich schreiben ja schon seit Jahren zusammen. Das ist also nichts Neues. Auch mit Tommy Lee habe ich oft im Studio gearbeitet. Das einzig Neue war die Arbeit mit Bob Rock.“ Die Früchte dieser Arbeit werden wir hoffentlich jetzt bald mal zu hören bekommen!
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Zeitsprung: Am 5.8.1990 endet für Mötley Crüe endlich die „Dr. Feelgood World Tour“.
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Dave Grohls alte Band Scream veröffentlicht eine neue Platte – und er trommelt mit!
Ein historischer Moment: Die Hardcore-Ikonen Scream kündigen mit DC Special ihre erste neue Platte seit 30 Jahren an – und holen sich dafür gleich auch ihren alten Drummer Dave Grohl zurück!
von Björn Springorum
Die Geschichte kennen wir ja alle: Vor Nirvana verprügelte Dave Grohl die Drums bei der Hardcore-Bastion Scream aus Washington D.C. Die lösten sich bald nach seinem Zusammentreffen mit Kurt Cobain auf – und sind jetzt zurück. Die legendäre Truppe hat mit DC Special jetzt ihre erste Platte seit 1993 angekündigt. Und mit DC Special Sha La La bereits den ersten Song daraus veröffentlicht. Hier kann man sich gleich mal ordentlich musikalisch aufmischen lassen:
Klingt herrlich. Und ist aus verschiedenen Gründen eine besondere Platte: Als besondere Gäste sind ihr ehemaliger Drumemr Dave Grohl sowie Minor-Threat-Frontmann Ian McKaye mit von der Partie! Erscheinen soll das Album am 10. November 2023 bei Dischord Records. Aufgenommen wurde es doch tatsächlich in der Originalbesetzung von Scream: Sänger Pete Stahl, Gitarrist Franz Stahl, Bassist Skeeter Thompson und Schlagzeuger Kent Stax zogen sich in die Punk-Enklave Inner Ear Studio in Washington zurück, wo sie mit Don Zientara arbeiteten. All das dürfte Musik in den Ohren alter Hardcore-Verfechter sein.
Tribut an die alte DC-Szene
Neben Dave Grohl sind noch jede Menge andere alte Hasen aus der DC-Szene auf DC Special zu hören – ein echtes Familientreffen quasi, mit Namen wie Jerry Busher, Amy Pickering, Mark Cisneros, Onam Emmett, Joe Lally, Bob Berberich und John Goetchius. All das macht die LP zu einem echten Who-is-Who der DC-Musikszene. Eine echte Herzensangelegenheit eben, überhaupt erst ermöglicht durch ein Kickstarter-Projekt. Im Oktober spielen Scream dann sogar eine kleine Nordamerika-Tournee – mal die Augen aufhalten, ob Grohl da nicht irgendwo mal an den Drums auftaucht.
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Zeitsprung: Am 22.9.1990 besucht Dave Grohl zum letzten Mal ein Nirvana-Konzert.
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Blink-182 kündigen Comeback-Platte an!
Spekuliert wurde schon lang, jetzt ist es endlich offiziell: Die Berufsjugendlichen von Blink-182 haben Details rund um ihr Comeback-Album verraten. Wir haben sie mal zusammengesammelt.
von Björn Springorum
Auf den Comeback-Shows, die Blink-182 kürzlich auch nach Deutschland geführt haben, haben die Spatzen es ja schon von den Dächern gepfiffen – und jetzt ist es endlich offiziell: Yes, es kommt eine neue Platte der ewigen Teenager aus Kalifornien. Über 30 Jahre nach ihrer Gründung wird die Band am 20. Oktober 2023 ihr mit großer Spannung erwartetes neues Album One More Time… veröffentlichen.
Am Donnerstag kommt die neue Single
Das Besondere: Es ist das erste Mal seit 2011, dass Blink-182 ein Album in ihrer klassischen Besetzung aus Mark Hoppus (Bass, Gesang), Tom DeLonge (Gitarre, Gesang) und Travis Barker (Schlagzeug) veröffentlichen. Zusammen mit der Albumankündigung hat die Band einen höchst rührseligen Trailer veröffentlicht. Darin gibt es ziemlich offene Interviewantworten von Blink-182, die aus einem ausführlichen Gespräch der Band mit Zane Lowe von Apple Music stammen, das bald veröffentlicht werden soll. Der Trailer kündigt außerdem gleich drei neue Songs an, darunter den Titelsong One More Time, der am Donnerstag, den 21. September 2023, zusammen mit einem offiziellen Video veröffentlicht wird.
Aufgenommen wurde die Platte während ihrer Reunion-Tournee, produziert wurde sie von Travis Barker selbst. Ganze 17 Songs werden darauf versammelt sein, darunter Songs mit so schönen Titeln wie Fuck Face oder Edging. Überwiegend soll es auf dem Album dann aber doch etwas ernster und reifer zugehen und „Tragödien, Triumphe und Bruderschaft“ zum Inhalt haben. Ein wenig müssen Blink-182 aber dann eben doch Blink-182 bleiben, diese Pop-Punk-Institution, die über 50 Millionen Platten verkaufen konnte und über die die New York Times schrieb: „Keine Punkband der 1990er Jahre war einflussreicher als Blink-182“.
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Zeitsprung: Am 1.6.1999 erscheint „Enema Of The State“ von Blink-182.
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Zeitsprung: Am 21.4.1959 kommt Robert Smith von The Cure zur Welt.
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