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Der Dalai Lama stürmt mit seinem ersten Album die Charts

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Dalai Lama
Foto: SUMAN/AFP via Getty Images

Zu seinem 85. Geburtstag hat Seine Heiligkeit der Dalai Lama doch tatsächlich sein Debütalbum veröffentlicht. Es ist so entspannt und geerdet wie er – und sorgt gleich mal für Aufregung in den Charts!

von Björn Springorum

Dieses Album gehört sicherlich zu den eher ungewöhnlichen Veröffentlichungen der letzte Jahre: Mit stolzen 85 Jahren hat Seine Heiligkeit der Dalai Lama, der wahrscheinlich entspannteste Mensch der Welt, doch tatsächlich sein Debüt veröffentlicht. Gut, darunter sollte man sich jetzt weniger ein Album vorstellen, auf dem der mit bürgerlichem Namen Tenzin Gyatso genannte spirituelle Führer singt, Gitarre oder Schlagzeug spielt. Vielmehr paart Inner World, so der treffende Titel der Platte, seine Mantras, Lehren und Anrufungen mit schwereloser, verwunschener, ätherischer New-Age-Musik.

Hört hier das Dalai-Lama-Debütalbum Inner World:

Die Sitar kommt von Ravi Shankars Tochter

Die stammt von Junelle und Abraham Kunin aus Neuseeland, die ihm bereits 2015 auf einer Indien-Reise einen handgeschriebenen Brief zukommen ließen, in dem sie ihm die Idee unterbreiteten, seine Lehren mit ihrer Musik zu verbinden. Der 14. Dalai Lama war einverstanden – und man traf sich tatsächlich im Studio. „Er war so aufgeregt“, erinnert sich Junelle Kunin. „Er erklärte mir sogar, wie wichtig die Musik ist. Er lehnte sich mit funkelnden Augen nach vorne, rieb sich die Hände und redete darüber, wie Musik den Menschen auf eine Weise helfen kann, wie er es nicht kann.“

Das Ergebnis klingt tatsächlich irgendwie wie erwartet: Meditationsmusik mit seiner beruhigenden Stimme, im Stück Ama La zusätzlich an der Sitar begleitet von Anoushka Shankar, der Tochter des einflussreichen Beatles-Vertrauten Ravi Shankars. Das kommt anscheinend gut an: In den US-amerikanischen New-Age-Charts ist das Album glatt mal auf Platz eins eingestiegen. Sogar für eine offizielle Notierung in den internationalen Album-Charts (aktuell Platz 55) reichte es. Umso besser – die Erlöse von Inner World kommen schließlich karitativen Zwecken zugute. War das 2015 eigentlich auch so, als Papst Franziskus sein durchaus kurioses Album Wake Up! veröffentlichte? Müssen wir gleich noch mal nachschauen…

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