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Popkultur

35 Jahre „Appetite For Destruction“: 12 Fakten über das Debüt von Guns N’Roses

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Guns N Roses
Titelfoto: Universal Music

Spätzünder mit Folgen: Vor 35 Jahren veröffentlichen Guns N’Roses ihr wildes, lüsternes Debüt Appetite For Destruction. Der große Erfolg bleibt zunächst aus. Doch als er kommt, kommt er gewaltig. Wir haben zwölf abgefahrene Fakten rund um das bestverkaufte Debüt aller Zeiten zusammengetragen.

von Björn Springorum

Hier könnt ihr euch Appetite For Destruction anhören:

Später Erfolg, skandalöses Artwork, Sex auf Band und Paul Stanley: Zwölf Dinge über Appetite For Destruction, die du vielleicht noch nicht wusstest.

1. Fehlzündung

Selbst für Guns N’Roses ist aller Anfang schwer. Zwar generierten die zügellosen Rocker schon ab Mitte der Achtziger ordentlich Buzz in den Abgründen Hollywoods; der erwartete Raketenstart mit ihrem Debüt Appetitce For Destruction am 21. Juli 1987 fällt aber erst mal aus. Erst ein Jahr später – nach reichlich Bühnenpräsenz und Radio-Airplay, nimmt die Platte so richtig Fahrt auf. 1988 schließlich steht die Platte ganz oben in den Billboard-Charts und entwickelt sich mit übher 30 Millionen verkauften Einheiten zum erfolgreichsten Debüt aller Zeiten. Geht doch.

2. Dschungelurlaub

Außerhalb von Los Angeles kennt 1987 kaum jemand Guns N’Roses. Und zunächst ändert sich daran auch nichts: Das Radio fasst sie nicht mit der Kneifzange an, MTV weigert sich, den Clip zu Welcome To The Jungle zu spielen – bis Labelboss David Geffen persönlich bei ihnen anruft. Sie geben dem Video eine Chance – in den frühen Morgenstunden. Eigentlich dachten sie, damit ihre Ruhe zu haben, doch schon kurz danach laufen bei dem Musiksender die Telefone heiß und die Dinge geraten ins Rollen.

3. Skandalbild

Bis die legendäre Platte das ebenso legendäre Cover-Artwork mit dem Kreuz und den Totenschädeln der Bandmitglieder bekommt, muss einiges passieren. Eigentlich würde Axl Rose gern ein Bild des 1986 explodierten Space Shuttles Challenger aufs Cover nehmen, was Geffen aber nur für einen geschmacklosen Witz hält. Auch das ursprüngliche Cover, das berüchtigte Motiv des Robo-Vergewaltigers in einer Hintergasse, der nach getaner Graueltat von einem fliegenden Alien eliminiert wird, muss weichen, nachdem sich mehrere Plattenläden weigern, die Platte zu verkaufen.

4. Oldtimer

Der älteste Song auf dem Debüt (und überhaupt) ist Anything Goes. Der heißt ursprünglich My Way, Your Way und entsteht 1981, als Axl Rose und Izzy Stradlin noch bei Hollywood Rose spielen.


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5. Hochgeschwindigkeit

Vielleicht waren Guns N’Roses früher nicht immer die Pünktlichsten, wenn es um Konzerte ging. In Sachen Songwriting geht dafür alles auf Höchstgeschwindigkeit. Slash zumindest behauptet, Welcome To The Jungle in gerade mal drei Stunden geschrieben zu haben. Bei mehreren Millionen verkauften Singles kein übler Stundenlohn.

6. Ungeküsst

Ursprünglich war niemand Geringeres als Paul Stanley von KISS als Produzent für die Scheibe vorgesehen. Doch nachdem er schon vor dem Beginn der eigentlichen Aufnahmen mit zahlreichen Änderungswünschen für die Songs ankam, fanden Guns N’Roses die Idee nicht mehr so prickelnd. Was Stanley wohl an Paradise City oder Welcome To The Jungle geändert hätte? Anscheinend hätte die Band danach wohl Mötley Crües Nikki Sixx angefleht, den Job zu übernehmen. Sagt er. Der lehnt aber ab und man entscheidet sich schließlich für Mike Clink, einen Newcomer wie sie. Die Band wird insgesamt fünf Platten mit ihnen produzieren.

7. Ausnahmsweise

Paradise City ist der einzige Song auf der Platte, in dem ein Synthesizer zu hören ist.

8. Novemberregen

November Rain, die epischste aller GNR-Balladen, war zum Zeitpunkt der Aufnahmen von Appetite For Destruction schon fertig. Die Band hebt sich den epischen Song dennoch für eine spätere Platte auf. Der Grund: Mit Sweet Child O’ Mine gab es schon eine Ballade. Und die jungen Herren waren schließlich immer noch Hard Rocker, bittesehr. Dasselbe gilt übrigens für You Could Be Mine, Back Off Bitch und Don’t Cry. Lief damals bei Guns N’Roses.

9. Pornografie

In Rocket Queen sind tatsächlich Axl Rose und Adriana Smith beim Liebesakt zu hören. Nachdem sie ihren Freund Steven Adler mit einer anderen erwischt, will sie Rache an ihm nehmen und fängt was mit Rose an. Während des Mixings von Appetite For Destruction in New York, treffen sich die beiden im Studio und lassen die Bänder laufen.

10. Unfähigkeit

Weil die Verkäufe anfangs so schleppend laufen, beschließt irgendjemand bei Geffen auf denkbar unüberlegte Weise, die Produktion und Promotion des Albums einzustellen, um nicht noch mehr Verluste einzufahren. Stattdessen sollte die Band verfrüht ins Studio, um mit einem Nachfolger ihre Schulden abzustottern. Ob diese Person nach 1988 noch lange bei Geffen blieb?

11. Verriss

Insbesondere in den USA kommt die Platte nicht gerade positiv bei der Kritik an. Im Metal Hammer verunglimpft Dave Ling das Debüt als miese Kopie von AC/DC, Hanoi Rocks und Aerosmith. Na ja…

12. Spitzenreiter

Bis heute ist Sweet Child O’ Mine die einzige Nummer-eins-Single der Band in ihrem Heimatland. Irgendwie ironisch: Slash kann die Nummer auf den Tod nicht ausstehen.

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