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Popkultur

Zeitsprung: Am 21.10.1974 gelingt Queen mit „Killer Queen“ der Durchbruch.

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Foto: Mark and Colleen Hayward/Redferns/gettyImages

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 21.10.1974.

von Timon Menge und Christof Leim

Mit ihren ersten beiden Alben können Queen zwar bereits Aufsehen erregen, doch da geht noch mehr: Ab dem 21. Oktober 1974 gelingt den Briten mit ihrer Single Killer Queen der internationale Durchbruch. Wir haben uns die dazugehörige Geschichte einmal genauer angeschaut.

Hier könnt ihr euch Sheer Heart Attack anhören: 

So richtig spannend wird es für die britische Band nach Queen und Queen II erst im Herbst 1974: Mit Sheer Heart Attack veröffentlicht die Band ihr wichtiges drittes Album, das den klassischen „Queen-Sound“ definiert. Mit der Vorab-Single Killer Queen gelingt Freddie MercuryBrian MayJohn Deacon und Roger Taylor der internationale Durchbruch.

Poppige Gefilde ohne May

Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums gehen Queen aber zunächst mit Mott The Hoople auf große Tournee. Nachdem die Musiker Großbritannien abgegrast haben, geht es in den USA weiter. Queen geben zu jener Zeit noch die Vorband, was Freddie Mercury gar nicht passt: „Im Vorprogramm zu spielen, gehört zu den traumatischsten Erfahrungen meines Lebens“, räumt er ein. Auf dem Höhepunkt der Tour wird Gitarrist Brian May eine Hepatitis-Infizierung diagnostiziert. Queen brechen ihre erste US-Tour ab, May muss ins Krankenhaus.

Variantenreich: „Killer Queen“ erscheint in mehreren Editionen. Der Song ist immer toll.

Nach seiner Entlassung und wieder daheim, beginnen die Briten damit, neue Songs zu schreiben. Wenig später landet May erneut im Krankenbett, diesmal mit einem Magengeschwür. Seine Kollegen Mercury, Deacon und Taylor haben eine Deadline für das Album und müssen sich mit dem Songwriting beeilen. Für May lassen sie Gitarren- und Gesangsspuren frei, die er nach seiner Genesung mit Leben füllt. Der findet das ganze Vorgehen befremdlich: „Das war alles sehr komisch für mich, weil ich die Band von außen gesehen habe – und ihre Entwicklung faszinierend fand.“ So entfernen sich Queen in Mays Abwesenheit vom progressiven Rock und setzen stattdessen auf vergleichsweise poppige, massentaugliche Melodien.

Die Single macht’s

Für die Komposition von Killer Queen schlägt Queen-Frontmann Freddie Mercury einen ungewöhnlichen Weg ein: Schreibt er üblicherweise zuerst die Musik und dann den Text, dreht er das Prozedere dieses Mal um. Inhaltlich soll es in dem Stück um ein Nobel-Callgirl gehen, auch wenn EMI-Promoter Eric Hall behauptet, der Song handle von Freddie selbst. Die Single erscheint am 21. Oktober 1974, also einige Tage vor Sheer Heart Attack.

Nach der Veröffentlichung schlägt Killer Queen in der englischsprachigen Welt ein. In England klettert der Song auf Platz zwei der Charts, in den USA auf Platz zwölf. Noch Jahre später spricht Brian May davon, dass der Song Türen geöffnet habe: „Killer Queen war der Wendepunkt“, gibt er in einem Interview zu Protokoll. „Der Song fasst unsere Musik am besten zusammen und war ein großer Hit. Das haben wir damals dringend gebraucht, um zu verstehen, dass wir erfolgreich sein können.“

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